Jedi Quest 11 - Die letzte Machtprobe
schussbereiten Blaster in der Hand. »Ihr habt meinen Vater getötet! Ihr. werdet. nicht. siegen!«
Obi-Wan aktivierte sein Lichtschwert und wandte sich ihm zu. Der Moment, von dem er gehofft hatte, dass er nie kommen würde, war da. Wie sehr er sich auch gewünscht hatte Omega Einhalt zu gebieten, er hatte ihn niemals töten wollen. Er erinnerte sich daran, wie sehr Xanatos' Tod Qui-Gon verfolgt hatte. Er wollte nicht dasselbe Schicksal erleiden.
Doch das Schicksal ließ ihm keine Wahl mehr.
Sein Lichtschwert erhob sich wie in Zeitlupe. Und doch bewegte es sich schneller als ein Lidschlag. Es sauste herab und fuhr in Omega hinein.
Granta Omega fiel auf die Knie.
Doch anstatt sich zurückzuziehen trat Obi-Wan zu ihm. Er wollte Omega nicht sterben sehen, doch niemand sollte allein sterben müssen.
Omega sah ihm ins Gesicht. Seine Lippen waren zu einem bösen Grinsen verzerrt. Ein Zucken lief über sein Antlitz. Was war es? Befriedigung, wie Obi-Wan klar wurde. Aber was hatte dies zu bedeuten?
»Ihr glaubt, Ihr habt gewonnen, habe ich Recht?«, fragte Omega. Jedes einzelne Wort kostete ihn enorme Anstrengung. »Aber Ihr täuscht Euch. Ich weiß, wer er ist.« Er kippte nach vorn und krümmte sich wie ein Kind. »Ihr würdet Euch wünschen. es auch zu wissen.«
Das Lächeln immer noch im Gesicht, immer noch voller Hass und Wut, ließ Omega sein Leben los und sank in den Staub.
Etwas Unbestimmtes verließ ihn eilig, als ob eine große Macht beschlossen hätte ihren Schutz von Omega zurückzuziehen.
Die Visionen der Sith-Lords verblassten. Die Dunkle Seite der Macht zog sich zurück. Sie würden den Sith nicht finden. Obi-
Wan wusste, dass er seine Gegenwart ebenso zurückgezogen hatte wie seinen Schutz.
Obi-Wan hängte sein Lichtschwert zurück an den Gürtel. »Lass uns nach Darra sehen«, sagte er.
Sie lag in Soaras Armen. Tru hatte ihr seinen Mantel umgelegt. Ferus saß auf dem Boden, den Kopf in die Hände gelegt, und sah nicht auf. Siri und Ry-Gaul standen auf der anderen Seite der Gruppe, als wollten sie sie vor allem Übel beschützen. Doch das Übel hatte sein Werk bereits getan.
Darra war tot.
Obi-Wan kniete sich vor sie hin. Sie hatte die Augen geschlossen und ihr Gesicht wirkte ebenmäßig und unwirklich ruhig. Anakin sah zu, wie Soara ihr sanft den Padawan-Zopf entflocht. Sie zog das helle Band aus den weichen Haarspiralen und hielt es in ihrer Hand. Tränen liefen ihre Wangen herab. Anakin hätte sich niemals vorstellen können, die berühmte Kriegerin in Tränen aufgelöst zu sehen.
Anakin hörte Darras Stimme wie einen Schrei in seinem Kopf widerhallen.
Bleib bei mir, bis ich eingeschlafen hin. Es ist so einsam hier.
Kapitel 22
Der große Saal schien größer zu sein und der Weg zum Ratssaal länger, als Obi-Wan es in Erinnerung hatte. Seine Beine hatten sich noch nie so bleiern angefühlt. Er ging ohne etwas zu sehen. Er fühlte sich eigenartig benommen. Noch nie hatte er ein solches Gefühl der Müdigkeit gekannt.
Er wusste über die Gerüchte im Tempel Bescheid. Er wusste, dass Trus Lichtschwert defekt gewesen war, dass Ferus es heimlich repariert und dass keiner von den beiden ihren Meistern etwas davon gesagt hatte. Er wusste, dass Ferus bereits getadelt worden war. Ferus hatte sich zurückgezogen, doch er würde direkt nach Obi-Wan vor dem Rat stehen.
Er wusste all diese Dinge und er wusste auch, dass die Mission in den Augen des Rats teilweise erfolgreich war. Sie hatten Granat Omega gefasst. Zan Arbor war entkommen, doch der Rat war der Meinung, dass sie leichter aufzuspüren sein würde. Ohne Omegas Reichtum würde es ihr um einiges schwerer fallen unterzutauchen.
Sie hatten es nicht geschafft die Identität des Sith aufzudecken, doch der Rat nahm ihnen das nicht übel. Sie waren ihm nahe gewesen. Sie hatten einen der Planeten entdeckt, die ihm Schutz boten. Das hatte sie einen kleinen Schritt nach vorn gebracht.
Obi-Wan sollte eigentlich eine gewisse Befriedigung empfinden, doch so war es nicht. Statt dessen grübelte er über
Dinge nach, an die er seit Qui-Gons Tod nicht mehr gedacht hatte.
War es das Opfer von Darras Leben wert, was sie erreicht hatten?
Gab es etwas, das er hätte tun können und nicht getan hatte?
War die erste Vision Qui-Gons im Mausoleum von dem Sith oder tief aus seinem eigenen Inneren gekommen?
Hatte er versagt?
Darras Tod wäre einst nur eine schlimme Abweichung vom Alltag gewesen. Wieso hatte er jetzt aber das Gefühl, dass er ein böses
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