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Jenseits der Zeit

Jenseits der Zeit

Titel: Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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fest damit, daß Brennt Mardlin darüber informieren würde, daß ihr Spiel aus war, so daß der Vonnimooro Gelegenheit bekam, zu verschwinden. Allerdings machte Herndon sich über eine Flucht Mardlins keine großen Sorgen, besaß er doch eine Waffe, die den Betrüger auf jede Entfernung erreichen konnte.
    Aber er hatte einen Eid geschworen, für die Interessen der Organisation einzutreten, und Herndon war ein Mensch, der sein Wort hielt. Mardlin war im Besitz von neununddreißig Sternsteinen, für die die Organisation schon bezahlt hatte. Er wollte nicht, daß der Vonnimooro sie mitnahm.
    Eilig begab er sich zu dem Haus, in dem der Kurier wohnte, solange er auf Vyapore zu tun hatte. Es dauerte fünfzehn Minuten Wegs von Brennt zu Mardlin – die Zeit reichte für mehr als eine Warnung an den Kurier.
    Mardlins Zimmer befand sich im zweiten Stock. Herndon zog seine Waffe aus der Tasche und klopfte an die Tür.
    »Mardlin?«
    Keine Antwort. »Ich weiß, daß Sie drin sind, Sie Schakal«, sagte Herndon laut. »Das Spiel ist aus. Also öffnen Sie und lassen Sie mich ’rein.«
    Als Antwort pfiff eine Nadel durch die Tür und nur wenige Zentimeter an Herndons Kopf vorbei in die gegenüberliegende Wand. Herndon trat zwei Schritte zur Seite und schaute auf den Gegenstand in seiner Hand.
    Es war die Hauptkontrolle für den in Mardlins Körper eingepflanzten Mechanismus. Herndons kleiner Sender war abgestuft einzustellen. Wenn er den Schalter auf Sechs stellte, so würde das den Vonnimooro in einen Zustand versetzen, in dem er keine Waffe mehr abfeuern konnte. Langsam drehte Herndon den Schalter auf Stellung Sechs, hielt dann inne.
    Aus dem Innern des Raumes kam ein dumpfer Aufschlag.
    Herndon stemmte eine Schulter gegen die Tür, drückte sie mit einem kräftigen Ruck auf. Mardlin lag mit verdrehten Gliedern mitten im Raum und wand sich vor Schmerzen. Dicht neben ihm, aber außer seiner Reichweite, lag der Nadler, der ihm entfallen war.
    Auf dem Bett an der Wand stand ein geöffneter, halb gefüllter Koffer. Offensichtlich hatte er gerade verschwinden wollen.
    »Stellen … Sie … das … Ding … ab«, stieß er zwischen schmerzverzerrten Lippen hervor.
    »Erst einige Informationen«, sagte Herndon freundlich. »Ich habe gerade mit Brennt gesprochen. Er erzählte, daß Sie einige recht unfeine Dinge mit unseren Sternsteinen angestellt haben. Ist das wahr?«
    Mardlin rutschte auf dem Boden hin und her, schwieg aber. Herndon drehte seinen Kontrollschalter einige Grade weiter, achtete allerdings darauf, daß er nicht in den tödlichen Bereich geriet.
    »Ist das wahr?« wiederholte er.
    »Ja – ja! Verdammt, schalten Sie das ab!«
    »Als man Ihnen das Empfangsgerät in Ihren Körper pflanzte, verpflichteten Sie sich, der Organisation gegenüber loyal zu sein, so daß man es nie gegen Sie anwenden mußte. Aber Sie nutzten die Gelegenheit aus und betrogen uns. Wo befindet sich die nächste Sternsteinlieferung?«
    »… im Futter des Koffers«, stöhnte Mardlin.
    »Gut«, sagte Herndon. Er hob den Nadler auf, steckte ihn ein, schaltete sein Kontrollgerät aus. Der Schmerz im Körper des Vonnimooro ließ nach, und erschöpft blieb er am Boden liegen, unfähig, sich zu erheben.
    Mit wenigen Handgriffen hatte Herndon das Futter im Koffer herausgerissen und das Sternsteinpaket gefunden. Er öffnete es – die Steine waren einzeln in eine undurchsichtige Folie verpackt, damit niemand aus Versehen in sie hineinschaute. Er zählte sie durch – es waren neunundreißig, wie Brennt gesagt hatte.
    »Sind einige davon defekt?« fragte er.
    Mardlin sah mit haßerfülltem Blick vom Boden her auf. »Schauen Sie doch jeden einzeln nach.«
    Statt einer Antwort stellte Herndon seinen Sender wieder auf Sechs. Mardlin zuckte zusammen, griff sich verzweifelt an den Kopf. »Ja! Ja! Sechs sind defekt!«
    »Das bedeutet, daß Sie sechs Stück für achtundvierzigtausend Stellars verkauft haben, abzüglich der dreitausend, die Brennt für sein Schweigen erhielt. Hier müßten sich also irgendwo fünfundvierzigtausend Stellars befinden, die uns gehören. Wo sind sie?«
    »Schrank … oben …«
    Herndon fand das Geld sehr schnell. Zum zweiten Mal schaltete er seinen Kontrollsender aus, und Mardlin entspannte sich.
    »Okay«, sagte Herndon dann. »Ich habe das Geld und die Steine. Aber es muß noch Tausende Stellars geben, die Sie uns bis heute bereits gestohlen haben.«
    »Die können Sie auch haben! Aber stellen Sie bitte nicht wieder das Gerät

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