Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse
Sie, Sir«, sagte 3PO, »aber R2 hat Tymmo aufgespürt. Er ist tatsächlich zum Rennen gekommen und hat eine sehr hohe Wette plaziert. Wir haben seine Platznummer. Wir können ihn uns jetzt ansehen, wenn Sie wollen.«
Lando schreckte aus seiner Begeisterung für das Rennen hoch; dann sprang er auf. »Wir haben ihn bereits gefunden?«
»Ja, Sir. Und wie ich schon sagte, er hat eine sehr hohe Wette plaziert; zumindest meiner Meinung nach.«
»Laß mich raten«, bat Lando. »Auf Blob 11, richtig?«
»Korrekt, Sir.«
»Sieht aus, als hätte er’s wieder mal geschafft«, sagte Lando. »Gehen wir.«
Sie drängten sich durch die anderen Zuschauer, die ihre Plätze verlassen hatten, und erreichten die gefliesten Gänge. Lando ließ sich von R2 durch die fast menschenleeren äußeren Korridore führen. Er war ungeduldig, denn er wollte unbedingt den Ausgang des Rennens sehen. »Beeil dich, R2.«
Der kleine Droide rollte summend nach unten zu den tieferen Ebenen des schüsselförmigen Stadions. Durch einen graffitibeschmierten Torbogen gelangten sie zu den billigeren Rängen, die voller verzweifelt aussehender Leute waren – Zuschauer, die ihren ganzen Besitz auf einen nunmehr aussichtslosen Kandidaten des Rennens verwettet hatten. Irgendwie hatte Lando nicht erwartet, einen so glücklichen Gewinner wie Tymmo auf den billigen Rängen anzutreffen. Vielleicht versuchte er nur, nicht aufzufallen.
Obwohl hier unten am Grund des Kraters Stützpfeiler und Abfallbehälter die Sicht behinderten, konnte Lando erkennen, daß Blob 11 seinen Vorsprung merklich ausgebaut hat ten und ein ganzes Hindernis vor den verbliebenen neun Verfolgerblobs war. Weiter hinten auf der Bahn lagen zwei Blobs bewegungslos und gummiartig in einem Trockenbett, zu schwach, um das tödliche Hindernis noch vor der letalen Dehydrierung zu verlassen.
Die überlebenden Blobs waren dabei, sich durch eine Reihe von Metallringen, die an Seilen hingen, zu quetschen; jeder schaukelte hin und her und versuchte, mit einem Pseudopodium den nächsten Ring zu packen, ehe die Pendelbewegung ihn zerreißen konnte.
Der Amethystblob hatte längst die Trockenfalle hinter sich gelassen und wälzte sich nun vorsichtig über ein langes Bett aus spitzen Zacken, die seine Außenmembrane zerstachen. Unermüdlich warf sich Blob 11 mit wilder Unerschrockenheit nach vorn, ohne die Speere zu beachten, die sich in seinen Leib bohrten.
R2 pfiff, und 3PO deutete auf einen drei Reihen unter ihnen sitzenden Mann. »General Calrissian, R2 sagt, daß dies der Mann ist, den wir suchen.«
Lando sah Tymmo verstohlen an. Jung und attraktiv, aber mit einem nervösen, gehetzten Blick, machte er einen zwielichtigen Eindruck. Obwohl sein Blob mit großem Vorsprung führte, wirkte er nicht erregt. Die anderen Leute um ihn jubelten oder jammerten, je nachdem, auf wen sie gewettet hatten, doch Tymmo saß nur da und wartete, als würde er das Ergebnis bereits kennen.
Blob 11 ließ das Nagelbrett hinter sich zurück und schaukelte sich hin und her, um ein paar abgebrochene Spitzen abzuschütteln, die in seinem Leib steckengeblieben waren. Die Nägel hatten seinen Sprint zu einem Kriechen verlangsamt, und das direkt vor dem nächsten Hindernis – einem langsam rotierenden Propeller mit rasiermesserscharfen Blättern. Der Amethystblob richtete sich auf, schien aber zu verängstigt, um den sichersten Weg durch die rotierenden Blätter zu finden. Er schnellte vorwärts, streckte sich, um seine Geschwindigkeit zu erhöhen, und katapultierte sich dann in eine Lücke zwischen den rotierenden Propellerblättern. Etwa ein Viertel des Blobs kam durch, ehe sich die scharfen Kanten in seinen Leib gruben und ihn zerschnitten.
Schleim quoll hervor, blieb aber als langer, zähflüssiger Faden an dem Propellerblatt kleben. Ein Teil des Blobs wartete sicher auf der anderen Seite des Hindernisses. Die übrigen drei Viertel zogen sich zusammen und schnellten dann durch die nächste Lücke zwischen den Blättern. Diesmal kam die Hälfte seiner Masse durch, die sich sofort mit dem ersten, kleineren Segment vereinigte. Der Rest von Blob 11 zog sich beim Durchbruch nur eine Kerbe am Hinterteil zu, und als sich die Rotorblätter weiterdrehten, formten sich die an den Kanten klebenden Schleimtropfen zu einem kleinen Ball, der auf die andere, sichere Seite geschleudert wurde, wo sich alle Teile wiedervereinigten.
Die Menge jubelte. Einige der Verlierer auf den unteren Rängen warfen ihre Trinkbecher gegen das
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