Jedi-Padawan 04 - Das Zeichen der Krone
Armen empfangen wird«, fuhr Obi-Wan fort. »Immerhin habe ich ihn entführt.«
»Er würde viel verlieren, wenn er sich gegen uns stellt«, bemerkte Qui-Gon. »Vielleicht hat er Hilfe bei dem Bacta-Coup gehabt, ich bin aber ziemlich sicher, dass die Hilfe nicht von Königin Veda kam. Wenn wir darüber schweigen, was wir über die Vorgänge auf Phindar wissen, wird der Prinz das auch tun.«
»Gut«, sagte Obi-Wan.
»Er wird uns trotzdem als Feinde betrachten«, fügte Qui-Gon hinzu.
Obi-Wan seufzte still. Qui-Gon sagte oft Dinge, die ihn zuversichtlich stimmten, nur um sie im nächsten Satz zu widerlegen. Es war seine Art, Obi-Wan zu erklären, dass Situationen niemals statisch waren, sondern sich in Bewegung befanden. »Zähle auf nichts. Nur auf Veränderung«, hatte Qui-Gon ihm oft gesagt. Er hatte immer Recht behalten.
Plötzlich fühlte Obi-Wan eine Störung in der Macht wie eine dunkle Welle.
»Ja«, murmelte Qui-Gon.
Sie blieben einen Augenblick lang stehen. Die Straße, auf die sie abgebogen waren, war verlassen. Dann hörten sie lautes Geschrei.
Sie gingen schweigend in die Richtung, aus der das Geschrei kam. Sie griffen nicht nach ihren Lichtschwertern, berührten nicht einmal deren Schaft. Doch jeder Nerv war angespannt, in Alarmbereitschaft.
Plötzlich kam eine Menschenmenge um die Ecke gebogen, direkt auf sie zu. Die Demonstranten trugen Laser-pulsierende Schilder mit der Aufschrift DECA.
Obi-Wans Anspannung ließ nach. Er erkannte, dass dies eine politische Versammlung war. Deca Brun war einer der Kandidaten für den Gouverneursposten auf Gala.
»Die Demokratie funktioniert bereits«, bemerkte er. Die Leute jubelten, als die Laser-Schilder zuerst golden und dann blau aufblitzen.
Qui-Gon war noch immer in Alarmbereitschaft. »Etwas anderes funktioniert auch«, murmelte er. Er drehte sich um und blickte zurück.
Aus einer Straße hinter ihnen strömte plötzlich eine weitere Menschenmenge auf die Allee. Sie trugen Schilder mit der Aufschrift WILA PRAMMI.
»Wila Prammi, die dritte Kandidatin«, sagte Obi-Wan. Yoda hatte die Jedi über die beiden Konkurrenten von Prinz Beju aufgeklärt.
Die Deca-Brun-Menge drängte vorwärts und die Prammi-Anhänger liefen geradewegs auf sie zu. Obi-Wan und Qui-Gon waren genau dazwischen gefangen. Plötzlich wurden Schilder als Knüppel benutzt und Fäuste flogen, als sich die beiden Gruppen angriffen.
Obi-Wan warf Qui-Gon einen Blick zu. Dies war kein Fall für Laserschwerter. Keine der beiden Gruppen hatte Blasterwaffen.
Dennoch waren die Jedi in Gefahr. Sie befanden sich mitten in der aufgewühlten Menge.
Ein stämmiger Mann mit einem hoch erhobenen Laser-Schild in der Hand stürzte plötzlich auf Obi-Wan zu. Mit der linken Schulter voraus rollte Obi-Wan sich ab. Als er nur ein paar Meter weiter wieder auf die Beine sprang, prallte das Schild auf der Schulter eines Anderen ab.
Zwei Deca-Anhänger hielten Qui-Gons Arme fest, während ein Dritter mit der Faust ausholte, um nach ihm zu schlagen. Qui-Gon wandte eine klassische Jedi-Ausweichbewegung an, indem er schnell seinen Körper drehte und mit dem Kopf nach oben schlug. Die beiden Deca-Anhänger blieben mit schmerzenden Armen und einem Klingeln in den Ohren zurück. Sie sahen sich nach Qui-Gon um, doch der war bereits verschwunden, auf dem Weg zu Obi-Wan am Rande des Gedränges.
»Wir können hier nichts ausrichten«, sagte er zu Obi-Wan. »Lass uns weitergehen.«
Sie wichen einer Wila-Prammi-Sympathisantin aus, als die einen Deca-Anhänger zu Fall brachte und ihm auf den Kopf schlug.
»Der Weg zur Demokratie kann ziemlich steinig sein«, sagte Qui-Gon, als sie vorbeihasteten. »Doch auf Gala scheint er noch steiniger als anderswo zu sein.«
Kapitel 2
Der große Palast von Gala ragte vor ihnen auf, ein imposantes, riesiges weißes Gebäude mit zwei hohen Türmen. Um die Fenster herum und in die Turmwände waren glitzernde blaue Azurit-Kristalle und Edelsteine in Mosaikmustern eingelassen. Das Dach war vergoldet. Das goldene Dach und die glitzernden Mosaike ließen den Palast wie unwirklich erstrahlen. Die Jedi wurden durch lange Korridore zum Empfangsraum begleitet, in dem Königin Veda wartete. Sie trug ein Gewand aus changierender Seide, das die Farbe zu verändern schien, wenn sie sich bewegte. Verschiedene Blau- und Grüntöne waren in sich verändernden Mustern eingewoben, die erschienen und wieder verschwanden, als sie sich ihnen näherte, um sie zu begrüßen. Ihr goldener Haarschmuck war
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