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Sueße Luegen, Heiße Kuesse

Sueße Luegen, Heiße Kuesse

Titel: Sueße Luegen, Heiße Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Roe
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1. KAPITEL
    Schwierigkeiten.
    Für einen Augenblick musste Beth Jones sich am Spülbecken abstützen, denn ihr Herz schlug hart wie ein Basketball gegen ihre Rippen, während sie hinaus in den Garten starrte. Dort stand die tadellos gekleidete und glatt rasierte Verkörperung von Schwierigkeiten.
    Der Mann hatte seinen Sport-BMW in ihrer Auffahrt geparkt und war ausgestiegen. Sein muskulöser Körper strahlte Anspannung aus, die Zeichen dafür waren so deutlich wie die anhaltende Oktoberhitze: steife Schultern, zusammengezogene Brauen und Ungeduld, die aus allen seinen Bewegungen sprach.
    Sie schluckte, strich sich eine Locke aus dem Gesicht und starrte weiter hinaus.
    Er blieb an ihrem Briefkasten stehen, las etwas auf einem Zettel, und seine Stirn legte sich in Falten. Sein Zögern gab Beth Gelegenheit, ihn von Kopf bis Fuß zu mustern, vom kurz geschnittenen Haar über die breite Brust bis zum maßgeschneiderten Anzug und den langen, kräftigen Beinen. Und dann war da noch dieses nervöse Zucken an seinem Kinn.
    Der Mann wirkte elegant und selbstsicher, einer dieser Milliarden-Dollar-Alpha-Männer, die automatisch Respekt verlangten.
    Kein Reporter also. Irgend so ein Spitzenmanager? Ein Anwalt? Ein Banker?
    Sie hielt den Atem an. Das musste es sein.
    Es schien, als wäre die East Coast National Bank von Anrufen zu Drohungen an der Tür übergegangen.
    Eine verschwundene halbe Million konnte das wohl auslösen.
    Schwierigkeiten kamen immer zu dritt. Und wenn sie den platten Reifen und ihren verschwundenen Angestellten als Nummer eins und zwei zählte, dann sah es aus, als würde Nummer drei gleich an ihre Tür klopfen.
    Luke De Rossi hatte mörderische Kopfschmerzen. Sie hatten begonnen, als er das Brisbaner Anwaltsbüro verlassen hatte und auf der M1 entlang der Goldküste Richtung Süden gefahren war.
    Nicht mal die auf vollen Touren laufende Klimaanlage konnte seine Wut kühlen. Anfangs klickte er sich durch Dutzende von Songs auf seinem iPod, dann gab er auf und ließ die übermächtige Stille die Leere füllen.
    Dass er die Abfahrt nach Runaway Bay nahm, bekam er kaum mit. Der Verkehr wurde ruhiger, die Häuser wurden größer, die Grundstücke teurer. Die wiederholten Blicke in den Rückspiegel bestätigten ihm, dass ihn niemand mehr verfolgte.
    Er sollte sich freuen. Doch stattdessen nagten böse Vorahnungen an ihm wie ein Hund an einem Knochen. Er konnte sich die neuen Schlagzeilen nur zu gut vorstellen: „Lucky Luke schnappt sich Haus von totem Gangster-Onkel“ war sein Favorit. Die Presse würde ihm ein weiteres Messer in den Rücken rammen, sein Ruf wäre ruiniert, und er würde alles verlieren, wofür er so hart gearbeitet hatte.
    Zu Gino hatte er nie eine enge Beziehung gehabt, trotzdem hatte sein Onkel gewusst, wie viel ihm die Karriere bedeutete. Also was zum Teufel hatte der sich dabei gedacht, ihm ein Haus zu vererben, das eben diese Karriere vernichten konnte?
    Am Ende der Sackgasse legte der Sonnenuntergang erste Schatten über das alte, ausladende Kolonialhaus. Eine lange, teilweise verdeckte Auffahrt führte zu dem zweistöckigen Gebäude, und auf dem weißen Briefkasten prangte die Nummer dreizehn. Wie passend.
    Das Haus war dunkelgrün und ockerfarben gestrichen, die Farben verschmolzen mit dem Grün der Bäume. Eine Sekunde lang erwartete er, einen Hund im Garten herumspringen zu sehen oder Kinder, die auf der Vorderveranda spielten. Doch auf der großen Holzveranda stand nur eine gemütliche Hollywoodschaukel, als wollte sie ihn einladen, es sich bequem zu machen.
    Er schnaufte verächtlich, als er aus dem Auto stieg. Trotz der exklusiven Lage wirkte das Ganze irgendwie … einfach und bodenständig. Etwas, das sein Onkel ganz sicher nie gewesen war. Was hatte Gino mit diesem kleinen Vorortgrundstück gewollt, wo er sich doch jedes Haus auf Queenslands erlesenen Whitsunday Islands hätte leisten können?
    Voller Wut war Luke aus dem Anwaltsbüro gestürmt, ohne auf Erklärungen zu warten. Genau genommen war er schon geladen hineingegangen. Und nachdem zwei Sätze von Ginos Testament verlesen worden waren, hatte er sich umgedreht und war hinausgestürmt. Wenn er nur einen Moment länger geblieben wäre, hätte er Dinge getan und gesagt, die er irgendwann mit Sicherheit bereut hätte.
    Noch immer hörte er die Worte seines Onkels: Du musst dir das anhören, Luke. Du musst Frieden schließen mit deiner Familie .
    Vorerst hatten ihn die Vorstandsmitglieder nur inoffiziell vor dem Albtraum

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