Jedi-Padawan 02 - Der dunkle Rivale
Piloten und Xanatos. Stieg Wa war jung, aufgeweckt und kühn. Er war schon seit seiner Kindheit auf sich selbst gestellt und hatte schon zahlreiche Abenteuer erlebt. Nichts Böses wollend, stichelte er Xanatos wegen des abgeschirmten Lebens, das er im Jedi-Tempel geführt hatte, und behauptete, dass er nichts über das richtige Leben wüsste.
Vielleicht hatte Yoda vorausgesehen, dass die beiden Charaktere aufeinander prallen würden. Vielleicht war dies eine weitere Prüfung. Qui-Gon warnte Xanatos, sich zu beherrschen und die freundlich gemeinten Neckereien einfach zu ignorieren. Lächelnd versicherte Xanatos Qui-Gon, dass er dies tun würde.
Die einzige Gefahr auf dieser Reise war die Durchquerung des Landor-Systems, von dem bekannt war, dass es voller Piraten steckte. Stieg Wa war zuversichtlich, dass sie unbeschadet durchkommen würden; er hatte es unzählige Male geschafft. Doch als drei Piratenschiffe den Transporter umringten und Stieg Wa anwiesen, sich zu ergeben, bemerkte der Pilot, dass ein wichtiges Warnlicht nicht funktioniert hatte. Die Tarneinrichtung des Transporters war ausgefallen.
Weil er sich nicht ergeben wollte, peitschte Stieg Wa den Transporter durch das feindliche Blasterfeuer hindurch, was seine atemberaubenden Fähigkeiten zeigte. Nachdem die Schiffe abgehängt waren, verkündete Stieg Wa, dass das Tarnsystem sabotiert worden war. Er gab Xanatos die Schuld. Qui-Gon glaubte Xanatos natürlich, als dieser ihm schwor; er hätte mit der Sache nichts zu tun. Warum sollte er eine Piratenattacke auf das Schiff riskieren, auf dem er selbst war?
Stieg Wa befand sich draußen auf der Heckplattform, als die Piraten zurückkehrten. Er wurde vom Blasterfeuer getroffen und gefangen genommen.
Xanatos führte Qui-Gon zur Rettungskapsel. Er hatte bereits die Koordinaten von Telos programmiert. Als Qui-Gon ihn fragte, warum er eine solche Vorkehrung getroffen hatte, lächelte er nur.
»Ich sorge immer für eine Hintertür«, sagte er.
Der Sonnenaufgang war noch immer eine Stunde entfernt, als Qui-Gon vom Transporter sprang und in Richtung Kultivierungskuppel schritt. Der Meerianer, der geschickt worden war, um ihn zu empfangen, astete nach vorn. »Ich bin RonTha. Ich freue mich, auch willkommen .«
»Wo ist Si Treemba?«, unterbrach ihn Qui-Gon rasch und ging weiter zum Hauptgebäude.
»E-er ist in der Kuppel und wartet auf Euch«, stotterte RonTha und versuchte, mit Qui-Gons Tempo Schritt zu halten. »Doch das Protokoll muss befolgt werden. Ihr müsst Euch registrie...«
»Führ mich zu ihm«, verlangte Qui-Gon.
»Aber laut Protokoll .«
Qui-Gon sah RonTha durchdringend an. Er musste nicht die Macht zu benutzen. Der Meerianer fügte sich.
»Hier entlang«, sagte er und huschte voraus. Das Rascheln des Getreides ging Si Treembas Anwesenheit voraus. Er rannte aus dem Feld, als er Qui-Gon kommen sah.
»Wir haben alles beobachtet, seit Obi-Wan gekidnappt wurde«, sagte er. »Niemand ging hinein oder im heraus.«
Qui-Gon sah Si Treemba verständnisvoll an. Der Arconier sah so müde aus. Qui-Gon hätte es überrascht, wenn er vor seinen Füßen eingeschlafen wäre.
»Wir hätten in dieser Nacht nicht einschlafen dürfen«, sagte Si Treemba. »Obi-Wan sagte, er würde die erste Wache übernehmen. Wir hätten wach bleiben sollen ...«
»Jetzt ist keine Zeit, um über die Vergangenheit nachzudenken«, sagte Qui-Gon sanft. »Wir haben nur das Jetzt. Und wir müssen Obi-Wan finden. Was hast du gesehen?«
»Nicht viel«, gab Si Treemba zu. »Ein paar Leute in Off-world-Uniform haben ihn davongetragen. Wir sind ihnen gefolgt, doch wir haben uns in der Kuppel verlaufen.« Si Treemba ließ den Kopf hängen. Qui-Gon versuchte, seine Enttäuschung zu verbergen. Si Treemba war auch so frustriert genug. Doch wie sollte er Obi-Wan mit solch mageren Informationen finden?
Plötzlich fiel Qui-Gon auf, das RonTha ziemlich nervös war. Der Meerianer schwitzte und sah sich um, als wolle er jeden Augenblick davonlaufen.
Qui-Gon wandte ihm seine volle Aufmerksamkeit zu. »Hast du etwas gesehen, RonTha?«
»Ich? Aber wir dürfen uns nachts nicht in der Kuppel aufhalten«, protestierte RonTha. »Das ist gegen jedes Protokoll.«
»Du hast meine Frage nicht beantwortet«, sagte Qui-Gon höflich.
»Ich versuche, die Vorschriften einzuhalten«, sagte RonTha.
»Und bist du dabei immer erfolgreich?«, fragte Qui-Gon, noch immer freundlich. Er unterdrückte seine Ungeduld. »Jeder kann dazu verführt werden, die
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