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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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sich um eine Übungsmitteilung, die versehentlich gesendet wurde.«
    »Bestimmt ist es etwas in dieser Art«, pflichtete Geary ihm bei. Er wusste so gut wie Timbale, dass das Hauptquartier den Befehl sehr wahrscheinlich ganz gezielt an ihm vorbeigeschleust hatte. Aber sie mussten beide so tun, als seien sie völlig ahnungslos, um nicht erkennen zu lassen, dass sie sich über einen rechtmäßigen Befehl hinwegsetzten. »Meine höherrangige Zuständigkeit in dieser Sache hätte in diesem Befehl ausdrücklich genannt werden müssen.«
    »Folglich kann ich diesen Befehl nicht ausführen«, folgerte Timbale. »Von der Zuständigkeit her bin ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt dazu autorisiert bin, Ihnen diese Schiffe abzunehmen, und logistisch gesehen ergibt diese Anweisung keinen Sinn. Ich werde dem Hauptquartier darauf antworten und mitteilen, dass mich der Befehl irrtümlich erreicht hat, und ich werde um Klärung bitten. Angesichts der Tatsache, dass die Gültigkeit des Befehls ungewiss ist, rate ich Ihnen, dass Sie Ihre Vorbereitungen nicht unterbrechen, um Befehle auszuführen, die Ihnen nicht mal übermittelt worden sind. Ich werde auf die Bestätigung der Gültigkeit dieses Befehls warten, bevor ich ihn ausführe.«
    Selbst wenn Timbale diese Anfrage sofort losschickte – und Geary hatte den Verdacht, dass er damit noch eine Weile warten wollte –, würden Wochen vergehen, bis ein Kurierschiff mit dieser Nachricht das Hauptquartier erreicht hatte und von dort mit der Antwort zurückgekehrt war. Bis dahin war Gearys Flotte längst unterwegs. Allerdings konnte sich das Hauptquartier dann noch immer Timbale vorknöpfen. »Admiral Timbale, ich weiß Ihre Bereitschaft zu schätzen, das Richtige zu tun, aber ich mache mir Sorgen, dass man Ihre Bereitschaft fälschlich als Befehlsverweigerung auslegen könnte.«
    »Vielen Dank, Admiral Geary, aber ich habe keine Alternative. Meine Pflicht gegenüber der Allianz verlangt von mir, dass ich mich vergewissere, ob ein Befehl tatsächlich gültig ist, bevor ich ihn ausführe.« Timbale machte bei diesen Worten einen sehr ruhigen Eindruck. »Wissen Sie, Admiral, wie wir uns einmal über die Katze in der Kiste unterhalten haben? Diese Geschichte, dass man nicht weiß, ob man das Richtige tun wird, wenn der Moment gekommen ist? Ich freue mich, Ihnen mitzuteilen, dass die Katze lebt.«
    »Das höre ich gern. Ich kann Ihnen versichern, ich werde in dieser Angelegenheit auch eigene Schritte unternehmen, wo es mir möglich ist.«
    »Wollen die Sie sabotieren?«, fragte Desjani ungläubig, nachdem sich Timbales Bild in Luft aufgelöst hatte.
    »Ich kann nicht glauben, dass irgendjemand so etwas tun würde«, entgegnete er nachdenklich. »Es muss eine andere Erklärung dafür geben.«
    »Die würde ich zu gern hören.«
    »Vielleicht hat jemand durchschaut, was Smythe vorhat …«
    »Dafür ist noch nicht genug Zeit verstrichen, Admiral. Nächster Versuch.«
    Sie würde dafür sorgen, dass er weder sich noch sonst jemandem etwas vormachen konnte, auch wenn er noch so sehr vermeiden wollte, einige bestimmte Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen. »Vielleicht hat sich jemand hingesetzt und die Zahlen addiert«, meinte Geary. »Und dabei hat er erkannt, wie viel Kosten die vier großen Hilfsschiffe verursachen. Dann hat er sich gesagt, wenn sie mir diese Schiffe abnehmen, sparen sie viel Geld. Der Befehl sagt nichts darüber aus, dass das die tatsächliche Absicht ist, aber das könnte wiederum vorsätzlich geschehen sein. Vielleicht sollen wir nicht durchschauen, dass sie uns diese Schiffe auf Dauer und nicht nur vorübergehend wegnehmen.«
    »Hmpf«, gab Desjani skeptisch von sich. »Das würde zwar an ein oder zwei Stellen Kosten einsparen, dafür kämen an anderer Stelle viel höhere Kosten dazu. Wen würden sie bezahlen müssen, damit die Arbeit erledigt wird, für die jetzt die Hilfsschiffe zuständig sind? Private Unternehmer? Haben wir nicht davon gehört, dass die Syndiks ein solches System anwenden?«
    »Stimmt, und ihre mobilen Streitkräfte hassen es wie die Pest.« Geary überprüfte sein Display. »Alle Schiffe melden Bereitschaft zum Abflug. Was halten Sie davon, wenn wir sofort aufbrechen anstatt noch eine halbe Stunde rumzusitzen und zu warten?«
    »Ich halte das für eine exzellente Idee, Admiral.«
    Er schickte den Befehl an die Flotte, dann sah er mit an, wie fast dreihundert Kriegsschiffe, Hilfsschiffe und Sturmtransporter ihren Hauptantrieb zündeten und die

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