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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Geary zu begrüßen. Neben ihm befand sich ein anderer Politiker des Großen Rats, jener rätselhafte Senator Sakai, der die Flotte auf ihrem Feldzug begleitet hatte, mit dem dem Krieg das Ende bereitet worden war. Dabei hatte er jene Ratsmitglieder repräsentiert, die Geary das geringste Vertrauen von allen entgegenbrachten. Wie sehr hatte diese Erfahrung den Senator davon überzeugen können, dass Geary keine Bedrohung für die Allianz darstellte? Auf der anderen Seite von Navarro saß Senatorin Suva, eine schmale, zierliche Frau, von der er wusste, dass sie ebenfalls dem Rat angehörte. Sie misstraute dem Militär im gleichen Ausmaß, mit dem das Militär den Politikern begegnete.
    Drei Senatoren, kein Militär. Der Raum war sogar noch kleiner als der Konferenzraum an Bord der Dauntless , und angesichts der strengen Sicherheitsvorkehrungen konnte er nicht einmal über die virtuelle Konferenztechnologie verfügen, die es einer Vielzahl von weiteren Personen ermöglicht hätte, an der Besprechung teilzunehmen, ohne dabei körperlich anwesend sein zu müssen. An einer Seite zeigte ein Display das Sternensystem und die Verteilung der militärischen Einheiten, aber das Bild war statisch und erhielt deutlich erkennbar keine aktualisierten Daten von draußen. Geary salutierte und musste sich dabei zwingen, seine Ungeduld zu bändigen. »Senator Navarro, ich …«
    Mit einem höflichen Lächeln auf den Lippen unterbrach Navarro ihn: »Willkommen zurück, Admiral. Es gibt …«
    »Senator«, unterbrach Geary ihn. »Etwas Wichtiges hat sich ereignet.« Ihm entging weder der Argwohn nicht, der sich plötzlich in Navarros Augen abzeichnete, noch die abrupt versteifte Körperhaltung. Er konnte fast die Gedanken des Mannes hören: Jetzt ist es soweit, jetzt reißt er die Kontrolle an sich! »Ich möchte nicht unhöflich sein, Sir, aber etwas von extremer Dringlichkeit ist vorgefallen, und ich muss Sie bitten, diese Angelegenheit vor allem anderen zu behandeln.«
    »Was ist denn so dringlich, Admiral?«, wollte Sakai wissen, dessen Miene und Tonfall nichts über seine Gefühle verrieten.
    »Als ich auf dem Weg zu diesem Treffen war, hat die Flotte eine Nachricht erhalten, wonach mehr als hundert befehlshabende Offiziere sich vor einem Kriegsgericht verantworten müssen. Sie sollen sofort ihr Kommando abgeben, bis über die Vorwürfe entschieden ist.«
    So wie zuvor Timbale machten auch die drei Senatoren einen verdutzten Eindruck, dennoch ließ sich nicht erkennen, inwieweit sie ihm nur etwas vorspielten. Navarro schüttelte den Kopf, aber sein Tonfall blieb verhalten: »Wie lauten die Anklagen? Was wirft man diesen Offizieren vor?«
    »Werden diese Offiziere angeklagt, weil sie versucht oder geplant haben, gegen rechtmäßige Autoritäten vorzugehen?«, wollte Suva wissen, die keinen Hehl aus ihrem Misstrauen machte.
    »Nein, Madam Senatorin«, antwortete Geary. »Ihnen wird nicht vorgeworfen, sich gegen die Regierung verschworen zu haben. Die Anklage lautet, dass sie die Brennstoffvorräte ihrer Schiffe zu weit haben absinken lassen.« Es kostete ihn Mühe, bei diesen Worten die Beherrschung zu wahren.
    »Zu geringe Brennstoffvorräte?«, wiederholte Navarro nach einer langen Denkpause, als habe er sich gefragt, ob Geary sie auf den Arm nehmen wollte. »Ist das Ihr Ernst? Ich erinnere mich, wie mir gesagt wurde, dass die Vorräte der Flotte bei ihrer Ankunft im Varandal-System extrem gering waren und dass einige Schiffe während der Schlacht diese restlichen Vorräte vollständig aufbrauchten.«
    »Richtig, Sir. Aufgrund der langwierigen Reise und der zahlreichen Gefechte auf dem Weg vom Syndik-Heimatsystem bis nach Hause waren die Brennstoffbestände tatsächlich extrem niedrig.«
    »Ja, natürlich«, sagte Navarro, auch wenn es nicht so schien, dass er die Zusammenhänge verstanden hatte. »Aber Sie haben den Krieg gewonnen und so viele Schiffe heil heimkehren lassen. Worin liegt da das Verbrechen?«
    »Wenn man die Bestände der Brennstoffzellen zu stark absinken lässt, verstößt der Kommandant eines Schiffs gegen die Vorschriften«, erklärte er. »Ein Schiff mit zu geringen Brennstoffvorräten kann unter Umständen nicht ordentlich kämpfen oder ist nicht in der Lage, den Befehl zu befolgen in ein Gefecht zu ziehen. Befehlshabende Offiziere sind dazu verpflichtet, die Reserven nicht zu sehr absinken zu lassen. Je geringer der Bestand, umso schwerwiegender der Verstoß.«
    »Aber … wenn Sie trotzdem diese Strecke

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