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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Planetenatmosphäre wie ein tödlicher Hagel, jedes massive Stück Metall jagte mit enormer Geschwindigkeit der Oberfläche entgegen und speicherte dabei Energie, die im Augenblick des Aufpralls in einer vernichtenden Detonation freigesetzt wurde. Die Bewohner dieser Welt konnten die Geschosse bei ihrem Eintritt in die Atmosphäre beobachten, und es war ihnen auch möglich, ziemlich genau zu bestimmen, wo sie einschlagen würden. Aber sie konnten nichts tun, um die Projektile aufzuhalten, und es blieben ihnen allein wenige Minuten, um auf die nahende Gefahr zu reagieren. Menschen konnten dabei beobachtet werden, wie sie zu Fuß oder in Fahrzeugen aus befestigten Stellungen flohen, während die Truppentransporter nahe dem Gefangenenlager bemüht waren, möglichst schnell die Gefahrenzone zu verlassen.
    Das Bombardement war so abgestimmt worden, dass jede Salve möglichst simultan die verschiedenen Ziele erreichte, um die psychologische Wirkung der Treffer noch zu verstärken. Die physikalische Wirkung musste dagegen nicht erst verstärkt werden. Wo die kinetischen Projektile einschlugen, verwandelten sich Geschützstellungen in Krater; Gebäude, in denen Sensoren, Kommando- oder Überwachungsanlagen untergebracht waren, wurden in Stücke gesprengt; Brücken und Straßen wurden restlos ausgelöscht. Auf einem breiten Streifen entlang der Strecke, die die Shuttles mit den Marines an Bord fliegen würden, und in weitem Umkreis um das Lager selbst hörten alle planetaren Verteidigungseinrichtungen von einer Sekunde zur nächsten auf zu existieren.
    »Schicken Sie die Marines los«, befahl Geary.
    Shuttles starteten von den vier Sturmtransportern, aber auch von mehreren Schlachtschiffen und Schlachtkreuzern. Carabali hatte entschieden, eine erdrückend große Streitmacht zu entsenden, und Geary war damit ohne zu zögern einverstanden gewesen, da er die Kämpfe auf Heradao noch zu deutlich in Erinnerung hatte.
    Als die Allianz-Shuttles in die Atmosphäre eintauchten und Kurs auf das Gefangenenlager nahmen, bemerkte Geary, dass Desjani ihn mit bleicher Miene ansah. »Stimmt was nicht?«
    »Ich musste nur gerade an etwas denken.« Weiter sagte sie nichts, und er hakte auch nicht nach. Er wusste, dass Desjani noch nicht dazu bereit war, über alle Erinnerungen zu reden, die ihr zu schaffen machten. Möglicherweise würde sie sogar niemals dazu in der Lage sein.
    Die Syndik-Verteidigung schien durch das Bombardement in völlige Verwirrung gestürzt worden zu sein. Von den versprengten Bodentruppen rings um das Gefangenenlager abgesehen tat sich eigentlich nichts. »Fünfundzwanzig Minuten bis zur Landung des ersten Shuttles«, meldete Carabali. Sie befand sich an Bord eines Shuttles, das als eines der letzten landen würde. »Kein Widerstand feststellbar.«
    »Wir registrieren Raketenstarts auf der Oberfläche«, meldete der Gefechtswachhabende im gleichen Moment, in dem auf Gearys Display ein Alarm aufblinkte. »Ballistische Mittelstreckenraketen von einer Einrichtung im Nordwesten des Lagers, tief fliegende Marschflugkörper irgendwo aus östlicher Richtung.«
    Drei Tastendrucke waren notwendig, dann lieferten die Gefechtssysteme eine Empfehlung. » Fearless, Resolution, Redoubtable , sorgen Sie dafür, dass diese ballistischen Raketen gestoppt werden. Leviathan und Dragon , löschen Sie die Abschussvorrichtungen mit kinetischen Bomben aus.«
    Die Marschflugkörper waren dagegen ein ganz anderes Thema. Ihre Flugbahn führte in geringer Höhe über eine weitläufige Metropole mit zahlreichen Vororten hinweg. Sie zu treffen, ohne dabei die darunter befindliche Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft zu ziehen, stellte ein Problem dar. » Colossus und Encroach , zerstören Sie sofort die Abschussbasis der Marschflugkörper, aber warten Sie mit der Vernichtung der Raketen selbst, bis die sich nicht mehr über den Vororten dieser Stadt befinden.«
    »Diese Vororte liegen ganz in der Nähe des Gefangenenlagers«, machte Desjani ihm klar. »Sie lassen unseren Leuten nicht viel Spielraum, um die Marschflugkörper abzufangen.«
    »Wir können nicht einfach zivile Bebauung mit unseren Höllenspeeren durchbohren.«
    »Die zwingen Sie zu dieser Entscheidung!«, beharrte Desjani, während Höllenspeere der Schiffe Fearless, Resolution und Redoubtable die ballistischen Raketen auf dem Scheitelpunkt ihrer Flugbahn zerstörten und die Steine von der Leviathan und der Dragon auf dem Weg zu den Abschussrampen waren. Es war eine verspätete

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