Jedi-Padawan 02 - Der dunkle Rivale
seinen Fingerspitzen. Vielleicht war es eine Art Heilungsgerät.
Als er seinen Kopf hob, ließ ihn ein starker Schmerz keuchend den Atem ausstoßen. Obi-Wan atmete langsam und beruhigte seine Gedanken, wie man es ihm beigebracht hatte. Er akzeptierte den Schmerz. Er hieß ihn wie einen Freund willkommen, der ihn darauf hinwies, dass sein Körper verletzt war. Er dankte ihm dafür, dass er ihn darauf hinwies. Und er fokussierte seinen Willen auf die Heilung.
Nach kurzer Zeit ließ der Schmerz leicht nach. Es reichte zum Aufstehen. Hoch über ihm war ein schmales Fenster. Er kletterte auf eine der Schlafplattformen und balancierte auf Zehenspitzen, um hinaussehen zu können.
Verzweiflung brach über ihn herein. Ein riesiges, graues Meer breitete sich kilometerweit vor seinen Augen aus. Es gab kein Anzeichen von Land. Keine Schiffe. Nur diese riesige künstliche Insel, deren gewaltige Türme aus dem Meer ragten.
Er wusste natürlich sofort, wo er war im großen Ozean von Bandomeer, der die Hälfte des Planeten einnahm. Er musste sich auf einer Art Tiefsee-Minenplattform befinden. Über die Tiefsee-Minen gab es nur Gerüchte. Sie waren raue, gefährliche Orte, die viele Minenarbeiter nicht überlebten.
»Bist du also wach.« Obi-Wan drehte sich konsterniert um. Eine große, traurige Kreatur stand in der Tür. Die Haut des Unbekannten war dunkel, schien sich aber in weißen Flecken abzulösen. Zwei dieser weißen Flecken umringten die Augen. Er hatte außergewöhnlich lange, gummiartige Arme, die bis über die Knie hinab baumelten.
»Wie fühlst du dich? Ich habe mir Sorgen gemacht«, sagte er. Doch bevor Obi-Wan antworten konnte, lachte er leise. »Ich lüge! Ist nicht so!«
»Wer bist du?«, fragte Obi-Wan. Ihm war schwindelig und er befahl seinem Kopf, klar zu werden. Vorsichtig stieg er von der Plattform herunter.
»Guerra ist mein Name. Nicht dass du das wissen müsstest. Ich bin ein Phindaner. Wir sind hier ein ziemlich gemischter Laden. Das erinnert mich an was, Menschenjunge. Beweg dich.«
Guerras Arm schoss plötzlich über zwei Schlafplattformen hinweg und griff nach Obi-Wans Handgelenk. »Ich kann nicht den ganzen Tag herumtrödeln. Die Wachen traktieren uns beide mit Elektro-Jabbern, wenn du dich nicht fertig machst.«
»Fertig machen? Wofür?«
»Wofür fertig machen? Für einen Urlaub auf einem der Syngia-Monde!« Guerra lachte wieder. »Ist nicht so, ich lüge. Minenarbeit natürlich.«
»Aber ich bin kein Minenarbeiter«, protestierte Obi-Wan, während ihn Guerra zur Tür schleppte.
»Oh, das tut mir Leid. In diesem Fall musst du natürlich nicht arbeiten.« Guerra wandte ihm sein eigenartig geflecktes Gesicht zu. »Stattdessen kannst du auch von der Minenplattform geworfen werden. Es ist so wunderbar, hier zu schwimmen ...«
»Ist nicht so?«, bemerkte Obi-Wan.
Guerra lachte und schlug Obi-Wan auf den Rücken, dass er hinfiel. »Der war gut, Menschenjunge! Ist nicht so! Heruntergeworfen, um zu ersaufen. Außer, der Aufprall bringt dich vorher um. Los jetzt, mitkommen!«
Guerra schob ihn durch die Tür. Ein kalter Wind schlug ihm ins Gesicht. Ringsherum türmten sich Stapel von Minenausrüstung. Droiden waren damit beschäftigt, Bohrstangen zu einem Liftschacht zu transportieren. Arbeiter warteten dort. Überall auf der Minenplattform waren Wachen, die mit Elektro-Jabbern und Blastern patrouillierten.
Als sie die Treppe zum zweiten Level hochstiegen sah Obi-Wan, dass die Plattform um einiges größer war, als er zunächst angenommen hatte. Sie hatte die Größe einer kleinen Stadt. Hydrocrafts fuhren zwischen den umliegenden Tiefseeplattformen und dem Hauptbauwerk hin und her.
Guerra schubste ihn in einen Lagerraum. Er rieb sich die Augen, um einen Blick auf die Ausrüstung zu werfen, die da herumstand. Die weißen Flecken um seine Augen waren jetzt größer. Obi-Wan fiel auf, dass Guerras Haut in Wirklichkeit hell war. Er war nur voller Minenstaub und Schmutz.
Guerra sah, wie er ihn anstarrte. »Duschen einmal im Monat, aber warum sich darüber Sorgen machen? Bald siehst du aus wie ich, Menschenjunge.«
Obi-Wan. »Ich wurde gekidnappt und hierher gebracht. Ich bin ...«
Guerra brach in lautes Lachen aus. Er schlug sich mit den Händen auf die Knie. »Gekidnappt? Wie furchtbar! Lass mich die Sicherheitskräfte alarmieren! Oh ich lüge schon wieder! Was denkst du, wie ich hierher gekommen bin? Glaubst du, ich habe mich freiwillig gemeldet? Wir sind alle Sklaven, kapierst du das nicht?
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