jennissimo (German Edition)
fort. „Ich weiß nicht, wie das gehen soll.“
„Du wirst wohl eher nicht in dieser Branche anfangen wollen. Ohne Staatsexamen und so.“
„Du weißt, was ich meine! Ich kann mich nicht mit solchen Leuten umgeben. Sie werden das doch sofort merken.“
Er stand auf. „Sie werden es nur merken, wenn du es ihnen erzählst, und selbst das ist mir egal.“
„Das sagst du jetzt, aber du wirst deine Meinung wieder ändern.Ich habe Tätowierungen.“
Er grinste träge. „Ich weiß.“
Sie wollte ihm ja glauben, sie wollte sich in seine Arme werfen, aber sie konnte einfach nicht.
„Nicht!“, sagte sie und wich zurück. „Das ist einfach nicht richtig. Für dich ist das nur ein Spiel, und ich werde diejenige sein, die verliert. Cliff hat mir vielleicht wehgetan, aber du würdest mir das Herz brechen.“
Er machte zwei große Schritte auf sie zu und nahm ihr Gesicht in beide Hände.
„Das ist kein Spiel, Violet! Ich ziehe hierher, weil ich mit dir zusammen sein muss. Wenn ich durch den Tod meiner Mutter etwas gelernt habe, dann dass man den Moment genießen muss. Und sich um die Menschen bemühen, die man liebt.“ Er küsste sie sanft. „Du bist die Frau, nach der ich mich immer gesehnt habe. Ich weiß, wie abgedroschen das klingt, und ich bin bereit, es ganz langsam anzugehen. Aber in der Sekunde, in der ich dich zum ersten Mal sah, habe ich es gewusst. Vielleicht ist es ja Schicksal. Ich weiß nur, dass ich dich nicht verlieren will.“
Sie öffnete den Mund, nur um ihn wieder zu schließen. Was sollte sie dazu sagen?
„Und nicht nur du gehst ein Risiko ein, auch ich setze eine Menge aufs Spiel. Aber ich möchte einfach nirgendwo anders sein als hier.“
Wieder küsste er sie, länger diesmal, seine Lippen weich und warm.
„Du musst erst mal heilen. Nicht nur äußerlich, sondern innerlich. Ich bin ein geduldiger Mann. Tu mir nur einen Gefallen – verlieb dich in der Zwischenzeit in keinen anderen.“
„Okay“, hauchte sie.
„Ja?“
„Mit dir nimmt es so leicht sowieso keiner auf.“
Er grinste. „Das höre ich gern.“ Sein Lächeln verblasste. „Jetzt flipp nicht aus, Violet, aber ich habe vor, dich zu heiraten.Du bist die Richtige für mich.“
Sie starrte ihn sprachlos an.
Sag so etwas nicht, wenn du es nicht so meinst.
Sie war nicht sicher, ob sie die Worte nur gedacht oder laut ausgesprochen hatte. Aber wie auch immer hatte er sie verstanden.
„Ich meine es so.“
„Ich bin noch nie die Richtige gewesen.“
„Dann solltest du dich besser daran gewöhnen. Wir Johnson-Männer tendieren dazu, uns ein Leben lang zu binden.“
Er ließ die Hände auf ihre Schultern sinken und zog sie an sich. Ohne zu zögern, schmiegte sie sich an ihn, bereit, ihm die Chance zu geben, um die er gebeten hatte, und ihm vielleicht ein kleines bisschen zu vertrauen.
„Und wenn es länger dauert, als du denkst?“, fragte sie plötzlich.
„Ich bin für dich da, das schwöre ich. Ich lasse mich nicht so leicht verschrecken, und genauso wenig gebe ich einfach auf.“
„Ich auch nicht“, versprach sie, und das war alles, was sie ihm in diesem Moment geben konnte. Doch zugleich war sie von einem Glücksgefühl erfüllt, wie sie es schon lange nicht mehr erlebt hatte. Oder womöglich noch nie.
„Was, wenn er mich hasst?“ Jenna rutschte nervös auf der Couch ihrer Eltern herum.
„Warum sollte er dich hassen?“, fragte Beth geduldig.
„Weil ich mit seinem Vater zusammen bin.“
„Sei einfach du selbst. Kinder finden das gut.“
Das war sicher ein guter Rat. Jenna wünschte nur, ihr Magen würde endlich aufhören, sich zu überschlagen, dann wäre es bestimmt leichter, diesen Rat auch anzunehmen.
Es war ein warmer, sonniger Sonntagnachmittag. Beth und Marshall hatten zum Grillen eingeladen. Dragon und Violet saßen bereits mit weiteren Gästen im Garten. Ellington und sein Sohn mussten jede Sekunde kommen.
Das Leben geht weiter, dachte Jenna. Ende der Woche wollten Beth und Marshall nach Kalifornien fliegen, um ein langes Wochenende mit Tom zu verbringen. Die Umbauarbeiten im Laden waren im vollen Gange, und einen Koch für das entstehende Bistro hatte Jenna auch bereits gefunden. Zum Glück, denn sie brauchte jede freie Minute, um neue Rezepte für ihr Kochbuch zu entwickeln.
Dragon und Violet waren jetzt ein Paar. Zwar wollten sie es langsam angehen, was unter den Umständen sicher vernünftig war, doch Jenna hatte den Eindruck, dass sie es auf jeden Fall packen würden.
Die Sache
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