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Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition)

Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition)

Titel: Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Dorpema
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grollte seine tiefe Stimme. „Heute ist ein belangvoller Tag für uns. Zwei Auserwählte sitzen mit uns an dieser Tafel. Auserwählte, um die Dunkelheit der Schatten zu verbannen.“ Er ballte seine Faust. „Ich habe mich lange mit den Weisen unterhalten und sie sind davon überzeugt, dass nur eine einzige Möglichkeit besteht. Sie haben mir erläutert, dass es vier Junge Krieger oder Magier, oder was sie auch sein mögen, geben soll, welche gemeinsam, aber auch nur gemeinsam, in der Lage sind, ein Wunder zu bewirken. Erhebt euch.“ Eine bedächtige Handgeste begleitete die letzten beiden Worte, während das Echo seiner Stimme an den hohen Wänden widerhallte. Zögerlich erhoben sich die zwei Gäste.
    Der König bemerkte, dass die Tatsache das Schicksal seines Landes in den Händen eines feigen, jungen Zwerges, eines noch jüngeren Menschen und zwei Unbekannten lag, Grimmdor nicht behagte. Andere hingegen hatten leuchtende Augen, zuckten unruhig mit den Beinen, da die Aussicht dieser Mission sie mit einer gewissen Aufregung erfüllte. Wieder andere waren nicht wütend, sondern lediglich besorgt.
    Der junge Menschenkrieger Dante fühlte sich gerührt, dass ihm eine so gewaltige Ehre zu Teil wurde. Für Garandor konnte man nicht glücklich sein, wenn man ihn kannte. Denn dann wusste man, dass ihn eine mühselige Reise ins Ungewisse, mit unzähligen Gefahren und einer noch zerdrückenderen Verantwortung nicht mit Begeisterung, sondern tiefer Angst füllte.
    „ Ihr beiden und zwei Unbekannte, welche an einer unauffälligen Feder am Arm – die seit der Geburt vorhanden sein muss – und einem Amulett um den Hals mit demselben Muster zu erkennen sind, werdet dieses Reich retten. Ihr seid unsere einzige Hoffnung. Spionen zu Folge, hält sich einer dieser zukünftigen Gefährten in Marmon oder Mentél auf. Reist dorthin und überzeugt ihn von der Wichtigkeit dieser Mission.“
    Nach einer kurzen Pause hing er weitere bedrückende Worte in den Raum.
    „ Über den letzten der Vier besitzen wir noch keine Informationen. Ich lasse ihn suchen, doch weiß nicht, wie lange dies dauern wird. Wir wissen nicht wo wir anfangen sollen.“ Er blickte in die Runde der düsteren Gesichter.
    „ Es steht euch nun frei zu gehen. Dante, Garandor, ihr solltet euch ausruhen und verabschieden.“ Die beiden Auserwählten verneigten sich ein wenig steif.
    Plötzlich stand Waldoran auf und füllte den Raum mit seiner glockenhellen, glasklaren Stimme.
    „ Ihr braucht den Dritten nicht suchen, Torabur. Er steht direkt vor euch.“
    Vollkommen verdattert und mit offenem Mund, starrte jedes Mitglied der Runde ihn an. Grimmdor hatte – wie so häufig – als erster seine Sprache zurückerlangt und lachte donnernd, um dann schlagartig wieder todernst zu werden.
    „ Und weshalb erfahren wir das nicht früher, Fürst?“ fuhr Grimmdor ihn an.
    „ Nun, ich hatte noch keine Gelegenheit den hohen Rat darüber in Kenntnis zu setzen, General.“ antwortete der Elf gelassen, bevor er sich erneut an Torabur wandte.
    „ Mein König, hier seht ihr das Amulett.“ Er fuhr mit dem Finger über das Relikt, welches an einer dünnen, ledernen Kette um seinen blassen Hals baumelte.
    „ Ich möchte mich nun zurückziehen, wenn dies erlaubt ist. Ich habe noch einiges zu erledigen, bevor ich diese Reise antrete.“
    Torabur antwortete nach einem vernehmbaren Schlucken und einem unterdrückten Husten.
    „ Ruht euch aus.“
    Als sie den Raum verlassen hatten, setzte sich der König wieder auf seinen Thron und seufzte hörbar.
    „ Zumindest haben sie in Waldoran einen hervorragenden Beschützer. Hoffentlich passt er auf sie auf.“ murmelte er traurig in seinen schütteren Bart. Er schüttelte einige Male gedankenverloren den Kopf und blickte in die Runde.
    „ Diese Runde findet nun ihr Ende.“ sendete er die restlichen hohen Mitglieder der Menschen und Elfen, welche die meiste Zeit über gedankenverloren geschwiegen hatten, hinaus. Wieder alleine mit sich und seinen Gedanken, blieb Torabur noch eine Weile sitzen.
     

     

     

     

     

XI
     

     

     

     

    Lannus stand lange Zeit wie versteinert inmitten der fremdartigen Antlitze und starrte sie der Reihe nach an. Er wusste es nicht. Alles hatte sich plötzlich subtil überschlagen, sich ungewollt auf den Kopf gedreht. Diese Entscheidung würde sein Leben für immer verändern.
    Er wusste es nicht.
    „ Es muss bessere Räuber als mich geben.“ konstatierte Lannus bedächtig.
    „ Nun, Lannus, ich habe

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