Jedi Quest 06 - Die Akademie der Angst
war billiger, als sie herauszureißen. Es gibt immer noch ein komplettes System aus Wartungsröhren. Sie führen zu den alten Kontrollräumen.«
»Hast du Ferus das gezeigt?«, fragte Siri.
Reymet nickte. »Wir wollten das System während der freien Stunden erkunden. Ich wusste nicht, dass er vermisst wird. Ich hätte ihn gesucht .«
»Glaubst du, dass er bei Gillam ist?«, fragte Obi-Wan. Er sah Reymet eindringlich an.
Die Zurückhaltung des Jungen war verschwunden. »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Ich glaube aber, dass Gillam noch immer hier ist. Ich habe ihn an dem Abend, an dem er verschwand, noch gesehen. Er wusste auch über die alten Wartungsschächte Bescheid.«
»Glaubst du, dass Gillam sich versteckt?«, fragte Siri.
Reymet nickte. »Ich kann es ihm nicht verübeln. Vor so einem Vater würde ich mich auch verstecken. Deshalb würde ich ihn auch nicht verraten.« Er sah sie unbehaglich an. »Aber ich bin mir nicht mehr so sicher. Ich könnte mir vorstellen, dass Gillam sich versteckt, aber Ferus nicht. Er ist nicht so gemein wie Gillam.«
»Gillam ist gemein?«, fragte Obi-Wan.
»Vielleicht hätte ich das nicht sagen sollen«, erklärte Reymet. »Ich glaube, er ist nicht gemein. Er ist einfach ... nicht nett.« Er trat unruhig von einem Beins aufs andere. Es war offensichtlich, dass er sich Sorgen machte, ob er nicht zu viel gesagt hatte. »Sie führen zusätzliche Sicherheitskontrollen durch. Und ich komme zu spät zum Unterricht. Noch ein Strafpunkt und ich werde rausgeschmissen. Es ist ja nicht so, dass es mir das Herz brechen würde, wenn ich diesen Ort verlassen müsste. Aber mein Vater würde das nicht überstehen.«
»Geh«, sagte Obi-Wan zu ihm. »Wir übernehmen ab hier.«
Reymet schaute hilflos drein. »Ich hoffe wirklich, dass Ihr ihn findet. Ich kann ihn sehr gut leiden.« Reymet ging schnell zur Tür hinaus.
Obi-Wan spähte wieder in das Rohr. Er konnte sehen, wo der Staub aufgewühlt war, doch es war unmöglich zu sagen, von wem oder von wie viel Leuten.
»Nach dir«, sagte Siri.
Obi-Wan kletterte in das Rohr. Aufgrund seiner Größe musste er sich bücken und konnte nur recht langsam gehen. Siri hatte es einfacher.
»Beeil dich«, drängte sie ihn.
»Möchtest du lieber vorausgehen?«
»Wenn ich dich überholen könnte, gern.«
Obi-Wan sah ein Licht und ging etwas schneller, bis er das Ende der Röhre erreicht hatte und auf einen federnden Boden trat. Er erkannte schnell, dass der Boden mit Moos bewachsen war. Sie befanden sich in einem großen Raum, der von einem feuchten, modrigen Geruch erfüllt war. Die Wände waren voller Schimmel. Die Luft war abgestanden.
»Das muss einmal eine Art Auffangbecken gewesen sein«, sagte Siri. Sie holte einen Leuchtstab hervor, aktivierte ihn und hob ihn hoch. »Dann war das wahrscheinlich ein Wasserrohr.«
Obi-Wan hatte den Eindruck, dass der Boden an seinen Stiefeln saugte. »Hier gibt es mehrere Gänge. Irgendwelche Vorschläge?« Er drehte sich zu Siri um, spürte aber schon die Macht, die sich in diesem Raum regte. Siri starrte eindringlich vor sich hin und sandte die Macht aus, um ihren Padawan zu erreichen. Obi-Wan tat dasselbe und ließ ebenfalls die Macht fließen, um Ferus aufzuspüren.
Einen Augenblick später drehten sie sich gleichzeitig um und gingen zu dem Gang auf der rechten Seite. Sie konnten es jetzt beide spüren. Die Macht war in die klammen, dunklen Räume eingedrungen und sie wussten, dass Ferus nicht mehr weit entfernt war.
Siri hob ihren Leuchtstab. »Ich glaube, wir befinden uns in der alten Wasseraufbereitungsanlage. Siehst du die Leitungen?«
»Und das sind die Sammelbecken für das Wasser«, sagte Obi-Wan, als sie in die Räume spähten, an denen sie vorbeikamen. Ein paar der Kammern besaßen noch Durastahl-Türen; bei anderen waren die Türen halb verrostet oder entfernt worden.
Die Macht wurde stärker. Vor ihnen sahen sie eine Kammer mit einer intakten Tür. Sie war mit einem neuen Schloss versehen - und geschlossen.
Siri zog ihr Lichtschwert. In Sekundenschnelle schälte sich das Metall zur Seite und gab den Weg in die Kammer frei.
Dort, mitten im Raum, saß Ferus. Er stand schnell auf und wandte sich ihnen zu. »Es tut mir Leid, dass man mich retten musste, Meisterin«, sagte er zu Siri. »Es tut mir Leid, Meister Kenobi.«
»Wir alle müssen manchmal gerettet werden«, erwiderte Obi-Wan.
»Manche häufiger als andere«, fügte Siri mit einem Grinsen in Obi-Wans Richtung hinzu.
Ferus war so
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