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Jenseits der Finsternis

Jenseits der Finsternis

Titel: Jenseits der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Nagula
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Erfolg beschieden gewesen.
    Zwei Schüsse trafen Brenner in die Brust. Die Wucht des Aufpralls der Energie riß ihn von den Beinen und wirbelte ihn mehrere Meter durch die Luft.
    Eine andere Energiebahn zischte knapp über Führer hinweg. Die Hitze versengte einen Teil seiner Kopfhaut, und der sonnenhelle Strahl blendete ihn vorübergehend. Er sah nur noch rote, orangefarbene und weiße Kreise.
    Führer ließ sich fallen. Klumpen trockener Erde spritzten über ihn, als sich irgendwo seitlich ein Strahl in den Boden bohrte. Rufe in terranischer Sprache erfüllten die Luft. Jemand schrie laut und gellend auf.
    Führer stellte sich tot. Nur so bestand Aussicht, den Angriff zu überleben. Kein Donkey würde seine Munition an einem Toten verschwenden. Trotzdem waren seine Chancen ziemlich gering. Ein einziger ungezielter Schuß, und …
    Endlich begannen sich seine Männer zu formieren. Die ersten Labilisatoren brummten. Dazu gesellte sich das urweltliche Dröhnen der Destruktoren. Schließlich sirrten auch die Reflexer der Verteidiger, stellten ihre Tätigkeit jedoch bald wieder ein, als die Donkeys die Flucht ergriffen.
    Führer liebte diese Laute, die jetzt die Ruhe des Dschungels störten. Das Kreszendo der terranischen Waffen nahm es mit jedem Werk eines alten Klassikers auf. Er wollte aufstehen, doch jemand drückte ihn zurück. »Ruhig liegenbleiben.« Heiler!
    Bewegungslos ließ er dessen Behandlung über sich ergehen. Schon bald verschwanden die Schmerzen, die von seiner verbrannten Kopfhaut aus den Körper durchfluteten. Schließlich lösten sich auch die bunten Kreise vor seinen Augen auf. Seine Sehkraft kehrte zurück.
    Wo wenige Minuten zuvor noch dichtester Urwald gewuchert hatte, befand sich jetzt eine Lichtung von etwa 100 m Durchmesser. Führers Truppe kam vom Gegenangriff auf die Donkeys zurück.
    Abwehrer erstattete Bericht. »Zwei Tote, nämlich Brenner und Schütze, keine Schwerverletzten. Alle Donkeys sind umgekommen.«
    »Diese Schweine!« preßte Schützer, der Zwillingsbruder von Schütze, zwischen den Zähnen hervor. Prediger kümmerte sich um ihn und sprach beruhigend auf ihn ein.
    »Wollen Sie der Einsatzzentrale Bericht erstatten?« fragte Funker.
    »Sinnlos«, wehrte Führer ab. »Jarsky würde bloß befehlen, den ganzen Vorfall zu vergessen.«
    »Rache!« rief Schützer. »Beinahe hätten sie alle Angreifer umgebracht. Wenn sich die meisten Schüsse nicht in den Energieschirmen der Verteidiger verfangen hätten …«
    »Sie wissen ja nicht, was Sie sagen«, wies ihn Prediger zurecht. »Es ist unsere Pflicht, das Freundschaftsbündnis zu beachten. Ein Rachefeldzug könnte neue Kriege zur Folge haben.«
    »Wer von uns hat Frieden gewollt? Niemand!«
    Führer befahl Ruhe. Er wagte nicht, von sich aus einen Entschluß zu fassen. Die Verantwortung jedoch würde auf jeden Fall an ihm hängenbleiben.
    »Wir stimmen ab«, befahl er. »Wer dafür ist, den heimtückischen Überfall zu rächen, soll einen Schritt vortreten.«
    Nur Prediger und Funker sprachen sich dagegen aus.
     
    Die Stadt lag auf einem kleinen Hügel. Vor einem Monat war sie zur Hälfte zerstört worden, doch die Donkeys bauten ihre Häuser bereits wieder auf.
    Auf den Feldern rund um die Stadt arbeiteten einige Einheimische. Sie blickten nur kurz von ihrer Arbeit auf, als die Truppe aus dem Dschungel hervorbrach. Führer bewunderte sie insgeheim, weil sie keine Angst zu haben schienen. Dabei waren sie vor zwei Tagen noch erbitterte Feinde gewesen.
    Die Terraner marschierten in Kampfformationen auf sie zu. Vorne, hinten und auf den beiden Seiten Verteidiger, die ihre Energieschirme manipulierten und eine beinahe undurchdringliche Hülle um die Angreifer in der Mitte bildeten. Funker und Prediger waren aus Protest am Waldrand zurückgeblieben.
    Aus dreihundert Meter Entfernung eröffneten die Soldaten das Feuer. Die erste Salve fuhr auf die Arbeiter auf den Äckern zu. Die von Labilisatoren getroffenen Donkeys verloren ihren innerlichen Zusammenhalt. Sie verwandelten sich in eine Masse aus Blut, verflüssigten Knochen und Organen.
    Andere wurden von Destruktoren erfaßt und verschwanden in einer milchigen Wolke, die sich nach wenigen Sekunden verzog. Nichts blieb von ihnen übrig. Ähnlich erging es den landwirtschaftlichen Maschinen, die in den Bereich der terranischen Vernichtungswaffen gerieten.
    Dann griffen sie die Stadt an. Führers Labilisator brummte immer lauter, als er Salve um Salve auf die Gebäude losließ, die in sich

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