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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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befassen müssen, der aus den Überresten der Syndikatwelten in Allianz-Territorium hinüberschwappt.«
    »Dann beabsichtigen Sie, die Erste Flotte regelmäßig außerhalb des Allianz-Territoriums zum Einsatz kommen zu lassen?« Es war ihm wichtig, das im Voraus anzusprechen.
    »Ja«, erwiderte Suva.
    Geary beobachtete Navarro und Sakai, doch keiner von beiden äußerte sich.
    »Es gibt da einige Dinge, die Sie vielleicht noch nicht gehört haben«, ergänzte Senatorin Suva. »Sie sollten sich über die Situation im Klaren sein, mit der wir uns konfrontiert sehen. Es gibt eine stetig größer werdende Gruppe innerhalb des Senats, die der Ansicht ist, dass die Budgets für das Militär noch deutlich stärker gekürzt werden sollten, als es ohnehin schon vorgeschlagen worden ist. Einige von ihnen haben keinerlei Vertrauen mehr in das Militär, manche wollen in erster Linie die Gelder anderen Zwecken zuführen oder Steuern senken. Und ein paar von ihnen wollen gleich beides auf einmal.«
    »Aber die Bedrohungen von außen existieren nach wie vor«, warf Sakai ein.
    »Unser Problem«, redete Suva weiter, »besteht also darin, wie wir die derzeitige Größe der Allianz-Flotte weiterhin rechtfertigen können. Man muss sehen können, dass wir diese Kriegsschiffe einsetzen , und zwar den größten Teil der Flotte und nicht nur ein paar Schiffe. Ansonsten wird der Druck auf uns zu groß, und wir müssen die Schiffe außer Dienst stellen und verschrotten.«
    Diese Aussage war nachvollziehbar. Was jedoch nicht dazu passte, war die Tatsache, dass Senatorin Suva sich um das Schicksal des Militärs zu Friedenszeiten sorgte. Bei seinem vorangegangenen Zusammentreffen mit der Senatorin – das zugegebenermaßen nur sehr kurz gewesen war – hatte sie auf ihn nicht den Eindruck gemacht, dass ihr das Militär sonderlich am Herzen lag. Was hatte ihre Einstellung so beeinflusst, dass sie auf einmal Gründe liefern wollte, damit die Flotte ihre derzeitige Stärke beibehielt? »Senatorin«, erwiderte Geary, »ich glaube, die Allianz wird diese Kriegsschiffe benötigen.«
    »Aber natürlich.« Nach außen hin war das uneingeschränkte Zustimmung, und doch kam bei Geary nicht das Gefühl auf, dass sie auch meinte, was sie sagte. »Da wäre noch eine andere Sache, die mit dem zusammenhängt, was wir vorhin erlebt haben. Wir haben zahlreiche Agenten in der Flotte verteilt, die uns über die Moral und über alle anderen, für uns wichtigen Angelegenheiten auf dem Laufenden halten. Uns ist daher bekannt, dass die Loyalität gegenüber der Regierung keinen hohen Stellenwert hat.« Suva sah dabei Navarro an, als wollte sie irgendein Argument unterstreichen, über das sie zuvor schon gestritten hatten. »Diese Kriegsschiffe kann man auch als eine Bedrohung für die Regierung bezeichnen, und wenn diese Erkenntnis sich im Senat verbreitet, dann wird der Druck auf uns, diese Schiffe zu eliminieren, nur noch stärker.«
    »Eliminieren?«, fragte Geary, den diese Wortwahl erstaunte.
    »Verzeihen Sie«, sagte Suva. »Ist Außerdienststellung die korrekte Bezeichnung? Das ist ein Faktor. Ein anderer betrifft die Nachrichten unserer Agenten, dass die Besatzungen dieser Schiffe umso rastloser werden, je länger die Flotte im Orbit verharrt. Wenn wir die Schiffe nicht beschäftigen, wird es immer schwieriger werden, die Mannschaften unter Kontrolle zu halten. Ich gehe davon aus, dass Sie diese Ansicht teilen.«
    Geary nickte knapp. »Dem werde ich nicht widersprechen, Madam Senatorin. Aber die Besatzungen dieser Schiffe hatten während des Krieges kaum Gelegenheit, ihre Heimat und ihre Familien zu besuchen. Sie haben es verdient, das jetzt nachholen zu dürfen. Wenn ihnen das versagt wird, bekommen wir ernsthafte Schwierigkeiten, was die Moral an Bord der Schiffe angeht. Das stellt ein größeres Problem dar als eine mögliche Unterforderung der Leute durch untätiges Verharren im Orbit.«
    »Was schlagen Sie vor, Admiral?«, wollte Navarro von ihm wissen.
    »Dass sie mehr Zeit zu Hause verbringen können. Sie sagen, wir müssen diese Mission ins Territorium der Aliens schnell beginnen, aber wenn wir sie für ein paar Monate hinauszögern …«
    »Nein, nein, das ist völlig unmöglich. Wir haben es mit einer aktiven Bedrohung zu tun, der wir auf den Grund gehen müssen. Davon haben mich die anderen Ratsmitglieder überzeugt«, widersprach ihm Navarro und verriet damit, dass im Rat über seine Order diskutiert worden war. »Wir müssen schnell handeln, wir

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