Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse
in Umgul City angebotenen Dienstleistungen. Texte in mehreren Sprachen rollten über die Tafeln.
Vier gedrungene Verkäufer stürzten sich auf die Neuankömmlinge und boten Lando Schmuckstücke und Souvenirs zum Kauf an. Die verwahrlost aussehenden Straßenhändler waren Häßlinge – die gleichen häßlichen kleinen Kreaturen, die in den unteren Ebenen von Cloud City die Wartungsarbeiten erledigten. »Wollen Sie Ihren Kindern nicht ein Blobbaby mit nach Hause bringen, Sir?« Der Häßling präsentierte eine grünliche, quallige Masse, die wie ein faustgroßer Schleimklumpen aussah.
»Wie wär’s mit ein paar Blobbonbons, Sir? Die besten in der ganzen Stadt! Meine Zweitfrau stellt sie zu Hause selbst her.« Das gallertartige Bonbon sah genauso aus wie das Blobbaby, das der erste Häßling angeboten hatte.
»Glücksbringer?« rief ein dritter Häßling. »Wirkt bei allen Religionen!«
Lando scheuchte sie fort. »3PO, wohin müssen wir?«
»Ich schalte gerade auf Ortszeit um, Sir. Ich glaube, in weniger als einer Standardstunde beginnt ein wichtiges Blobrennen. Das umgullianische öffentliche Verkehrssystem wird uns direkt zur Blobarena bringen. Ich glaube, der Eingang zum Stadion liegt…«
Die vier häßlingischen Souvenirverkäufer überschlugen sich geradezu, um dem vornehmen Herrn den Weg zur Arena zu zeigen.
»… gleich links von uns.« 3PO deutete auf einen hellgestrichenen Tunneleingang.
»Kommt«, sagte Lando, und ohne sich umzusehen, steuerte er den Eingang zum öffentlichen Verkehrssystem an. Die enttäuschten Häßlinge eilten davon und machten sich auf die Jagd nach neuen Kunden.
Die Fahrt mit dem öffentlichen Verkehrsmittel glich einer Runde mit einer räderlosen Achterbahn. Ein schlanker, röhrenähnlicher Zug schoß durch den Tunnel zum Klippenkamm hinauf, pflügte durch aufsteigenden Nebel und raste durch bewaldetes Gebiet, wo man in den Löchern und Rissen des verwitterten Sandsteins Bäume gepflanzt hatte. Die Landschaft war ein bunter Flickenteppich aus flackernden Reklametafeln, die Touristenattraktionen, Restaurants, Pfandhäuser und die Dienste von Kreditbüros anpriesen, die keine Fragen stellten und sofort bar auszahlten.
Am großen Kassenhäuschen der Blobarena drängten sich Massen von Menschen und anderen Wesen, zahlten ihre Kredits und nahmen ihre Eintrittskarten entgegen. Lando zahlte für sich selbst und stritt sich dann mit dem Ticketcomputer herum, ob seine beiden Droiden nun Freunde waren (und deshalb Tickets brauchten) oder nur untergeordnete informationsverarbeitende Begleiter; Lando gewann den Streit, obwohl 3PO gekränkt zu sein schien, daß man ihn als simple Maschine abqualifiziert hatte.
Die Blobrennbahn war eine riesige, schüsselförmige Vertiefung im Klippenkamm, eine kreisförmige Grube im felsigen Untergrund. Die umgullianische Stadionverwaltung hatte Tausende von Sitzen, Boxen, Gruben und Sockeln in die abfallenden Felswände gefräst, um allen denkbaren Körperformen gerecht zu werden.
Am Rand der Vertiefung waren gewaltige, surrende Ventilatoren angebracht, die eine kräftige Brise erzeugten und den Nebel zurücktrieben, der von allen Seiten herankroch; sie bliesen ihn in die Luft, wo er sich auflöste.
Lando drängte sich durch die voll besetzten Ränge, erreichte seinen Platz und stellte erfreut fest, daß er einen guten Blick auf die gesamte Blobrennbahn zu seinen Füßen hatte. Die Wetttafel vor seinem Sitz brachte Informationen über die vierzehn Blobherausforderer des ersten Tagesrennens und zeigte außerdem die Zeit bis zum nächsten Rennen an noch zwanzig Minuten.
Ein Grinsen breitete sich über Landos Gesicht aus, als er die Atmosphäre in sich aufnahm, den Trubel spürte und die surrenden Robotgetränkespender durch die Ränge schweben sah. Er genoß es schon jetzt. Es brachte viele alte Erinnerungen zurück.
Als Baron-Verwalter von Cloud City auf Bespin hatte Lando viel Zeit in den erstklassigen Kasinos verbracht und die Touristen und Spieler beobachtet. Allerdings hatte er noch nie ein Blobrennen gesehen, aber der Trubel ließ bereits jetzt sein Herz höher schlagen.
3PO zappelte nervös und musterte die Menge. Ein weißer Ursaner rannte ihn fast über den Haufen, als er sich zu einem Platz am Ende des Mezzanins drängte.
Aber Lando war sich auch über den eigentlichen Grund seines Hierseins im klaren. An R2s Rumpf war die Energiezelle des imperialen Jedi-Spürgeräts befestigt, während Lando die Kristallblattdetektorpaddel an der Seite
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