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Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg

Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg

Titel: Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Obi-Wan.
    »Nield gibt dir die Schuld für etwas, was er selbst fürchtet getan zu haben«, sagte Qui-Gon. »Wenn er in seiner Entscheidung über die Hallen nicht so fanatisch gewesen wäre, wäre Cerasi noch am Leben. Er befürchtet genauso wie Wehutti, Cerasi getötet zu haben. Sie haben beide Angst, den tödlichen Schuss abgefeuert zu haben.«
    Obi-Wan nickte. Er wagte nicht zu sprechen. Er konnte nicht an diesen Tag zurückdenken, ohne von Schuldgefühlen und dem Verlust überwältigt zu werden.
    Qui-Gon blieb stehen. »Cerasis Tod war nicht deine Schuld, Obi-Wan. Du kannst nicht verhindern, was du nicht kommen siehst. Du kannst nur tun, was du in jedem Augenblick, in dem du lebst, für richtig hältst. Wir können planen, hoffen oder die Zukunft fürchten. Was wir nicht können, ist in die Zukunft blicken.«
    Du kannst nur tun, was du in dem Augenblick, in dem du lebst, für richtig hältst. Sprach Qui-Gon auch über Obi-Wans Entscheidung, hier zu bleiben? Hoffnung stieg in Obi-Wan auf. Hatte er ihm vergeben?
    Qui-Gon ging weiter. »Zwei trauernde Menschen haben beide insgeheim Angst, die Person getötet zu haben, die sie am meisten auf der Welt geliebt haben. Vielleicht ist der Schlüssel zum Frieden genauso einfach zu finden wie die Antwort auf eine Frage: Wer hat Cerasi getötet? Manchmal können ganze Kriege wegen eines einzigen tragischen Verlustes ausbrechen.«
    Qui-Gon hatte nicht von Obi-Wans Entscheidung gesprochen. Seine Gedanken drehten sich um das vorliegende Problem. So wie es sein sollte. Er behandelte Obi-Wan freundlich, aber distanziert. Er hatte Obi-Wan nicht vergeben.
    »Aber wie finden wir heraus, wer den Schuss tatsächlich abgefeuert hat?«, fragte er. »Wehutti hat Recht. Es war alles sehr verwirrend. Nield und Wehutti waren beide bereit zu schießen.«
    Sie hielten an. Obi-Wan sah überrascht, dass ihn Qui-Gon zu dem Platz geführt hatte, an dem Cerasi erschossen worden war.
    »Und jetzt, Obi-Wan, erzähl mir, was du an diesem Tag gesehen hast«, bat Qui-Gon.
    »Nield und seine Leute waren hier«, sagte Obi-Wan und zeigte in die entsprechende Richtung. »Wehutti dort. Ich stand hier. Ihre Waffen waren im Anschlag und sie bedrohten einander. Cerasi kam durch das Gitter im Brunnen hoch. Ich
    sah, wie sie .«
    Obi-Wans Kehle war wie verschnürt. Er räusperte sich. Dann fuhr er fort. »Ich traute meinen Augen nicht. Sie lief los, ich rannte zu ihr. Und dann hörte ich plötzlich Blasterfeuer . Ich wusste nicht, woher es kam, also lief ich weiter. Ich hatte furchtbare Angst und ich war einfach nicht schnell genug. Sie fiel hin. Es war so kalt und grau. Sie zitterte ...«
    »Halt«, unterbrach ihn Qui-Gon barsch. »Erzähl mir die Geschichte nicht wie ein trauernder Freund.« Seine Stimme wurde sanfter. »Ich weiß, dass es schwer für dich ist, Obi-Wan. Aber wir kommen nicht weiter, wenn deine Gefühle überhand nehmen. Du musst dich ohne Schuldgefühle und ohne Trauer an die Ereignisse erinnern. Berichte mir, wie es ein Jedi tun würde. Behalte deine Gefühle für dich. Lass mich wissen, was du wirklich gesehen hast.«
    Obi-Wan schloss seine Augen. Es dauerte nur einen Augenblick, dann hatte er sich gesammelt. Er versuchte, seine Gefühle zu verdrängen und sich daran zu erinnern, was tatsächlich geschehen war. Er beruhigte seine Gedanken und atmete langsamer.
    »Ich hatte ein scharrendes Geräusch beim Gitter gehört, bevor ich sie sah. Ich wollte mich gerade nach links wenden. Sie erfasste die Situation sofort. Sie stieg heraus. Sie hatte kaum den Boden berührt, da lief sie schon los. Sie sprang über die Brunnenmauer. Ich schaute kurz zurück. Nield war überrascht. Ich sah Wehutti aus dem Augenwinkel. Er ...«
    Obi-Wan verstummte, war erschrocken, wie deutlich er die Situation erinnerte. »Er senkte seinen Blaster«, sagte er überrascht. »Er hat Cerasi nicht getötet.«
    »Fahr fort«, sagte Qui-Gon.
    »Ich lief los und verlor Nield aus den Augen. Ich sah Cerasi an und versuchte sie zu erreichen. Ich sah in die Reflexion des Sonnenlichts auf dem Dach gegenüber vom Platz. Ich hoffte, dass ich nicht geblendet werden würde, denn ich musste ja alles sehen können. Ich hörte Blasterfeuer. Dann stürzte sie.«
    »Öffne deine Augen, Obi-Wan. Ich habe eine Frage an dich.« Obi-Wan öffnete gehorsam die Augen.
    »Sagtest du nicht, dass dieser Tag grau war? Bewölkt?«
    Obi-Wan nickte.
    »Wie konntest du dann die Reflexion des Sonnenlichts auf einem Metalldach sehen?«
    Qui-Gon legte seine

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