Jedi-Padawan 02 - Der dunkle Rivale
ohnmächtig gewesen. Qui-Gons Herz klopfte wie wild angesichts dieser Neuigkeiten. Si Treemba hatte niemanden gesehen, auf den die Beschrei-bung von Xanatos passte. Dennoch wusste Qui-Gon, dass er beteiligt war. Xanatos hatte Bandor verlassen. Das war sicherlich kein Zufall. Er härte von SonTag, dass Xanatos mittlerweile wieder zurückgekehrt war.
Yoda hatte ihn angewiesen, Xanatos nicht direkt mit dem Verdacht zu konfrontieren. Doch das war, bevor Obi-Wan entführt worden war. Die Spielregeln hatten sich geändert.
Eigentlich sollte er Yoda nun kontaktieren, ihn auf den neusten Stand bringen und Anweisungen vom Rat abwarten. Doch das würde er nicht tun. Er war es leid, dass man mit ihm spielte. Dies hier war kein Spiel. Xanatos versuchte, ihn aus der Reserve zu locken, und jetzt hatte er den Jungen mit hineingezogen.
Als Xanatos noch ein Jedi-Padawan gewesen war, stellte übermäßiges Selbstvertrauen seine größte Schwäche dar. Qui-Gon hoffte, dass dies noch immer so war.
Qui-Gon wusste, dass Xanatos den Fortschritt der Arbeiten in Offworlds größter Azurit-Mine am Rand von Bandor besichtigen wollte. Also wartete er bis zum Sonnenuntergang.
Er beobachtete, wie Xanatos das kleine, enge Verwaltungsgebäude der Mine und des dazugehörenden Schmelzwerkes verließ. Es war gerade Schichtwechsel, und auf dem Gelände hielten sich keine Minenarbeiter auf. Alle Verwaltungsangestellten waren gegangen. Genau wie Qui-Gon gehofft hatte.
Rund um das Gelände waren Haufen von Schmelzschlacke aufgeschüttet. Offworld machte sich nicht viel Mühe damit, die Mine sauber zu halten. Der Himmel war dunkel und wurde immer schwärzer.
Dennoch war die Beleuchtung auf dem Gelände noch nicht angeschaltet, vielleicht um Geld zu sparen. Alle, die zu spät zur Schicht kamen, mussten sich ihren Weg zur Mine ertasten.
Qui-Gon wartete, bis Xanatos den Hof überquert hatte. Dann kam er aus dem Schatten eines Schlackenhaufens hervor und stellte sich Xanatos direkt in den Weg.
Xanatos hielt an. Auf seinem Gesicht war keinerlei Überraschung zu lesen. Er würde sie niemals zeigen nicht einmal, wenn auf einem dunklen, verlassenen Hof im Anbruch der Dunkelheit sein ältester Feind aus dem Nichts erschien.
Qui-Gon hatte nichts anderes erwartet. »Wenn du irgendwelche Pläne mit Bandomeer hast, dann sollst du wissen, dass ich hier bin, um dich aufzuhalten«, sagte er.
Xanatos warf eine Seite seines Umhanges über seine Schulter. Seine Hand ruhte wie zufällig auf dem Griff seines Lichtschwerts. Er hatte eine heilige Regel gebrochen, als er die Jedi verlassen, aber diese Waffe behalten hatte. Xanatos tätschelte das Lichtschwert. »Ja, ich habe es noch. Immerhin habe ich auch all die Jahre damit trainiert. Warum sollte ich es wie ein Dieb zurückgeben, wo ich doch verdient habe, es zu tragen?«
»Weil du es eben nicht mehr verdienst«, gab Qui-Gon zurück. »Du hast Schande darüber gebracht.«
Ein Schauder lief über Xanatos' Gesicht. Qui-Gons Bemerkung hatte ihn bis aufs Mark getroffen. Doch er entspannte sich wieder und lächelte. »Ich sehe, Ihr seid noch immer ein harter Mann, Qui-Gon. Einst hat mich das gestört. Jetzt amüsiert es mich.«
Xanatos begann, um ihn herumzugehen. »Am Ende waren wir Freunde, mehr als Schüler und Lehrer.«
»Ja«, sagte Qui-Gon, der ihn nicht aus den Augen ließ und sich mit ihm drehte. »Das waren wir.«
»Was für Euch kein Grund war, mich zu verraten. Freundschaft bedeutet Euch nichts. Ihr habt mein Leiden genossen.«
»Der Verrat kam von deiner Seite. Und wenn jemand das Leiden eines anderen genossen hat, dann warst es auch du. Auf Telos ist dir das klar geworden. Und Yoda hatte es bereits vorher erkannt. Deshalb wusste er auch, dass du versagen würdest.«
»Yoda!« Xanatos spuckte das Wort förmlich aus. »Dieser kniehohe Troll! Er glaubt, er hätte Macht. Er kann sich nicht einmal ein Zehntel der Macht vorstellen, die ich kenne!«
»Die du kennst?«, fragte Qui-Gon milde. »Woher kennst du denn diese Macht, Xanatos? Als mittlerer Manager, der losgeschickt wird, um die Anweisungen des Vorstandes auszuführen?«
»Ich führe niemandes Anweisungen aus.«
»Bist du deswegen hier? Ist Bandomeer eine Prüfung deiner Fähigkeiten?«
»Ich unterziehe mich keinen Prüfungen«, sagte Xanatos schnippisch. »Ich stelle die Regeln auf. Bandomeer gehört mir. Alles was ich tun muss, ist meine Hand ausstrecken und es mir nehmen.«
Er kam näher in seiner Umrundung. Sein Mantel wehte um Qui-Gon und
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