Jedi-Padawan 02 - Der dunkle Rivale
lange Jahre nicht mehr gesehen.« Xanatos wandte sich Qui-Gon zu. Er verneigte sich.
Es lag keine Falschheit in der Verneigung, wie Qui-Gon bemerkte. Nur Respekt. Dennoch traute er der Sache nicht.
»Ich habe deine Nachricht bei meiner Ankunft erhalten«, sagte er neutral.
»Ja, ich härte, dass Ihr von Coruscant gesandt wurdet«, gab Xanatos zurück. »Seit ich zum Repräsentanten von Offworld erklärt wurde, wusste ich, dass wir uns treffen würden. Nichts hat mich mehr befriedigt.«
Qui-Gon betrachtete den jungen Mann forschend. Aufrichtigkeit klang in jedem seiner Worte. Was ging hier vor?
»Ich sehe, Ihr misstraut mir«, sagte Xanatos. Seine mitternachtsblauen Augen warfen Qui-Gon einen leidenschaftlichen Blick zu. »Euer Sinn für Vorsicht hat sich nicht verändert. Doch es haben sicher auch andere Jedi-Schüler den Pfad der Jedi verlassen, ohne sich Euer Misstrauen zugezogen zu haben?«
»Jedem Schüler steht es jederzeit frei, zu gehen«, sagte Qui-Gon geradeheraus. »Du weißt das. Und wenn ein Schüler ehrenhaft geht, dann bleibt kein Misstrauen.«
Und so bin auch ich gegangen. Es war das Beste für mich und für die Jedi«, sagte Xantos ruhig. »Ich habe beim Führen dieses Lebens versagt. Dennoch ist das kein Grund für Bedauern. Ich war nicht für das Leben eines Jedi bestimmt.« Unvermittelt warf er SonTag, Clat'Ha und VeerTa ein Lächeln zu. »Ich weiß meine Ausbildung zum Jedi zu schätzen, doch sie hat mich nicht auf den Schock der Rückkehr vorbereitet. Ich muss zugeben, dass ich ein paar Jahre lang vom rechten Weg abgekommen war. Das war die Zeit, in der Qui-Gon mich noch erlebt hat.«
Vom rechten Weg abgekommen? Qui-Gon war verdutzt.
Dachte Xanatos wirklich so über diese Zeit?
»Aber ich habe mich verändert. Offworld gab mir diese Chance.«
Xanatos lehnte sich nach vorn. Sein Blick war auf VeerTa gerichtet. »Darum bewundere ich Euch, VeerTa. Offworld hat mich geschickt, um Euch zu sagen, dass sich unser Unternehmen nicht in Euer Projekt einmischen wird. Ein reiches und sicheres Bandomeer ist für uns alle besser.« Xanatos legte die Hand auf seine Brust. »Ich bewundere Eure Führung, weil auch ich meinen Heimatplaneten liebe. Telos wird immer einen Platz in meinem Herzen haben.«
Er wandte sich an SonTag. »Würde es Euch von unserer Aufrichtigkeit überzeugen, wenn Offworld zehn Prozent seines Gewinnes für den Wiederaufbau von Bandomeer spenden würde?«
SonTag war perplex. Qui-Gon wusste, dass zehn Prozent von Offworlds Gewinn bereits eine enorme Summe darstellten. Offworld hatte noch nie Gewinne für wohltätige Zwecke hergegeben.
Das Angebot konnte nur ein Trick sein. Qui-Gon traute der Sache nicht. Doch er sah, dass Xanatos SonTag und VeerTa damit gewonnen hatte. Clat'Ha hingegen sah noch immer skeptisch aus. Sie hatte auch mehr Gründe, der Offworld Mining Corporation zu misstrauen, hatte sie doch erst mit der Firma im Clinch gelegen.
Auch Xanatos schien Clat'Has Misstrauen zu bemerken. Er sah sie mit seinen stechend blauen Augen an. »Als ich in meiner Position bei Offworld anfing, geschah das vor dem Hintergrund, dass sich gewisse Prinzipien ändern würden. Ich halte nichts davon, dass Planeten ausgeplündert und dann einfach zurückgelassen werden, wenn alles aus ihnen herausgeholt wurde. Unsere Tätigkeit auf Bandomeer wird die erste Demonstration unserer neuen Unternehmensprinzipien sein.«
SonTag nickte. »Die Entscheidung zu diesem Kurs ist weise.
Und Bandomeer wird für Eure Hilfe sehr dankbar .«
Plötzlich erschütterte eine gewaltige Explosion den Raum. VeerTa fiel zu Boden. Bevor die anderen noch reagieren konnten, war Qui-Gon auf den Beinen, das Laserschwert in der Hand. Qui-Gon hatte gefühlt, dass die Explosion außerhalb des Palastes stattgefunden hatte. Er hastete zum Fenster. VeerTa rappelte sich auf und folgte ihm. Zuerst verdeckte eine riesige schwarze Wolke die Sicht auf die Stadt zu ihren Füßen. Dann packte der Wind zu und klärte die Sicht. Ein Rauchpilz stieg von einem der Minenareale auf Qui-Gon sah die Trümmer eines großen Gebäudes. Einer der Minentürme war zerstört, ein anderer befand sich in gefährlicher Schieflage. Während sie zusahen, kippte der Turm langsam um und zerstörte ein klappriges Gebäude, möglicherweise eine Arbeiterbaracke. Qui-Gon sah Gestalten vor dem Desaster davonstolpern. Er war sich sicher, dass andere noch eingeschlossen waren. Grelle Sirenentöne heulten auf. Neben ihm begann VeerTa zu schwanken. Sie
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