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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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minus zehn Prozent«, ergänzte er und wunderte sich, dass ihm in diesem Moment sein Humor nicht einfach den Dienst verweigerte. »Irgendeine Idee, was das sein soll?«
    »Wenn es Raketen sind, dann sind sie verdammt groß.« Desjani tippte auf ihr Display. »Sie beschleunigen sehr schnell. Ich frage mich, ob sie bemannt sind oder automatisch gelenkt werden.«
    »Sie sind ungefähr doppelt so groß und doppelt so schwer wie unsere standardmäßigen Schnellen Angriffsschiffe«, meldete die Gefechtswachhabende. »Da ist Platz genug für eine Besatzung.«
    »Oder Platz genug für sehr große Sprengköpfe.« Desjani zeigte auf ihr Display. »Sie könnten aus Sprengkopf und Antriebseinheit bestehen. Wenn sie weiter so beschleunigen …«
    »… werden wir ihnen nicht entkommen können«, führte Geary den Satz zu Ende und nahm eine neue Einschätzung der Steuersysteme vor, aber das Ergebnis war identisch. »Jedenfalls nicht, wenn sie so dicht beisammenbleiben und diese Geschwindigkeit beibehalten.«
    Der Rest der Flotte hatte inzwischen den Sprungpunkt verlassen und das gleiche Flugmanöver wie die Dauntless ausgeführt. »An alle Einheiten: Hier spricht Admiral Geary. Bei Zeit vier eins drehen Sie null acht null Grad nach Backbord und gehen auf maximale Beschleunigung.« Damit würden zumindest die Unterformationen der Flotte in einer langen Kolonne vor der Streitmacht der Aliens davonfliegen, was ihm Zeit gab, sich eine Lösung auszudenken, die imstande wäre, die Flotte vor schweren Verlusten zu bewahren. Seine Augen erfassten ein detailliertes Bild des fremden Schiffs, das von den Flottensensoren zusammengesetzt und an den Rand des Displays platziert worden war. Anders als die schildkrötenförmigen Schiffe, denen sie bislang überall begegnet waren, handelte es sich hier um einen simplen Zylinder mit gerundetem Bug. Eine Art Antriebseinheit nahm die gesamte untere Hälfte in Anspruch, einige flache dünne Grate zogen sich über die Oberfläche und enthielten vermutlich Sensoren. Und dazu die Festung von der Größe eines Planeten … »Das ist nicht schön«, sagte er zu Desjani. »Aber nichts davon sieht nach den Enigmas aus.«
    »Nein, ganz und gar nicht. Wenigstens gibt es hier kein Hypernet-Portal.«
    »Wenigstens etwas.« Sie konnten also versuchen, den Sprungpunkt so schnell wie möglich hinter sich zu lassen, ohne sich Gedanken über die Bedrohung zu machen, die von einem Portal für sie ausgegangen wäre. Aber wenn das hier keine Enigmas waren … »Könnte es sein, dass wir ein von Menschen besiedeltes System entdeckt haben? Irgendeine Gruppe, die ins Enigma-Gebiet geraten ist und so lange vor ihnen fliehen musste, bis sie auf ein Sternensystem außerhalb dieses Territoriums stieß?«
    Desjani schaute zu ihrem Maschinenwachhabenden. »Was meinen Sie, Master Chief?«
    Gioninni schüttelte den Kopf. »Nein, Captain. Nichts von dem, was wir da sehen können, erinnert in irgendeiner Weise an menschliches Design. Außerdem wäre die industrielle Grundlage, um eine solche Festung zu bauen und zu betreiben, so gewaltig, dass menschliche Kolonisten so etwas nicht innerhalb von ein paar Jahrzehnten auf die Beine stellen könnten. Dafür hätten sie schon einige Jahrhunderte lang völlig isoliert hier leben müssen. Und wie sollen sie vor so langer Zeit so weit gekommen sein? Mag sein, dass das keine Enigmas sind, aber ich kann da auch nichts entdecken, was mich an menschliche Erbauer denken lässt.«
    »Haben wir irgendeine Nachricht von ihnen erhalten?«, fragte Geary. »Die Zeit sollte ausreichen, um uns von dieser Festung aus irgendeine Drohmitteilung zu senden.«
    Der Komm-Wachhabende antwortete ihm: »Nein, Admiral. Kein Wort, von dem wir sagen könnten, dass es für uns bestimmt ist. Und auch nichts, das einen Hinweis auf ihre Identität enthält. Wir empfangen eine Menge Komm-Verkehr, aber der ist massiv verschlüsselt.«
    »Ist alles verschlüsselt?«, wollte Desjani wissen.
    »Ja, Captain. Zivile Kommunikation können wir nicht auffangen. Das ist alles militärische Verschlüsselung. Zumindest würden wir es so bezeichnen, wenn wir es mit Menschen zu tun hätten.«
    »Menschen mit einer solchen Disziplin? Niemand, der eine Abkürzung nimmt oder sich über Komm-Anforderungen hinwegsetzt?«
    »Klingt nicht sehr wahrscheinlich«, fand auch Geary. »Wir haben keine Zeit, die Experten zu befragen. Und solange diese kleinen Schiffe auf uns zuhalten, bleibt uns auch keine andere Wahl, als dass wir uns zur Wehr

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