Jedi-Padawan 04 - Das Zeichen der Krone
schnell ihrer Geschwindigkeit an und geriet damit ungemütlich dicht an den Panzer hinter ihm. Die Macht umfloss ihn, warnte ihn. Er schwenkte nach links. Kanonenschüsse verfehlten ihn um Zentimeter. Er spürte, wie das heiße Feuer seinen Rücken versengte.
Qui-Gon schoss nach vorn, um die anderen Swoops einzuholen. Die Sonne strahlte so hell auf dem Schnee, dass er kaum etwas sehen konnte. Er ließ sich von der Macht führen. Er bemerkte, dass die Bahn, der er folgte, immer schmaler wurde. Der Canyon vor ihm formte eine Art Schüssel. Hier wären sie bestimmt gefangen, dachte er. Hatte Elan sich verflogen? Oder hatte sie einen Plan? Er wünschte, er würde ihren Plan kennen.
Er holte die anderen Swoops ein, die jetzt hoch über dem Pass in den Canyon hineinschwebten. Qui-Gon schloss sich ihnen an. Wenn die Panzer kämen, würden sie die Swoops in Einzelteile zerlegen.
Jedi waren jederzeit bereit dem Tod zu begegnen. Aber musste Elan ihn geradezu einladen?
Die Panzer röhrten vorwärts und legten an Geschwindigkeit zu, als die königliche Garde gewahr wurde, dass sie die Hügelleute in der Falle hatten. Jetzt donnerten Ionen-Kanonen, eher triumphierend als planmäßig. Die Panzer rollten in den Canyon und der Erste steuerte auf die schwebenden Swoops zu ...
Und plötzlich versank er in einer gewaltigen Schneeverwehung. Schnee und Eis brachen über ihm zusammen. Der zweite Panzer brach durch eine Haut aus Eis und wurde verschluckt.
Für die anderen war es zu spät, sich zurückzuziehen. Sie brachen durch den eisverkrusteten Schnee und wurden ebenfalls verschluckt. In wenigen Augenblicken waren alle Panzer verschwunden.
Elan surrte zu Qui-Gon hinüber. Der kalte Wind hatte ihre Wangen rosafarben gefärbt. Ihre dunkelblauen Augen funkelten.
»Ich glaube nicht, dass Ihr dieses Lichtschwert braucht, Jedi«, sagte sie.
Kapitel 13
Elan hatte gewusst, dass sich im Canyon bei Nordostwind Schneewehen von mehreren hundert Metern Tiefe ansammeln würden. Und da die Morgensonne den Canyon nicht erreichte, bildete sich immer eine Eiskruste darüber. Elan hatte darauf gesetzt, dass die Panzer hineinrollen würden, weil sie die Hügelleute einkesseln wollten.
Ihr Plan war aufgegangen. Die Hügelleute hatten den Kampf ohne Verluste gewonnen. Jetzt hätten sie die königliche Garde lebendig begraben im Schnee zurücklassen können. Qui-Gon hätte es nicht verhindern, die Panzer nicht allein ausgraben können. Doch erstaunt musste er feststellen, dass Elan eine Rettungsaktion organisierte.
Mithilfe von Schneebohrern, die nur wenige Zentimeter über dem Boden schwebten, gruben die Hügelleute Tunnel in den Schnee, tief nach unten zu den Schotten der Panzer. Sie führten die überraschten und dankbaren Panzerfahrer zur Oberfläche, wo sie mit Swoops ins Lager zurückgeflogen wurden.
Sie wurden in der größten Kuppel untergebracht und mit Decken versorgt. Wachen wurden am Kuppeleingang postiert, doch keiner der Soldaten wollte fliehen. Sie waren dankbar für die warme Unterkunft. Diejenigen, die es nötig hatten, wurden mit Salben und Bandagen versorgt. Der Einbruch in den Schnee hatte ein paar von ihnen verletzt. Ein Soldat hatte sich das Handgelenk gebrochen. Im Panzer, der in die Schlucht gekippt war, hatte sich eine Soldatin eine Prellung an der Schläfe zugezogen. Andere Verletzungen gab es nicht.
Qui-Gon versuchte, Obi-Wan an den Comlink zu bekommen. Er musste herausfinden, was im Palast geschehen war. Wer hatte den Angriff befohlen? Prinz Beju? Qui-Gon wusste eines: Der Angriff war ein Akt der Verzweiflung gewesen. Das bedeutete, dass die Lage in der Hauptstadt sich verschlechtert hatte.
Obi-Wan antwortete nicht. Qui-Gon verdrängte kurzfristig seine Sorgen. Er ging zu Elans Kuppel.
»Jetzt habe ich ein Problem«, brummte Elan, als Qui-Gon hereinkam. Sie war mit der Behandlung eines älteren Mannes beschäftigt, der sich während des Fluges mit einem Swoop an einem Ast eine Schramme zugezogen hatte. »Was soll ich mit all denen machen? Ich kann sie doch nicht einfach so in die Berge schicken. Vielleicht könntet Ihr sie zurückführen.«
Sie rieb Salbe auf die Stirn des alten Mannes und bandagierte ihn vorsichtig. »Du hättest mit den anderen Älteren gehen sollen, Domi«, tadelte sie ihn.
»Ich bin zu jung, um mit den Älteren zu gehen«, erklärte Domi.
Elan seufzte, als sie ihre Hände reinigte. »Jetzt müssen wir sie durchfüttern. In einer Woche werden uns die Vorräte ausgehen.«
Noch immer murmelnd
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