Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
Vom Netzwerk:
bestätigte Smythe. »Wenn man das Schiff mit einem lebenden Organismus vergleicht, dann stirbt es an Altersschwäche. Die Energieverteilerknoten auf der Dauntless und den anderen älteren Schiffen sind so etwas wie die Kanarienvögel in Kohlebergwerken. Sie sind die ersten Komponenten, die den Geist aufgeben, weil ihre Konstruktionsweise nicht darauf angelegt ist, dass sie überhaupt so lange hätten funktionieren sollen. Sehen Sie hier.« Ein Fenster öffnete sich neben Smythe, und er zeigte auf einige der dargestellten Informationen. »Die Energieverteilerknoten auf der Dauntless , die wir in den letzten Monaten verloren haben, sind exakt die Bauteile, die alle Raumschlachten unbeschadet überstanden hatten. Bei ihnen handelt es sich noch um Originalteile aus der Zeit, als das Schiff gebaut wurde. Ihre geplante Lebensspanne ist überschritten worden, und das gilt für alle anderen Schiffe gleichen Alters in dieser Flotte.«
    Geary zuckte zusammen, als er sich das Ausmaß der erforderlichen Reparaturen vor Augen hielt. »Heißt das, wir müssen auf den älteren Schiffen den größten Teil der Systeme austauschen?«
    »Nein, Admiral«, sagte Smythe und zog entschuldigend die Schultern hoch. » Alles auf diesen Schiffen ist auf eine Lebensdauer von ein paar Jahren ausgelegt.«
    »Bei den Vorfahren!«
    »Mit meinen habe ich schon gesprochen«, meinte Smythe. »Leider glaube ich nicht, dass unsere Vorfahren uns mit Ersatzteilen überschütten und sie auch noch für uns einbauen werden.«
    Desjani sah den Mann entsetzt an. »Wenn alle älteren Schiffe diese Probleme haben …«
    »… dann werden diese Probleme in den nächsten Jahren auch bei allen anderen Schiffen auftreten, genau. Das sind die schlechten Neuigkeiten.«
    »Gibt es denn auch gute?«, fragte Geary, der rätselte, was diese Erkenntnis für seine Zeitplanung bedeuten würde.
    »Relativ gute.« Smythe rief ein anderes Fenster auf und zeigte auf Graphen und Kurven. »Zunächst einmal werden die Ausfälle nicht alle gleichzeitig einsetzen. Sie werden in einer Kurve verlaufen, die langsam einsetzt, sobald die älteren Schiffe wie zum Beispiel die Dauntless an ihre Grenzen stoßen. Wenn unsere Hilfsschiffe sich darum kümmern und nicht dadurch abgelenkt werden, dass Gefechtsschäden zu beheben oder Waffen zu produzieren sind, dann können wir neue Komponenten nicht nur schneller herstellen, als sie benötigt werden. Wir sind auch in der Lage, bessere Qualität zu liefern, die länger hält, sodass wir imstande sind, einen kleinen Vorsprung herauszuholen. Allerdings steht uns in gut eineinhalb Jahren ein großes Problem ins Haus, weil nämlich dann der größte Teil der gegenwärtigen Flotte ein Lebensalter von zweieinhalb bis drei Jahren erreicht.«
    Geary betrachtete die Daten. »Sind das alle guten Neuigkeiten?«
    »Nun, die hauptsächlichen Schwierigkeiten bescheren uns die Systeme und die Sensoren. Die Schiffsrümpfe sind in guter Verfassung. Sie mussten so stabil gebaut werden, weil gewisse Toleranzen und eine bestimmte Haltbarkeit erforderlich sind, um in einem Gefecht manövrieren zu können. Da konnte die Regierung nicht zu viel einsparen, sonst wären die Schiffe beim ersten abrupten Kurswechsel auseinandergebrochen. Das heißt, wir müssen uns keine Sorgen machen, die Schiffe könnten allein wegen ihres Alters zerfallen. Allerdings empfehle ich, häufiger Inspektionen vorzunehmen und dabei auf Schwachstellen im Rumpf zu achten, die durch wiederholten Stress entstanden sein könnten.«
    »Das hört sich nach einer guten Idee an.« Mit einem Finger zeichnete Geary die Kurve nach. »Wenn das hier zutrifft, dann wird in eineinhalb Jahren ein Drittel der Flotte genauso schwer in Mitleidenschaft gezogen sein wie nach einer Schlacht mit erheblichen Schäden.«
    »Es könnte sogar die Hälfte der Flotte treffen«, warnte Smythe. »Ich bin von einer optimistischen Schätzung ausgegangen. Aber wenn die Konstruktionsfirmen und die Schiffswerften selbst noch fleißig gespart haben, um genug Profit zu machen, dann halten die Schiffe vielleicht nicht mal so lange durch. Und falls Sie natürlich darauf bestehen, sich mit irgendwem ein Gefecht zu liefern, macht das alles nur noch komplizierter, weil dann erst einmal diese Schäden repariert und Ersatzteile hergestellt werden müssen, ganz zu schweigen von den Waffen, die verbraucht worden sind.«
    »Ich werde das im Hinterkopf behalten. Was ist mit regelmäßigen Wartungen hier im Allianz-Gebiet? Haben Sie die

Weitere Kostenlose Bücher