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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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betrachtete die Knochen von Menschen und dachte an die Geschichten über Krul, die er gehört hatte, und er dachte daran, was es bedeutete, so tief in die Vir hineinzugreifen, und er dachte an Männer, die starben, ganz gleich, was er tat. »Ja«, sagte er. »Es gibt keine Möglichkeit zu siegen außer der Erweckung dieser Monster. Es würde eine Orgie des Todes sein.«
    »Wessen Tod wird das sein? Der Tod der Eindringlinge oder der Tod Eures unschuldigen Volkes?«
    »Der Tod der Eindringlinge«, erwiderte Dorian. Solange er alles richtig machte.
    »Dann lasst uns Monster erwecken«, sagte Jenine.

28
    Nachdem er sich anständig bekleidet hatte, ging Kylar zu Logans Zelt. Logans Leibwachen nickten und zogen die Lasche für ihn zurück. Die Sonne hing bereits am Horizont, aber das Zelt war immer noch so dunkel, dass die Offiziere, Agon und Logan ihre Karten nur mit Laternenlicht studieren konnten.
    Kylar gesellte sich schweigend zu der Gruppe. Die Karten
waren akkurat, abgesehen von dem Umstand, dass der ceuranische Tross mit Nachschub nicht eingezeichnet war.
    »Auf einen von unseren Männern kommen sechs von ihnen«, erklärte Agon, »aber sie haben keine Kavallerie. Also reiten wir aus, die Hexerjäger picken sich einige Offiziere heraus, und wir ziehen uns wieder zurück in die Hügel. Wir fangen an, Proviantvorräte anzulegen, so dass wir durch den Winter kommen können, und schicken weitere Späher aus, um jeden Nachschub abzufangen, den sie vielleicht erwarten. Es ist die einzige Möglichkeit. Sie haben nicht mit Mauern gerechnet. Sie werden noch vor uns verhungern.«
    »Der Vorratszug steht direkt hier«, sagte Kylar und deutete auf die Karte. »Er wird begleitet von tausend Reitern.«
    Es herrschte Stille am Tisch.
    »In dieser Richtung haben wir einen Späher verloren«, bemerkte ein Offizier.
    »Seid Ihr Euch sicher?«, hakte Agon nach. »Wie groß ist der Zug?«
    Kylar ließ einen Stapel Notizen auf den Tisch fallen.
    Wieder herrschte Schweigen, während die Männer die Bögen aus Reispapier ergriffen und lasen. Nur Logan las nicht, während die Offiziere die Notizen untereinander tauschten. Er sah Kylar fragend an und überlegte offensichtlich, was sein Freund zu erreichen versuchte.
    »Woher habt Ihr die Pläne, Wolfshund?«, fragte ein Offizier und benutzte dabei den Spitznamen, den die Soldaten Kylar gegeben hatten.
    »Ich habe sie mir geholt.« Kylar lächelte breit.
    »Genug«, unterbrach Agon und warf die Papiere auf den Tisch. »Es ist schlimmer, als wir befürchtet hatten.«
    »Schlimmer?«, fragte der Offizier. »Es ist eine Katastrophe.«

    »General«, sagte Kylar zu Logan. »Könnte ich ein Wort mit Euch sprechen? Allein?«
    Logan nickte, und die anderen Männer verließen das Zelt, wobei sie die Notizen für weitere Studien mitnahmen. »Worauf willst du hinaus, Kylar?«
    »Ich sorge nur dafür, dass du gut dastehst.«
    »Ein bevorstehendes Gemetzel lässt mich gut dastehen?«
    »Eine abgewendete Katastrophe lässt dich gut dastehen.«
    »Und du hast einen Plan.«
    »Garuwashi will Proviant und einen Sieg. Ich schlage vor, wir geben ihm beides.«
    »Warum hatte ich daran nicht gedacht?«, fragte Logan mit ungewohntem Sarkasmus. Dann machte er sich also wirklich Sorgen. Gut.
    »Es braucht kein Sieg über uns zu sein«, sagte Kylar. Dann erklärte er es.
    Als er fertig war, wirkte Logan nicht überrascht. Er wirkte durch und durch traurig. »Das würde mich gut dastehen lassen, nicht wahr?«
    »Und Tausende von Menschenleben sowie die Stadt retten«, fügte Kylar hinzu.
    »Kylar, es wird Zeit, dass wir dieses Gespräch beenden.«
    »Welches Gespräch?«
    »Das über die Ausrufung eines Königs und die Absetzung einer Königin.«
    »Ich habe nichts mehr zu sagen.«
    »Gut, dann kannst du zuhören«, entgegnete Logan. Er rieb sich das unrasierte Gesicht, und sein Ärmel fiel herab, so dass die Umrisse der grün leuchtenden, in seinen Unterarm geritzten Tätowierung sichtbar wurden. »Die Menschen zitieren das alte Sacrinomicon im Allgemeinen falsch und sagen, Geld sei die
Wurzel allen Übels, was idiotisch ist, wenn man darüber nachdenkt. Das wirkliche Zitat lautet, dass die Liebe zum Geld die Wurzel aller möglichen Übel ist. Das ist weniger prägnant, aber enthält viel mehr Wahrheit. Ähnlich verhält es sich mit dem, was ich aus Gier nach Macht und Sex tun könnte, aber der Mann, der ich als Logan Gyre zu sein beschlossen habe, nicht zulassen wird. Mein Hunger nach Nahrung konnte mich in

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