Jenseits Der Grenze
Quartier, rieb sich den Nacken und fragte sich, was er wohl zu hören bekäme, wenn er sich das nächste Mal an die Orion wandte.
Am nächsten Tag saßen er und Desjani auf der Brücke der Dauntless , und Geary war bereits im Begriff, den Befehl an die Flotte zu geben, den Orbit um Varandal zu verlassen und Kurs auf den Sprungpunkt nach Atalia im Gebiet der Syndikatwelten zu nehmen. Oder besser gesagt: In das Gebiet, das einmal der Kontrolle durch die Syndikatwelten unterstanden hatte, bevor deren Regierung zusammengebrochen war. Atalias derzeitiger Status war ungewiss, was aber immer noch besser war als ein feindseliger Status.
Wie teils befürchtet, teils erwartet ging in diesem Moment eine dringende Mitteilung ein. »Admiral Timbale?«, fragte Geary mit gemischten Gefühlen. Timbale war die ganze Zeit über ein hilfreicher und zuverlässiger Offizier gewesen, doch nun wirkte seine Miene angespannt. »Ich hoffe, Sie wollen uns eine gute Reise wünschen.« Timbale hatte genau das schon vor ein paar Stunden gemacht, aber Geary wollte die Hoffnung nicht aufgeben.
Timbales Reaktion traf mit fast einer halben Minute Verspätung ein, da die Dauntless entsprechend weit von der Station Ambaru entfernt war. »Admiral Geary, haben Sie irgendwelche Befehle hinsichtlich Ihrer Hilfsschiffe erhalten?«
»Meine Hilfsschiffe?« War Smythes Plan etwa schon aufgedeckt worden? Die Flotte war praktisch schon im Aufbruch begriffen. »Nein.«
»Ich habe einen Befehl mit hoher Priorität erhalten, der mich anweist, mit sofortiger Wirkung die Kontrolle über die Titan , die Tanuki , die Kupua und die Domovoi zu übernehmen. Sie sollen vom Rest der Flotte getrennt werden und sich für anderweitige Befehle bereithalten.«
Sieben
»Wie bitte?« Er wollte seinen Ohren nicht trauen. Das war nicht nur die Hälfte seiner Hilfsschiff-Flotte, das waren auch noch die vier großen Hilfsschiffe, die von der Kapazität her zwei Drittel ausmachten. »Wieso?« Hatte tatsächlich schon jemand Captain Smythes Tricks durchschaut? Aber die ersten Lieferungen aufgrund dieser Anforderungen waren erst vor Tagen weitergeleitet worden. Das war zu wenig Zeit, als dass davon schon etwas beim Hauptquartier angekommen sein konnte, von einer Analyse dieser Anforderungen ganz zu schweigen. Diese Befehle mussten vor etwa einer Woche ausgegeben worden sein.
»Einen Grund kenne ich nicht«, sagte Timbale. Seine Stimme klang ruhig, aber er war sichtlich aufgebracht.
»Die anderen Flotten sollen innerhalb des Allianz-Gebiets eingesetzt werden, also gibt es keinen Grund für sie, auch nur ein einziges Hilfsschiff anzufordern.«
»Ich weiß. Zuerst dachte ich, man will Kosten sparen, was in dem Fall eine sehr unüberlegte Maßnahme gewesen wäre. Aber die Befehle besagen eindeutig, dass die Hilfsschiffe auf neue Missionen geschickt werden. Sie sollen nicht außer Dienst gestellt werden.«
»Ich werde …« Was? Was wollte er denn tun? Der Befehl war an Timbale ergangen, nicht an ihn. »Diese Schiffe unterstehen nicht einmal Ihrem Kommando, Admiral. Warum wurde der Befehl an Sie geschickt, aber nicht an mich?« Es sei denn, das Hauptquartier hat begriffen, dass ich tatsächlich alle potenziellen Faktoren in Erwägung ziehe, wenn ich entscheide, wie ich meine Befehle ausführe. Wenn das der Fall ist, will man mich auf diesem Weg ausbooten, weil sie wissen, dass ich tausend Gründe anführen werde, wieso ich diese Schiffe benötige.
Timbale überlegte kurz, dann nickte er. »Sie haben recht, Admiral Geary. Nach meiner professionellen Einschätzung wurde dieser Befehl irrtümlich an mich geschickt. Er kann also nicht korrekt sein. Die fraglichen Schiffe sind Ihrem Kommando unterstellt, folglich hätte der Befehl an Sie gerichtet werden müssen. Zumindest hätte man Sie in Kenntnis setzen müssen, wie es die gegenwärtige Befehlskette vorschreibt. Ganz sicher würde das Hauptquartier es nicht vorsätzlich versäumen, Sie zu informieren, schließlich wäre das ein Verstoß gegen die Vorschriften.« Admiral Timbale sprach betont langsam und deutlich, um auf diese Weise sicherzustellen, dass die Aufzeichnung dieser Unterhaltung seine Argumentationskette vollständig und gut verständlich wiedergab, damit er sein Handeln rechtfertigen konnte. »Da ich mir auch keinen Grund vorstellen kann, warum die Schiffe zu diesem Zeitpunkt Ihrem Kommando entzogen werden sollten, lässt sich daraus nur folgern, dass mich dieser Befehl irrtümlich erreicht hat. Womöglich handelt es
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