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Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg

Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg

Titel: Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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mehr, keine Möglichkeit, die anderen davon zu überzeugen, die Waffen niederzulegen.«
    Qui-Gon ging unwillkürlich einen Schritt auf das Hologramm zu. Obi-Wans Gesicht war gezeichnet von Trauer und von noch etwas, das Qui-Gon auf den Gesichtern von Menschen gesehen hatte, die von einem furchtbaren Schicksal getroffen worden waren: Unverständnis.
    Sein ehemaliger Padawan stand in Miniatur vor ihm, die
    Arme hilflos herabhängend. »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, gab er zu. »Ich bin kein Jedi mehr. Dennoch weiß ich, dass hier nur ein Jedi helfen kann. Qui-Gon, es ist mir klar, dass ich uns Schaden zugefügt habe. Aber werdet Ihr mir jetzt helfen?«
    Qui-Gons Hand wanderte zu Obi-Wans Lichtschwert, das noch immer an seinem Gürtel hing. Er schloss seine Finger um den Griff. Es schien voller Energie, obwohl es deaktiviert war. Oder war es die Macht, die er spürte, die um ihn pulsierte?
    Obi-Wans bleiches Gesicht schimmerte vor ihm und verschwand. In diesem Moment erkannte er, was Yoda und Tahl jeweils auf ihre Art und Weise versucht hatten, ihm zu sagen. Er war nicht von einem Jedi verraten worden. Er war von einem Jungen verraten worden. Von einem Jungen, der von Mitgefühl und den Umständen übermannt worden war. Der Junge verdiente sein Verständnis. Nein, er hatte keine geheime Möglichkeit, ins Herz eines Jungen zu sehen.
    Vielleicht musste er nur zuhören.
    »Schickt eine Nachricht an Obi-Wan«, sagte er zu Yoda. »Ich bin auf dem Weg.«

Kapitel 16

    Als Yoda ihm per Hologramm mitteilte, dass Qui-Gon unterwegs war, war Obi-Wan überwältigt. Erleichterung erfüllte ihn und zum ersten Mal seit Cerasis Tod fühlte er so etwas wie Freude.
    Doch die Freude wurde sofort von Sorge verdrängt. Qui-Gon kam mit einem Auftrag. Würde die Zusammenarbeit mit einem schweigsamen, vorwurfsvollen Qui-Gon schlimmer sein als die Arbeit allein?
    Melida/Daan ist das Wichtigste, sagte sich Obi-Wan immer wieder. Ich muss für die Welt, die Cerasi geliebt hat, tun, was
    ich kann.
    Es würde Tage dauern, bis Qui-Gon ankam. In der Zwischenzeit konnte Obi-Wan nur warten. Jetzt hatte er Zeit, doch es gab nichts für ihn zu tun. Wegen Nields Bitterkeit war er von den Jungen ausgeschlossen worden. Vielleicht gab es ein paar, die mit Nields Verhalten nicht einverstanden waren, doch auch wenn es so war, würden sie sich Obi-Wan nicht anschließen. Niemand würde Nield hintergehen.
    Obi-Wan fühlte sich wie ein Gespenst. Er durfte sich nicht in den Tunneln aufhalten, also schlief er, wo immer es möglich war oder wo er eben gerade war, wenn die Nacht kam. Verlassene Gebäude, öffentliche Plätze, ein Park mit beschädigten Gleitern. Das Leben um ihn lief weiter, doch er nahm daran nicht teil. Nur sein Glaube an Cerasis Sache hielt ihn noch auf dem Planeten.
    Roenni hielt als einzige zu ihm. Sie suchte ihn oft auf und brachte ihm zu essen. Sie hatte ihm ein Survival-Pack mit einem Glühstab gebracht, ein Medpac und eine warme, leichte Decke für die kalten Nächte. Obi-Wan war dankbar für ihre Loyalität, doch er war auch besorgt, dass andere sie sehen würden und Nield davon erfuhr.
    »Er wird wütend sein«, sagte er zu ihr. Sie saßen in einem Park, in dem während des letzten Krieges einer der Kämpfe ausgetragen worden war. Das Gras versuchte, wieder auf dem kahlen Boden zu wachsen. Nur ein Baum stand noch. Die anderen waren nur noch Stümpfe, ihre Äste und Stämme in Stücke zerfetzt.
    Roennis warme, braune Augen wurden plötzlich wild. »Das ist mir egal. Was er tut, ist falsch. Nield ist ein guter Mensch. Und er wird das bald merken. Bis dahin schütze ich dich. So wie du mich beschützt hast.«
    »Ich weiß nicht, ob sich Nield jemals wieder besinnen wird«, sagte Obi-Wan und dachte an den Hass in Nields Augen.
    »Er hat vor lauter Schmerz die Kontrolle über sich verloren«, sagte Roenni leise. »Nur du kannst den Frieden retten, Obi-Wan.«
    »Ich kann überhaupt nichts tun«, gab Obi-Wan niedergeschlagen zurück. »Ich kann Nield nicht beeinflussen. Er würde nicht einmal mit mir reden.«
    »Hast du deswegen deinen Jedi gerufen?«, fragte Roenni. »Kann er Melida/Daan helfen?«
    Obi-Wan nickte und berührte seinen Flussstein. »Wenn überhaupt jemand helfen kann, ist es Qui-Gon Jinn.«
    Er hatte grenzenloses Vertrauen in seinen Meister, auch wenn Qui-Gon nicht an ihn glaubte.

    Endlich kam der Tag von Qui-Gons Ankunft. Obi-Wan war angewiesen worden, ihn vor den Toren der Stadt zu treffen.
    Er war erfreut, als er

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