Jedi Quest 11 - Die letzte Machtprobe
zurück, deren Witze einfach Witze gewesen waren und kein Schlüssel zu ihren Ängsten.
»Irgendetwas liegt in der Luft«, sagte Darra. »Eure beiden Meister sind im Ratssaal.«
Das war Anakin und Tru neu. Sie tauschten überraschte Blicke aus.
»Soara ist ebenfalls dort«, fügte Darra hinzu. Soara Antana war ihre eigene Meisterin. »Ich habe so ein Gefühl, dass wir den Tempel verlassen, noch bevor der Tag zu Ende ist.« Sie streckte die Beine von sich. »Ich bin bereit.«
»War Siri auch da?«, fragte Tru.
»Ich sah sie zusammen mit Ferus hineingehen«, erwiderte Darra und nickte.
»Mit Ferus?«, fragte Anakin. Ein Anflug von Eifersucht flammte in ihm auf. »Wieso ist Ferus mit dabei und wir nicht?«
Darra zuckte mit den Schultern. »Sie baten ihn, dazu zu kommen. Es gehen Gerüchte um - etwas über neue Padawane. Ich weiß aber nicht, worum genau es geht.«
»Aber was macht Ferus dabei?«, fragte Anakin nochmals.
Darra warf ihm einen fragenden Blick zu. »Sehe ich aus wie ein Ratsmitglied? Monde und Sterne, ich hoffe, ich bin nicht so streng wie die. Du wirst wohl abwarten müssen und es selbst herausfinden.«
»Ich glaube nicht, dass das lange dauert«, sagte Tru in dem Versuch, Anakin zu beruhigen. Tru war Anakins bester Freund und er wusste, dass Ferus und Anakin schon mehrfach aneinander geraten waren. Sie kamen jetzt zwar besser miteinander zurecht, aber dennoch herrschte immer eine gewisse Rivalität zwischen den beiden.
In diesem Augenblick summten alle drei Comlinks der Padawane gleichzeitig.
Darra sah sich ihre Nachricht auf dem Display an. »Na dann, was auch immer der Grund ist, wir werden ihn gleich erfahren.«
Anakin hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, im Ratssaal zu stehen. Er war nicht mehr so nervös wie er es als zehnjähriger Flüchtling von Tatooine gewesen war. Jetzt war er fast neunzehn und stand kurz davor, ein Jedi-Ritter zu werden.
Und doch war dieses Mal etwas anders als sonst. Er spürte die eindringliche Atmosphäre in dem Raum. Die Ratsmitglieder saßen in ihren Sesseln und warteten, bis die drei Padawane zu ihren Meistern vorgetreten waren. Normalerweise konnte Anakin auf das Nicken oder Lächeln des einen oder anderen Ratsmitglieds bauen, doch an diesem Tag sahen alle - wie Darra gesagt hatte - sehr ernsthaft drein. Er spürte die Macht im Ratssaal, die zwischen ihnen allen floss und sie durchdrang. Anakin stellte sich vor, dass diese Konzentration von Energie ungefähr dem entsprechen musste, was man während eines Kriegsrats empfand.
Ferus stand neben Siri an einer Seite der Gruppe. Er schenkte weder Anakin noch den anderen Padawanen einen Blick. Etwas lief Anakin kalt den Rücken hinab, eine Vorahnung, die er nicht benennen mochte. Er hatte plötzlich das Gefühl, dass ihm nicht gefallen würde, was er jetzt zu hören bekam.
»Dann beginnen wir also«, sagte Mace Windu, als die Padawane ihre Plätze eingenommen hatten. »Zunächst möchte sich der Rat bei Meister Kenobi entschuldigen, der uns viele Male vor der Gefahr warnte, die von Granta Omega ausgeht. Wir nahmen die Warnung nicht so ernst wie der Überbringer selbst. Ihr hattet Recht, Obi-Wan. Omega hätte unsere oberste Priorität gelten müssen. Das ist jetzt der Fall.«
Obi-Wan nickte.
»Ihr werdet die erste Jedi-Gruppe sein, die ihn verfolgt«, sagte Mace und sah jeden einzelnen der Meister und Padawane nacheinander an. »Ihr könnt den Tempel jederzeit kontaktieren und jedwede Hilfe oder Jedi in beliebiger Zahl anfordern. Sie werden sofort zu Euch stoßen. Wir überlassen diese Entscheidungen Euch. Der Rat ist der Meinung, dass wir es hier mit der Beteiligung von Sith zu tun haben, doch in welchem Ausmaß, das wissen wir nicht. Deswegen mahnen wir jeden einzelnen von Euch, jeden Schritt mit Bedacht zu wählen.«
Mace legte die Fingerkuppen gegeneinander. »Wir haben Granta Omega und Jenna Zan Arbor aufgespürt.«
Anakin sah, wie sein Meister fast unmerklich zusammenzuckte.
»Sie befinden sich auf Korriban.«
Anakin spürte die Furcht, die plötzlich den Raum erfüllte. Er kannte Korriban nur aus Legenden. Vor tausenden von Jahren war der Planet der Sitz der Sith gewesen. Die Gräber der alten Sith-Lords lagen noch dort und die abgelegene Welt war immer noch eine Quelle der Dunklen Seite der Macht. Sie war ein Ort, an den sich kein Jedi freiwillig begab.
»Natürlich«, sagte Obi-Wan. »Er war bestrebt von den Sith wahrgenommen zu werden, und jetzt hat er es wohl geschafft. Er holt sich seine
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