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Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition)

Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition)

Titel: Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Dorpema
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etwa der gespiegelten Position seines Bruders, fand er Tandror. Auch hier hatte eine blutige Schlacht getobt, doch der Hüne hatte lediglich einen harmlosen Schnitt davongetragen und wirkte nicht sonderlich erschöpft.
    „ Dein Bruder ist verletzt.“ rief Dante und fuchtelte wild mit den Armen, um Tandror zu bedeuten, dass er sich beeilen sollte. Dieser nickte knapp und folgte Dante rasch durch den Wald. Auf der Straße angekommen, fanden sie den anderen Krieger vor den Pferden kniend auf dem Boden, die Wunden an seinen Gliedern vorsichtig abtastend, begutachtend.
    „ Torn, wir müssen dich versorgen.“ Auch Tandrors Stimme war sonor und felsenfest.
    „ Es sind bloß Kratzer“ winkte der Riese ab, doch es war offensichtlich schlimmer als das.
    „ Ich bringe dich Heim, Torn. Wir schaffen das.“ ignorierte Tandror die Beschwichtigung seines verletzten Bruders, während er einige Stofffetzen nahm, um einen Teil der Wunden zu verbinden. Als er merkte, dass sie nicht ausreichten, stülpte er seine Rüstung ab, unter welcher sich ein leichtes, ledernes Hemd verbarg und zerriss dieses in Streifen, nachdem er das Kleidungsstück ebenfalls über seinen Kopf gezogen hatte.
    Ungläubig starrte Dante auf die Szene, als sich die Muskeln anspannten und das Leder zerrissen. In diesem Moment war er unglaublich froh, dass diese beiden Krieger ihn begleiteten. Diese zwei waren Dante lieber, als eine gesamte Armee normaler, menschlicher Krieger. Torabur musste eine wahrlich wichtige Aufgabe für ihn haben.
    Nachdem die Wunden versorgt waren, saßen sie erneut auf und setzten ihren Weg fort. Sie galoppierten ohne Rast, da es in dieser Gegend nur so von Räubern wimmelte und Torn mit seinen Verletzungen zu kämpfen hatte.
    Die Sonne war bereits seit einiger Zeit untergegangen, als sie sich dazu entschieden, letztendlich doch eine Rast einzulegen. Ein sternenklares Firmament sog Dantes Blicke auf und ließ sie nicht mehr los. Tausende, leuchtende Punkte zierten den schwarzen Hintergrund. Auf einigen der fernen Objekte konnte man Krater erkennen. Ob sich dort auch Schicksale wie Schlangen wanden? Mit diesem Gedanken schlief der junge Menschenkrieger ein, mit Träumen voller Abenteuer und Heldentaten. Ein magisches Schwert leuchtete in seiner Hand, als er alleine gegen eine enorme Schar Orks marschierte.
     

    „ Steh auf, Dante.“ Der Satz wurde von einem leichten Tritt gegen das Schienbein begleitet.
    Er öffnete seine Augen und schreckte hoch. Er befand sich nicht auf solidem Boden. Sein Kopf zuckte in alle Richtungen und er war unheimlich erleichtert, als er feststellte, dass er sich auf seinem Pferd befand. Torn und Tandror hatten ihn anscheinend auf sein Tier gehievt und er war dabei nicht einmal aufgewacht.
    Nach wenigen Augenblicken gelangten sie auf eine friedliche, grüne Hügelkuppe, bewachsen mit langem, saftigem Gras. Dantes Mund klappte auf, als er sah, was sich vor ihm erstreckte. Die gewaltigste Festung, die er in seinem Leben zu Augen bekommen hatte, verdeckte den Horizont über tausende von Schritten gen Süden und Norden. Sie grenzte an einen massiven Felsen, was es beinahe unmöglich machte, sie von hinten zu überfallen, während ein kompliziertes System aus Gräben und Brücken die frontale Belagerung erschwerte. Dies war sie also, die legendäre Festung Eisenturm. Die Heimat der Zwerge. Nun würde er erfahren, wo die Schicksalsschlange ihn hinführen würde.
     

     

     

     

     

X
     

     

     

     

    König Torabur stand am Kopf der massiven, rechteckigen Granittafel an welcher die Offiziere und Auserwählten saßen. Bis auf Dante und Garandor waren alle in Gespräche vertieft. Man konnte die Spannung beinahe aus der Luft schöpfen und in winzige Behälter geben, die im Kampf für einen hervorragenden Adrenalinschub sorgen konnten. Die zwei Besonderen hatten steif nebeneinander Platz genommen und rührten sich nicht von der Stelle. Ihre Hände ineinander gefaltet, blickten sie Torabur verloren und besorgt an. Jeder außer ihnen hatte eine Angelegenheit zu diskutieren.
    An den leichten Kieferbewegungen erkannten sie, dass der König bereit war, diese bedeutsame Diskussion zu beginnen. Er hob den riesigen Streithammer vom Boden auf und ließ ihn mit einem lawinenlauten Schlag auf den prächtigen Tisch donnern. Sofort kehrte Ruhe ein. Eine Vielzahl Augenpaare starrte ihn in einem eingedellten Halbkreis an. Begierig warteten sie darauf, den Worten des zwergischen Königs zu lauschen.
    „ Meine Freunde.“

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