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Jedi Quest 06 - Die Akademie der Angst

Jedi Quest 06 - Die Akademie der Angst

Titel: Jedi Quest 06 - Die Akademie der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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anders als Anakin, dachte Obi-Wan. Anakin hätte ihn in dem Moment angelächelt, in dem er zur Tür hereingekommen wäre. Wird auch Zeit, hätte er gesagt. Oder so etwas wie Ich hoffe, Ihr habt mir etwas zu essen mitgebracht. Obi-Wan spürte plötzlich das starke Verlangen, auch seinen Padawan zu finden. Hinzu kam die Wut darüber, dass er überhaupt gegangen war.
    »Was ist geschehen?«, fragte Siri Ferus. »Geht es dir gut? Wo ist dein Lichtschwert?«
    »Ich habe es in meinem Zimmer versteckt.« Ferus verzog das Gesicht. »Einer von mehreren Fehlern. Ich kam hier herunter, um Gillam zu suchen, ohne zuerst in mein Zimmer zu gehen. Ich dachte, wenn ich Gillam finden würde, könnte ich Anakin davon abbringen, mit der geheimen Gruppe zu gehen. Doch stattdessen fand Gillam mich.«
    »Gillam?«, fragte Obi-Wan überrascht.
    Ferus nickte. »Er wurde nicht entführt. Er hat alles selbst inszeniert.«
    Obi-Wan spürte wachsende Ungeduld. Er hätte diese Möglichkeit in Betracht ziehen müssen. Aber er hatte sich nicht vorstellen können, dass ein Sohn seinem Vater so etwas antat. Ganz gleich wie viel Obi-Wan in seinem Leben schon gesehen hatte, ganz gleich wie viel Bösem er schon begegnet war - es überraschte ihn, wie viel Abneigung ein Sohn gegenüber seinem mächtigen Vater empfinden konnte. Es überraschte ihn immer wieder, wie persönlich Verrat doch sein konnte.
    »Ich verstehe nicht, wie er dich gefangen nehmen konnte«, sagte Siri mit einem Stirnrunzeln.
    »Ich hatte das Röhrensystem abgesucht und ein bewohntes Versteck gefunden«, erzählte Ferus. »Es liegt in diesem Korridor. Sein Datapad war in einer Plastoid-Hülle hinter einem Abflussrohr versteckt. Ich wollte es gerade anschalten, als ich hörte, wie jemand kam. Es war Gillam mit ein paar Mitgliedern der geheimen Gruppe. Ich konnte das Datapad gerade noch verstecken, doch sie fanden meinen Comlink.«
    »Was haben sie unternommen?«, fragte Obi-Wan. Er spürte, wie Furcht ihn beschlich. Also hatte die geheime Söldnertruppe etwas mit all dem zu tun.
    »Sie dachten, ich wäre nur ein neugieriger Schüler«, sagte Ferus. »Ich beschloss, keinen Widerstand zu leisten, denn ich wollte meine Tarnung nicht auffliegen lassen - und vor allem Anakins nicht. Sie wussten nicht, was sie mit mir anfangen sollten. Sie hatten Angst, ich würde sie melden. Sie durchsuchten mich, doch ich benutzte die Macht, um sie in die falsche Richtung zu lenken. So konnte ich Gillams Datapad behalten. Dann haben sie mich hier eingeschlossen. Gillam brachte mir etwas zu essen, aber das liegt jetzt schon wieder ein paar Stunden zurück.«
    Ferus hielt das Datapad hoch. »Sie ließen mich allein, deshalb konnte ich das hier lesen. Seht Euch als Allererstes das an: Es ist mit einem Senatssiegel versehen.«
    Obi-Wan nahm das Datapad in die Hand. Auf der Rückseite erkannte er das Siegel von Andara. »Es gehört Berm Tarturi«, sagte er und dachte einen Moment nach. »Vielleicht hatte Tarturi Recht. Es ist tatsächlich jemand in sein Büro eingebrochen und hat seine Sachen durchsucht. Doch es war sein eigener Sohn.«
    Ferus nickte. »Aber das ist noch nicht alles. Auf dem Datapad sind Lösegeldforderungen verzeichnet. Zwei wurden schon abgeschickt. Ich glaube, Gillam will seine Entführung seinem Vater anhängen.«
    »Weshalb sollte er das tun?«, fragte Siri. »Hasst er ihn so sehr?«
    »Anscheinend«, gab Ferus zurück. »Aber das ist nicht alles. Habt Ihr Kontakt mit Anakin?«
    Obi-Wan schüttelte den Kopf. »Er hat sich bis jetzt noch nicht gemeldet. Er müsste auf dem Weg nach Ieria oder sogar schon dort sein. Aber sein Comlink ist abgeschaltet.«
    Ferus sah ihn ernst an. »Der letzt Brief auf diesem Datapad ist ein Bekennerbrief zu Gillams Tod. Er wurde noch nicht abgeschickt, ist aber für einen automatischen Versand in fünf Stunden eingestellt.«
    »Er will seinem Vater den Mord an sich selbst anhängen?«, fragte Obi-Wan.
    »Aber wie?«, fragte Siri. »Dazu braucht er eine Leiche. Es wird doch eine Untersuchung geben.«
    »Das habe ich mir auch schon überlegt«, sagte Ferus leise. Er fuhr sich mit den Händen durch die Haare, ein für ihn seltenes Zeichen der Erregung. »Was wäre, wenn Gillam darauf aus ist, sich eine Leiche zu beschaffen? Jemand, der ihm in Alter und Statur ähnelt; jemand, der ihm ein wenig ähnlich sieht? Sie könnten einen falschen Pass in der Nähe oder an der Leiche hinterlegen.«
    »In diesem Fall müssten sie sich darauf verlassen, dass Chaos und

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