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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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hatte, obwohl er für die gesamte Flotte Verantwortung trug. »Wie kommt es eigentlich, dass Matrosen und Marines auf jeden Knopf und jede Taste drücken müssen, die sie sehen?«
    »Haben Sie sich schon mal gefragt, was die eigentlich gemacht haben, bevor die Menschen Knöpfe und Tasten erfunden haben, auf die man drücken kann?«, gab Desjani zurück. »Da muss es auch schon irgendetwas gegeben haben, was sie nicht tun sollten.«
    »Kein Widerstand«, berichtete Carabali. »Die Wachen kauern in ihren Unterständen und haben sich den ersten Marines ergeben, die ihnen die Tür eingetreten haben.«
    Das lief dann also gut. »Irgendwelche Schwierigkeiten?«
    »Noch nicht. Fünfundsiebzig Prozent des Lagers sind jetzt gesichert, geschätzte Zeit bis zur vollständigen Sicherung fünf Minuten.«
    »Danke.« Das lief alles viel zu glatt ab, doch er konnte nichts entdecken, was als Problem irgendwo lauerte und darauf wartete, sie anzuspringen. Er versuchte sich zu entspannen, ohne dabei in seiner Wachsamkeit nachzulassen. Sein Blick wanderte zwischen den diversen Displays hin und her, während das Schiff sich weiter leicht hin- und herbewegte, um eine Zielerfassung von der Planetenoberfläche aus zu erschweren. Dabei sah er mit an, wie immer neue Bereiche des Lagers grün aufleuchteten, sobald sie als gesichert galten. Er wartete geduldig, während die Marines sicherstellten, dass nirgendwo Sprengfallen installiert waren, bevor sie eine geschlossene Tür eintraten, um weitere Gefangene zu befreien, die auf den Hof zu den wartenden Shuttles geführt wurden.
    Gleich neben Geary öffnete sich ein Fenster. »Wir erhalten jetzt die Identifizierung der Gefangenen, Admiral«, sagte Lieutenant Iger. »Sieht ganz so aus, als hätten wir es hier mit einem VIP-Arbeitslager zu tun.«
    »Einem was?«
    »VIPs. Fast jede Gefangenen-ID steht für einen Admiral oder General. Es gibt auch Offiziere mit niedrigerem Dienstgrad, aber damit meine ich in diesem Fall Captains und Colonels. Es scheint sich durchweg um hochdekorierte und einflussreiche Männer und Frauen zu handeln, die man hier festgehalten hat. Jetzt wissen wir auch, warum es in den Lagern, die wir zuvor geräumt haben, keinen Senioroffizier über dem Dienstgrad eines Captains oder Colonels gegeben hat. Bislang haben wir nur ein paar Zivilisten identifiziert, aber selbst bei ihnen handelt es sich um hochrangige Amtsträger oder politische Führer, die bei Überfällen auf Allianz-Welten entführt wurden. Es gibt keinerlei Unteroffiziere.«
    »Hoch dekoriert und einflussreich«, wiederholte Geary, der unwillkürlich das Gefühl bekam, dass diese Worte von größter Wichtigkeit waren.
    »Ja, Sir. So wie … ähm … beispielsweise Captain Falco.«
    Captain Falco. Ein Mann, der im Alleingang eine Meuterei gegen Geary angezettelt hatte, die mit dem Verlust einiger Schiffe endete. Und in diesem Gefangenenlager wimmelte es von Leuten mit ähnlicher Vorgeschichte wie Falco. »Danke, Lieutenant.«
    »Gibt es sonst noch etwas, Sir?«
    »Nein, vielen Dank« Er musste erst mal in Ruhe darüber nachdenken. Waren diese Gefangenen für die Allianz noch von Bedeutung? Oder für die Regierung? Aber wenn sie vom gleichen Schlag waren wie die, die Geary bislang erlebt hatte, dann würden sie für die Regierung eher lästig sein. »Warten Sie, Lieutenant. Ich möchte, dass Sie sich deren Akten ansehen, und zwar aus der Zeit vor ihrer Gefangennahme. Vor allem möchte ich wissen, ob diese VIPs über besonderes Wissen oder außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen oder ob ihre früheren politischen Beziehungen noch immer so wichtig sind, dass man sie umgehend zur Allianz zurückkehren lassen will.« Er musste es so formulieren, damit nicht herauszuhören war, dass er nur herausfinden wollte, aus welchem Grund die Regierung ihn hergeschickt hatte.
    »Jawohl, Sir.«
    »Was hat er gesagt?«, fragte Desjani, als Geary das Gespräch beendet hatte. Ihr besorgter Tonfall verriet ihm, dass sein Gesichtsausdruck viel zu offensichtlich gewesen war.
    »Reden wir später darüber.« Im Augenblick hatte er anderes zu tun. War es besser, die VIPs auf die Dauntless zu holen, wo er sie kontrollieren konnte? Oder waren sie auf einem der Transporter besser aufgehoben, wo sie ihm nicht in die Quere kommen würden? Ich kann sie problemlos auf andere Schiffe versetzen, wenn ich das will, nachdem ich sie erst mal irgendwo zwischengelagert habe. Er nahm Kontakt mit Carabali auf. »General, kleine Planänderung. Bringen Sie

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