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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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werdet in der Halle der Winde gebraucht! Kommt schnell, sonst ist Midcyru verloren!« Er wandte sich Logan zu. »Hochkönig, ruft jeden Mann herbei, von dem Ihr wollt, dass er den Tag überlebt!«

    Jenine starrte den Wahnsinnigen voller Entsetzen an.
    »Wer ist dieser Mann?«, fragte Logan. Hochkönig?
    Der Magier hatte es auf den Balkon geschafft. Er hielt eine dicke Goldkette in Händen, wirkte aber plötzlich verloren.
    »Dorian«, sagte Jenine. »Götter, was hast du getan?«
    »Tot für mich. Nicht tot, aber tot für mich«, murmelte Dorian.
    »Er ist ein Prophet«, erklärte Solon, der Dorian gefolgt war. »Was er spricht, ist wahr. Es bleibt keine Zeit mehr, Euer Majestät. Wir müssen gehen!«
    Jenine weinte. Logan nahm sie in die Arme, wobei er nicht genau wusste, weshalb sie Tränen vergoss.
    Der Boden erzitterte, und ein Geräusch rollte über das ganze Land, als seufze die Erde selbst.
    Solon stieß eine Reihe von Flüchen aus. »Neph hat es geschafft. Zur Hölle mit ihm. Er hat Jorsins Zauber gebrochen.« Solon starrte den schwarzen Staub an, der in einem Umkreis von etlichen Meilen alles bedeckte. Plötzlich verflüssigte er sich und bildete überall einen dünnen Matsch.
    Logan wandte sich an den sethischen König. »Seid Ihr Euch dieses Mannes sicher? Ihr würdet sechzigtausend Seelen auf sein Wort verwetten?«
    »Die und noch mehr«, sagte Solon.
    Dorian weinte. Solon nahm die große Goldkette aus seinen Händen und legte sie über Logans Schultern.
    Logan drehte sich zu Vi um. »Signale setzen: All unsere Armeen zur Burg, sofort. Und dann geht selbst dorthin. Schnell.«

96
    Kylar und Durzo näherten sich gemeinsam der Halle der Winde und zogen gleichzeitig ihre Schwerter. Beide Männer waren über und über mit Blut gespritzt. Vor einer Nebentür aus Rosenholz blieben sie stehen. »Seid Ihr bereit?«, fragte Kylar.
    »Ich hasse diesen Teil«, sagte Durzo.
    »Entspannt Euch, ich habe einmal vier Vürdmeister getötet, nicht wahr?«, erwiderte Kylar mit einem boshaften Grinsen.
    »Da drin sind zweihundert Vürdmeister.«
    »Stimmt«, gab Kylar zu.
    »In Ordnung, wir erledigen die Hochländer, die die Tür bewachen, in nicht mehr als fünf Sekunden. Dann erregst du die Aufmerksamkeit der Vürdmeister, und ich nehme mir Neph Dada vor«, fuhr Durzo fort. Er zuckte die Achseln. »Es könnte funktionieren.«
    »Unwahrscheinlich.« Kylar schlug Durzo auf den Rücken.
    Gedämpftes Licht flackerte zur Spitze von Curoch. Kylar warf die Tür auf, und Durzo stürzte hindurch.
    Die vier Hochländer, die den Seiteneingang bewachten, standen mit dem Rücken zu ihnen. In weniger als zwei Sekunden lagen alle vier im Sterben. Erst nachdem er seine zwei getötet hatte, gestattete Durzo sich zu betrachten, was alle anderen anstarrten.
    Die Halle der Winde war ein kreisförmiger Saal, überwölbt
von einer hohen Kuppel ohne jede innere Stütze. Das gesamte Panorama der Decke und der Wände war mit Magie getränkt. Wenn man nach Osten schaute, war es, als seien die Wände überhaupt nicht da: Er konnte Logans Männer gegen einen Ferali kämpfen sehen. Die Präsentation dessen, was draußen geschah, wurde fortgesetzt, während er nach Süden blickte, endete jedoch abrupt an einem Riss, der sich von der oberen Seite der Kuppel hinabzog. Von Süden nach Westen zeigte die abgebildete Szene einen Sonnenaufgang über der belebten Stadt. Es war ein Sommertag; Schiffe drängten sich auf dem Fluss. Die terrassierten Hügel waren ein Bildteppich von Gärten mit tausend verschiedenen Arten von Blumen, und die Stadt war gewaltiger, als ein Mensch sich vorstellen konnte. Hinter dem nächsten Riss war der Nachthimmel, ein Halbmond leuchtete hell genug, um Schatten zu werfen. Der Riss hinter diesem war ein schmales Paneel von einem Gewitter, mit Blitzen, die zuckten, und Regen, der sich in Sturzbächen ergoss. Andere Paneele waren dunkel, die Magie erloschen, so dass nur schlichter Stein zurückgeblieben war.
    Aber keins dieser Wunder war es, was die Aufmerksamkeit der Hochländer und Vürdmeister fesselte.
    In der Mitte des überwölbten Raums standen die Vürdmeister in konzentrischen Kreisen rund um Neph Dada, der ein dickes Zepter in Händen hielt. Zu seinen Füßen lag, einen verschrumpelten Lederfetisch umklammernd, ein sabbernder Tenser Ursuul. Jeder einzelne der Vürdmeister hatte nach seinen Vir gegriffen, und jeder einzelne von ihnen war mit Neph Dada verbunden, der in der Mitte eines gewaltigen Netzes aus Magie stand. Dicke

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