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Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg

Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg

Titel: Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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kamen.
    Qui-Gon trat in sein Blickfeld und kniete sich vor ihm hin.
    »Wehutti, wir müssen mit Euch sprechen«, sagte er.
    Wehutti drehte sich langsam zu Qui-Gon um. »Da war so ein Durcheinander. Ich war natürlich bereit zu schießen. Aber ich glaube, ich habe es nicht getan.«
    Qui-Gon sah Obi-Wan an. Wehutti erlebte noch einmal den Tag von Cerasis Tod.
    »Es waren viel mehr Gruppen der Jungen dort, als wir vermutet hatten«, fuhr Wehutti fort. »Wir hatten nicht geglaubt, dass wir unsere Waffen einsetzen müssen. Wir hatten nicht gedacht, dass sie bewaffnet waren. Und ich hatte nicht geahnt, dass meine Tochter Cerasi da sein würde. Sie trug keine Waffe, wusstet Ihr das?«
    »Ja«, sagte Qui-Gon.
    »Ich hatte sie erst kurz davor wieder gesehen. Sie war gekommen, um mich zu sehen. Das wusstet Ihr nicht.«
    »Nein, das wusste ich nicht«, sagte Qui-Gon sanft.
    »Wir haben miteinander gesprochen. Sie wollte, dass ich nicht mehr gegen Die Jungen kämpfe. Ich habe mit ihr gestritten. Es war kein gutes Gespräch. Aber dann . schlug sie vor, dass wir nicht über diese Dinge sprechen sollten, sondern darüber, wie es früher einmal gewesen war. Ihre Kindheit. Wir hatten ein paar gute Jahre, bevor der Krieg wieder ausbrach. Und ich habe mich plötzlich an alles erinnert. Ich hatte so lange nicht mehr daran gedacht.«
    Tränen liefen Wehuttis Wangen herab.
    »Ich habe mich an ihre Mutter erinnert. Ich habe mich an meinen Sohn erinnert. Cerasi war unser jüngstes Kind. Sie hatte Angst vor der Dunkelheit. Ich blieb immer im Zimmer, bis sie eingeschlafen war. Ich saß neben ihrem Bett und berührte sie mit einer Hand, damit sie wusste, dass ich da war. Sie berührte meine Hand von Zeit zu Zeit, während sie einschlief. Ich beobachtete sie«, flüsterte Wehutti. »Sie war so schön.«
    Plötzlich fiel er in seinem Stuhl nach vorn und seine Stirn lag auf seinen Knien. Sein Körper bebte unter großen Schluchzern. »Es war ein solches Durcheinander«, sagte er mit erstickter Stimme. »Ich habe sie zunächst nicht gesehen. Ich sah Nield an. Meine Frau ist in dieser Halle begraben. Ihre Asche liegt dort. Ich konnte ihn nicht gewähren lassen.«
    »Wehutti, es ist in Ordnung«, sagte Qui-Gon. »Ihr habt getan, was Ihr tun musstet. So wie Cerasi.«
    Wehutti hob den Kopf. »Das sagt Ihr. Das sagen alle«, gab er tonlos zurück.
    »Und jetzt mobilisieren sich Eure Anhänger, um einen neuen Krieg auszufechten«, sagte Qui-Gon. »Nur Ihr könnt sie aufhalten. Wollt Ihr das um Cerasis Willen tun?«
    Wehutti wandte sich zu Qui-Gon. Seine Augen waren völlig ausdruckslos und sein Gesicht schien alle Farbe verloren zu haben. Es zeigte nur die glänzenden Spuren von Tränen. »Und wie soll das Cerasi helfen? Kriege und Kämpfe sind mir gleichgültig. Mir ist klar, dass ich überhaupt nichts verhindern kann. Ich habe keinen Hass mehr. Ich habe gar nichts mehr.«
    Wehutti drehte sich wieder zum Fenster, aus dem er nicht hinaussehen konnte. »Es war ein solches Durcheinander«, sagte er wie betäubt. »Ich war bereit zu schießen. Vielleicht habe ich es getan. Vielleicht habe ich sie umgebracht. Vielleicht auch nicht. Ich werde es niemals erfahren.«

Kapitel 18

    Obi-Wan spürte eine Welle der Hoffnungslosigkeit in sich, als sie Wehuttis Haus verließen. Wenn Wehutti nicht eingreifen wollte, schien der Krieg unvermeidlich.
    Qui-Gon ging nachdenklich an seiner Seite. Obi-Wan hatte nicht die geringste Idee, was der Jedi dachte. Doch das war nicht ungewöhnlich. Auch als sie noch Meister und Padawan gewesen waren, hatte Qui-Gon seine Gedanken oft für sich behalten.
    Sie gingen um eine Ecke und stießen beinahe mit Nield zusammen. Überrascht wich Nield ihnen aus. Er sah Obi-Wan nicht an. Vielmehr sah er durch ihn hindurch.
    Obi-Wan hielt einen Augenblick inne. Er hatte sich immer noch nicht an Nields Hass gewöhnt.
    »Du hast gesagt, dass Nield dich beschuldigt hat, ein Außenweltler zu sein«, bemerkte Qui-Gon. »Tat er es nur, weil du gegen seine Entscheidung warst, die Hallen abzureißen?«
    »Damit hat es angefangen«, sagte Obi-Wan. »Er war auch auf Cerasi wütend. Aber jetzt stehen die Dinge noch schlechter.«
    »Seit Cerasis Tod?«
    Obi-Wan nickte. »Er ... er sagte, ihr Tod wäre meine Schuld. Dass ich auf sie hätte aufpassen sollen, anstatt zu versuchen, die Halle zu retten. Er sagte, dass sie wegen mir an jenem Tag dort erschienen wäre.«
    Qui-Gon sah ihn nachdenklich an. »Und was denkst du?«
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte

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