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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Ausfälle der Verteilerknoten während der letzten Monate aufgelistet wurden. Eine Fülle von Schiffen wurde genannt, die alle im Zuge von Kampfhandlungen entsprechende Schäden erlitten hatten, also gab er als Obergrenze zwei Monate ein. »Die Dauntless hat nicht als einziges Schiff diese Probleme. Die Warrior hat fünf verloren, die Amazon drei, die Leviathan vier …« Er stutzte und forderte das System auf, Gemeinsamkeiten zwischen den Kriegsschiffen zu suchen. Als er das Ergebnis sah, schwieg er einen Moment lang. »Die ältesten Schiffe der Flotte, die Dauntless eingeschlossen.«
    »Die Dauntless wurde vor fast drei Jahren in Dienst gestellt«, sagte Desjani und ergänzte stolz. »Es gibt nicht viele Schiffe, die im Krieg so lange überlebt haben.«
    »Nur die Warspite ist noch ein paar Monate älter.« Geary betätigte den Komm-Schirm. »Ich muss darüber mit Captain Smythe reden.«
    Die Flotte hatte ihre Einheiten enger zusammengezogen, da der Zeitpunkt näher gerückt war, Varandal zu verlassen. Aus diesem Grund waren die Tanuki und die anderen Hilfsschiffe nur ein paar Lichtsekunden entfernt. Das Bild von Captain Smythe tauchte mit nur geringer Verzögerung in Gearys Quartier auf. Der Mann salutierte auf seine gewohnt nachlässige Art, von seiner üblichen guten Laune war nichts zu merken. »Ja bitte, Admiral?«
    »Wir scheinen auf den älteren Schiffe ein Problem mit den Energieverteilerknoten zu haben«, begann Geary.
    Smythe seufzte angestrengt. »Mit älter meinen Sie alles, was vor zwei Jahren und mehr vom Stapel gelaufen ist, richtig, Admiral?«
    »Sie klingen nicht überrascht.«
    »Nachdem heute Morgen von der Dauntless und der Warspite neue Meldungen über Ausfälle bei der Ausrüstung eingegangen sind, habe ich mich damit beschäftigt und bin zu einigen unerfreulichen Schlussfolgerungen gekommen. Ich war eigentlich noch nicht ganz fertig, um Ihnen Bericht erstatten zu können, aber die Ergebnisse sind weit genug gediehen. Und wenn Sie schon danach fragen, kann ich es Ihnen ja auch direkt erzählen.« Er ließ eine kurze Pause folgen, in der er vor sich auf etwas schaute, ehe er sich wieder an Geary wandte. »Ihr letztes Schiff, Sir, die Merlon . Für welche Einsatzdauer war sie konstruiert worden?«
    Darüber musste er erst einmal nachdenken. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, dass er das letzte Mal auf den Decks der Merlon gestanden hatte. Obwohl er ein Jahrhundert im Kälteschlaf verbracht hatte, war die Erinnerung an sein Schiff noch sehr klar und deutlich. »Sie war ungefähr dreißig Jahre alt, als ich das Kommando übernahm. Geplant war eine Lebensdauer von ungefähr hundert Jahren, was für alle Schiffe dieser Klasse galt. Die Hülle konnte notfalls auch länger im Einsatz bleiben, aber wenn man die Lebensdauer um mehrere Jahrzehnte verlängern wollte, musste ein Schiff komplett überholt und ein Großteil des Innenlebens ersetzt werden.«
    Desjani sah ihn ungläubig an. »Hundert Jahre? Man hat tatsächlich geglaubt, die Schiffe würden so lange durchhalten?«
    »Sie haben so lange durchgehalten«, gab Geary zurück. »Bis der Krieg begann. Natürlich wurden die Systeme der Schiffe ständig auf den neuesten Stand gebracht.«
    »Erstaunlich«, murmelte Smythe. »Ich wünschte, ich hätte mal so ein Schiff sehen können. Die Ingenieursleistung muss ja von außergewöhnlich hoher Qualität gewesen sein.« Traurig lächelnd schüttelte er den Kopf. »Wissen Sie, auf welche Lebensdauer unsere Schiffe ausgelegt sind, Sir?«
    Die Erinnerung an Gearys erste Eindrücke kam an die Oberfläche. »Scharfe Kanten, nachlässige Schweißnähte. Sie werden schnell zusammengebaut, und ich habe gehört, dass an ihre Lebenserwartung keine hohen Anforderungen gestellt werden.«
    Smythe nickte. »Bei Kampfeinsätzen lag die Lebenserwartung bei einigen Monaten. Sollte ein Schiff nicht in Kampfhandlungen einbezogen werden, konnte man von ein paar Jahren ausgehen. Aber kaum ein Schiff hat drei Jahre schaffen können. Und fünf Jahre hat nicht ein einziges Schiff zustande gebracht.« Er machte eine ausholende Geste. »Ich schicke eine Entschuldigung an die Befehlshaberin und ihre Crew voraus, aber gemessen an den Anforderungen an ihr Design ist die Dauntless ein altes Mädchen.«
    Vielleicht lag es daran, dass Geary mit dieser Denkweise noch nicht vertraut war, aber Desjani verstand die Bemerkung gut. »Die Dauntless war nie für einen so langen Einsatz vorgesehen. Ihre Systeme sind verschlissen.«
    »Genau«,

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