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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Gotteslästerung.«
    Der Mann blinzelte abermals, aber nach einigen Sekunden schien er seine Furcht zu bezwingen. »Mein Vorgänger, Hüter Irgin, sagte, dass der erste Eures Geschlechts, Gottkönig Roygaris, es versucht habe. Er brauchte hunderttausende von Skeletten für den Versuch, daher fiel er in das Gebiet ein, das heute der Frost
ist. Hüter Irgin sagte, dort habe es einst eine großartige Zivilisation gegeben, voller mächtiger Städte. Roygaris hat dieses Gebiet mit nur geringer Mühe eingenommen, denn sie hielten ihn für ihren Verbündeten. Und dann brachte er sie in Lagern unter und tötete sie alle - eine ganze Zivilisation. Hüter Irgin sagte, dass Gottkönig Roygaris über den dreizehn Arkanghuls einen Rang fand, den er die Nachtlords nannte. Mit einem einzigen Nachtlord eroberte Roygaris den Rest des Frostes, und seine Armeen wuchsen weiter. Er konnte sich nicht damit bescheiden. Er dachte, er käme den Mysterien des Universums näher. Er dachte, wenn er dreizehn Nachtlords meistern könne, würde er Gott meistern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemals so viele Menschen auf der ganzen Welt gegeben hat, aber mein Meister erzählte mir, dass es ihm gelungen sei, fast fünf Millionen Menschen gefangen zu nehmen und zu töten, und dort, über den Nachtlords, fand er …« Das Gesicht des Mannes war teigig und schweißnass, seine Stimme leise und heiser. »Dort fand er Khali. Sie vernichtete ihn und wurde zu unserer Göttin. Sie gab uns die Vir, um uns an sie zu binden und uns zu Zerstörern zu machen. Das ist der Grund, warum Qual Huldigung für sie ist, denn wie alle Fremden hasst sie das Leben.«
    »Was ist dann geschehen, Ashaiah?«
    Die Stimme des Mannes war ein Flüstern: »Jorsin Alkestes.«
    Dorians Herz wurde kalt. Er hatte diese Geschichte gehört, aber nur aus der südlichen Perspektive. Der Wahnsinnige Kaiser und der Wahnsinnige Magier. Der Eroberer und sein Hund. Jetzt sagte Ashaiah, dass Jorsin und Ezra eine Göttin und ihre Armee von fünf Millionen Krul aufgehalten hätten.
    »Andernorts würden unsere Armeen tagsüber Verluste erleiden und in der Nacht neu geschaffen werden. Das allein machte uns beinahe unbesiegbar. Aber Alkestes hatte irgendwie die gesamte
große Stadt Trayethell und das Gebiet auf Meilen um die Stadt herum mit Zaubern belegt, so dass die Krul dort nicht erweckt werden konnten.«
    »Der schwarze Hügel?«, fragte Dorian. Die Stadt lag im Südosten Khalidors, aber sie war nie bewohnt gewesen. Sie war verflucht. Meilenweit um die Stadt herum lebte niemand. Tatsächlich war der gesamte Osten Khalidors nur spärlich bevölkert. »Wer weiß sonst noch von diesen Knochen und von den Krul?«
    »Ich habe eine Anzahl von Taubstummen, die mir zur Hand gehen. Wir nehmen alle Toten der Burg und der Stadt. Ich lasse niemals jemanden in die größeren Gewölbe. Paerik und Moburu waren die einzigen Edelinge, die Bescheid wussten. General Naga hat es von Paerik erfahren. Sonst niemand.«
    Sonst niemand.
    »Also war Paerik kein Narr«, bemerkte Jenine, die zum ersten Mal sprach, seit sie den gewaltigen Raum betreten hatten. »Mit zwanzigtausend Männern stand er sechzigtausend Feinden gegenüber. Paerik ist nicht wegen des Throns hergekommen - oder zumindest nicht nur wegen des Throns -, er ist wegen der Krul gekommen. Was bedeutet das, mein Herr?«
    Dorian war übel. Sie hatte den Finger genau auf den wunden Punkt gelegt. »Mein Vater hat einen gewaltigen Rückschlag erlitten, weil er in Cenaria aufgehalten wurde. Es war eine Ablenkung, ein Fehler. Er dachte, er könnte das Land besetzen und Reichtümer und Nahrung nach Khaliras schicken, aber die Vorräte, die nach Hause zu senden er gehofft hatte, wurden stattdessen von den fliehenden Cenariern in Brand gesteckt.« Dorian rieb sich das Gesicht. »Wenn also die Barbaren vom Frost aus angreifen, wird Khaliras nicht zu verteidigen sein. Seine Bürger würden die Lichtbrücke überqueren und hier in der Zitadelle leben wollen. Während sie auf das Ende der Belagerung warten, werden sie
Nahrung brauchen - und wir haben keine Nahrung. Unser Militär ist gut darin, Befehlen zu folgen, aber nicht gut darin, die Initiative zu ergreifen. Wenn ich sie gegen einen drei Mal so starken Feind in die Schlacht werfe, werden sie niedergemetzelt werden. Es gibt keine Möglichkeit zu siegen.«
    Jenine schwieg einen Moment lang, dann besah sie sich die vielen Stapel von Knochen. »Ihr meint, es gibt keine Möglichkeit zu siegen, außer …«
    Er

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