Jedi-Padawan 04 - Das Zeichen der Krone
»Das war ein Risiko, das ich eingehen musste. Sie wollen sich mit dir treffen, um zu besprechen, was mit Giba geschehen soll. Sie haben sich gegen ihn verbündet. Es war ein Fehler, die Königin zu inhaftieren. Giba und Prinz Beju sind zu weit gegangen.«
»Zuerst muss ich jemanden aufsuchen«, sagte Obi-Wan zu Jono.
Jono sah ihn ungläubig an. »Aber wir dürfen keine Zeit verlieren. Heute ist Wahltag, Obi-Wan!«
»Es ist wichtig, Jono«, sagte Obi-Wan bestimmt. »Ich muss zum Labor des Substanz-Analysators. Wenn er das tödliche Gift identifiziert hat, haben wir den Beweis, dass die Königin vergiftet wird. Wir brauchen diesen Beweis.«
Jono schüttelte den Kopf. »Dazu haben wir keine Zeit, Obi-Wan. Die Ratsminister warten. Ich habe versprochen, dich sofort dort hinzubringen.«
»Wenn wir wissen, womit die Königin vergiftet wird, finden wir vielleicht ein Gegengift«, erklärte Obi-Wan.
Jono biss sich auf die Lippen. »Aber ...«
»Hier lang«, sagte Obi-Wan und zeigte in eine Seitenstraße. Er ging zur Ecke und wusste, dass Jono ihm folgen würde.
Nach ein paar Minuten erreichten sie Mali Errats Labor. Es war verschlossen und dunkel, aber Obi-Wan klopfte heftig an die Tür. Mali streckte seinen Kopf durch ein Fenster im zweiten Stock. Sein Kranz aus weißem Haar bildete einen eigenartigen Heiligenschein um seinen Kopf.
»Wer ist da?«, brüllte er. »Wer kommt so früh am Morgen?!«
»Ich bin es, Mali!«, rief Obi-Wan. Er ging weiter in die Straße hinein, damit der Wissenschaftler ihn besser sehen konnte.
»Ungeduldiger junger Mann! Wo warst du?«, fragte Mali und klopfte aufgeregt auf den Fenstersims. »Ich habe die Ergebnisse, auf die du gewartet hast. Ich bin gleich unten.«
Sekunden später öffnete sich die Tür. Mali stand in seinem Overall im Türrahmen. Ein Datenblatt flatterte in seiner Hand. »Ich bin ein Genie!«, erklärte er.
»Was habt Ihr gefunden?«, wollte Obi-Wan wissen.
»Ich habe jede Aufzeichnung über chemische Gifte in der Galaxis durchsucht«, erklärte Mali. »Jede gemischte Verbindung, jedes geheime Gift, jedes chemische . und weißt du, warum ich dein Gift nicht finden konnte?«
Obi-Wan schüttelte ungeduldig den Kopf.
»Weil es ein natürliches Gift ist«, brüllte Mali. »Was für eine Überraschung! Wer benutzt so etwas noch? Keiner! Es ist Di-milatis. Ein Kraut! Und es wächst in den Meeresebenen von Gala. Eine kleine Prise davon ist ungefährlich. Aber die Einwohner hier wissen, dass es wie eine ernsthafte Krankheit wirkt, wenn man es trocknet und in bestimmten Konzentrationen verabreicht. Dann ist es tödlich.«
»Wenn es in den Meeresebenen von Gala wächst, findet man es vielleicht in den Palastgärten«, sagte Obi-Wan nachdenklich.
»Los, Obi-Wan, lass uns gehen«, drängte Jono. »Wir müssen das dem Rat erzählen.«
»Gibt es ein Gegengift?«, fragte Obi-Wan.
Mali hielt ein Röhrchen hoch. »Ich habe eines gemischt. Es kostet dich .«
Obi-Wan stopfte alle Credits, die er hatte, in die Hände des alten Mannes und schnappte sich das Röhrchen. Er trieb Jono zur Eile an und lief zum Palast.
Jono führte Obi-Wan zu einem Bereich des Palastes, in dem er noch nie zuvor gewesen war: In einen hohen Turm, von dem man die Gärten überblicken konnte.
»Ich muss zur Königin«, erklärte Obi-Wan ungeduldig.
»Sie haben mir gesagt, ich sollte dich hierher bringen«, sagte Jono nervös. »Die Wachen halten Ausschau nach dir. Du würdest es niemals schaffen. Die Minister werden dich zur Königin bringen.«
Obi-Wan ging zu dem kleinen Fenster. Er sah auf das blättrige Dach eines großen Lindem or-Baumes hinab. Darunter erstreckten sich in ordentlichen Reihen die Beete der Küchengärten.
»Kennst du die Gärtner gut, Jono?«, fragte er. »Gibt es unter ihnen jemanden, der sich gegen die Königin verschwören könnte?«
»Das weiß ich nicht«, meinte Jono.
»Sie müssen viel über Kräuter wissen«, sagte Obi-Wan in Gedanken. »Was ist mit dem Ratsmitglied mit den blauweißen Augen? Er treibt sich immer in den Gärten herum.«
»Viso ist der treueste Anhänger der Königin«, erklärte Jono.
»Ein Ratsmitglied hat Zutritt zu den königlichen Räumen«, sagte Obi-Wan. »Aber es würde auffallen, wenn er das Essen bringen würde.« Der Zutritt zu den königlichen Gemächern war der Schlüssel des Geheimnisses, das wusste er. Jemand, der über jeden Verdacht erhaben war, musste der Königin das Gift verabreicht haben .
Der Gedanke durchfuhr ihn wie ein
Weitere Kostenlose Bücher