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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Anweisungen halten würden. »Sonst noch Fragen? Wir haben nicht viel Zeit, um diese Operation vorzubereiten. Wenn also einer von Ihnen irgendein Hindernis entdeckt, dann soll er mich sofort darauf aufmerksam machen, damit wir entsprechend reagieren können.«
    Niemand sagte etwas dazu, doch als er die Konferenz für beendet erklärte, warf Jane Geary ihm einen langen Blick zu, ehe sich ihr Bild auflöste. Viele Fragen hatte er ohnehin nicht erwartet, schon gar nicht von dieser Flotte. Die wirklich heiklen Fragen wären ihm hingeworfen worden, wenn er sich unter diesen Umständen gegen Gewaltanwendung ausgesprochen hätte.
    Die große Mehrheit der Captains zog sich in einer Flut aus verschwindenden Bildern zurück, auch die beiden politischen Gesandten beendeten ihre Teilnahme, bis nur noch Badaya und Duellos Geary und Desjani Gesellschaft leisteten.
    Badaya sah Geary mit strahlender Miene an. »Ich habe diesen Politikern angemerkt, wie unglücklich die über Ihre Entscheidung sind. Diese Operation wird dazu beitragen, den Syndiks ihre Grenzen aufzuzeigen, aber sie macht auch allen Beteiligten noch einmal klar, wer tatsächlich das Sagen hat.«
    »Ich will es hoffen«, erwiderte Geary und gab sich so, als wäre er einer Meinung mit Badaya, während er sich so vage wie möglich äußerte. Sich selbst wie ein Politiker benehmen zu müssen, ging ihm zwar gegen den Strich, aber er hatte keine andere Wahl, wenn er Badaya unter Kontrolle halten wollte.
    Nach einem erneuten breiten Lächeln und einem Zwinkern in Desjanis Richtung salutierte Badaya und verschwand ebenfalls.
    Desjani sah zu Duellos. »Ich hoffe, Sie werden nicht irgendetwas hineininterpretieren.«
    »Ich? Etwas hineininterpretieren?« Der Captain zog vielsagend eine Augenbraue hoch. »Ich würde nur gern wissen, wie Sie das angestellt haben.«
    Sie reagierte darauf mit einem ehrlich gemeinten unschuldigen Blick. »Ich hatte damit nichts zu tun. Der Admiral hat aus eigenem Antrieb die angemessenen Schlussfolgerungen gezogen.«
    » Völlig aus eigenem Antrieb?«
    »Ja«, antwortete sie. »Fast völlig.«
    »Fast völlig?« Duellos spreizte die Hände. »Ich lechze nicht danach, Blut zu vergießen, Admiral, aber ich finde, was die notwendige Vorgehensweise angeht, haben Sie fast völlig allein die richtigen Entscheidungen getroffen.«
    »Ich nehme Ratschläge aus allen Richtungen an«, gab Geary zurück. »Aber da ich Ihre Erfahrung und Ihr Urteilsvermögen zu schätzen weiß, bedeutet mir Ihre Zustimmung umso mehr.«
    Duellos stand auf und deutete im Scherz eine Verbeugung an. »Wir vergeuden hier wertvolle Zeit«, sagte er dann. »Das ist ein Umweg, der uns nur Zeit kostet. Wieso hat die Regierung darauf bestanden, wenn es doch zuerst hieß, dass die oberste Priorität lautet, möglichst schnell möglichst viel über diese Aliens in Erfahrung zu bringen?«
    »Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie die Antwort darauf finden können.«
    Duellos wollte schon aufbrechen, dann hielt er doch noch inne. »Wie ironisch. Wir haben Monate für den Heimweg gebraucht, und immer wieder mussten wir versuchen, den Motiven und der Denkweise einer fremden Rasse auf den Grund zu gehen, von der wir nur vermuten konnten, dass sie existiert. Und jetzt verbringen wir unsere Zeit damit, den Motiven und der Denkweise unserer eigenen Regierung auf den Grund zu gehen. Da fällt mir ein, Sie werden doch die Marines im Auge behalten, richtig? Diese Verhaltensregeln lassen sich nämlich zu leicht als eine Lizenz zum Töten auslegen, mit der sie alles aus dem Weg räumen können, was ihnen als feindselig erscheint.«
    »Ich kann darauf vertrauen, dass Carabali ihre Leute unter Kontrolle hat, aber ich werde ihr noch einmal eintrichtern, wie wichtig es ist, dass wir jeden einzelnen abgefeuerten Schuss auch rechtfertigen können.«
    »Das wäre vermutlich gut, genau wie Ihre Ermahnung an die anderen Commander.« Sekundenlang schien Duellos auf irgendeinen Punkt in weiter Ferne zu starren. »Ein Leben lang auf alles zu schießen, was nach einem Syndik aussieht, ist eine Angewohnheit, die man nicht so einfach ablegt«, ergänzte er dann noch mit einem betrübten Unterton.
    Nachdem Duellos verschwunden war, schaute Geary eine Weile auf die Stelle, an der sich der Mann gerade eben noch befunden hatte. Zeitvergeudung. Ja, Duellos hatte es auf den Punkt gebracht, es ist Zeitvergeudung, und es lenkt mich von meiner eigentlichen Aufgabe ab – und das könnte auch noch der Fall sein, wenn wir diese

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