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Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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hintersten Ecke seiner Gedanken zu verbergen, dort wo er auch den Rest seines Abenteuers abgelegt hatte.
    „Was …?“
    „Sie sind ohnmächtig geworden.“ Sutton setzte sich neben ihn aufs Bett. Er wirkte erleichtert. „Die Pflegerin meint, es könne eine Herzattacke gewesen sein. Doch es geht Ihnen wohl schon besser.“
    „Ach ja?“
    „Erinnern Sie sich, was passiert ist?“
    Tat er das?
    „Man hat mir Fragen gestellt, die … ich nicht beantworten konnte.“
    Ihm wurde klar, dass er nicht deutlicher werden konnte, solange die Pflegerin anwesend war. Sie wusste nicht, was für eine Art Institut dies war und sollte es auch nicht herausfinden.
    Auf der anderen Seite war sie eine fachkundige Frau und vermutlich nicht völlig debil, selbst wenn Sutton sie wenig attraktiv fand und die meisten Logenbrüder Frauen für grundsätzlich nutzlos hielten. Es war schwerlich vorstellbar, dass sie nicht gemerkt haben sollte, dass dies mehr war als nur eine Bildungsanstalt mit einer erschreckend hohen Komarate.
    Er setzte sich auf.
    „Wo sind der Groß… Professor Urqhart und Valerios?“
    „Sitzen im Büro und schämen sich. Es gibt Leute, die nichts davon halten, Studenten so zu quälen, dass sie eine Herzattacke erleiden.“
    „Wer denn?“
    „Ich zum Beispiel.“
    „Wer noch?“
    „Ich zum Beispiel.“
    Dass die Pflegerin sich einmischen würde, hatten sie nicht erwartet. Wie ein perfekter Butler war sie so im Hintergrund gewesen, dass die beiden Männer ihre Anwesenheit fast vergessen hatten.
    „Ah … Frau …“
    „Fräulein. Fräulein Flenckmann, und machen Sie sich mal keine Gedanken, junger Mann. Erholen Sie sich. Sie sollten jetzt nicht gleich wieder herumspringen. Haben Sie immer schon Herzprobleme?“
    „Nein. Mir geht es gut. Vielen Dank. Ich neige nur dazu, manchmal ein wenig überzureagieren.“
    „Ihre Überreaktion hätte Ihnen fast ein frühes Grab beschert, Mr. McMullen. Sie müssen besser auf sich achtgeben.“
    „Das sagt in letzter Zeit jeder.“
    „Dann sollten Sie einen so gut gemeinten Rat auch annehmen. Seien Sie froh, dass Sie nicht im Koma liegen wie Ihre Professoren. Sie sahen gar nicht gut aus, als Ihre Lehrer Sie zu mir gebracht haben, ganz blass und durchscheinend.“ Sie musterte ihn kritisch, dann grinste sie. „Allerdings waren Ihre Lehrer nicht minder blass.“
    Ian schwang die Beine aus dem Bett.
    „Nun“, sagte er, „immerhin lebe ich noch. Das ist mehr, als ich erwartet habe. Zumindest ist es eine angenehme Überraschung.“
    „Ihre Herzbeschwerden“, sagte Sutton, und seine linke Augenbraue zuckte dabei, „brauchen … einen Spezialisten. Damit Sie dieses Problem vom Hals bekommen – ein für alle Mal.“
    Ian lächelte.
    „Das sagt sich so einfach, Br… Sutton. Der … Spezialist, der sich bislang damit befasste, hat dazu sicherlich seine eigene Meinung.“
    „Dann sollten Sie eine zweite Meinung einholen. Außerdem eine dritte, vierte und elfte, wenn’s sein muss. Zusammen könnten wir vielleicht … könnte man sicher etwas erreichen.“
    „Ich möchte ihn ungern … kränken. Gehe ich recht in der Annahme, dass die Herren Professoren Urqhart und Valerios noch nicht fertig sind mit meiner … Prüfung?“
    „Ja.“
    „Wie schön.“ Ian stand auf und spazierte zum Fenster, um etwas frische Luft zu atmen. „Haben Sie Catty?“, fragte er, doch Bruder Sutton sah ihn nur verständnislos an. „Die Katze! Ich hatte sie hierher mitgebracht, damit man ihr hilft.“
    „Ich habe keine Katze gesehen.“ Sutton stand neben ihm und sah ebenfalls hinaus auf die Straße. Keiner von ihnen wusste genau, wie sie dieses Thema besprechen sollten, solange die Pflegerin noch im Raum war. Es sähe allerdings auch recht undankbar aus, sie nun einfach davonzuschicken. Vielleicht mochte der Adept ihr ja den Gedanken eingeben, dass sie dringend wo anders gebraucht würde. In der Tat blickte er sehr konzentriert drein und vollführte eine winzige Geste in ihre Richtung mit den beiden kleinsten Fingern seiner Linken.
    Die Frau lächelte, schüttelte das Bett neu auf, goss Tee aus einer Kanne in eine Tasse und reichte diese schließlich Ian.
    „Trinken Sie das. Das wird Ihnen guttun.“
    Er nahm die dargebotene Tasse und unterdrückte ein Grinsen, als er in das irritierte und überraschte Gesicht seines Kollegen blickte.
    Höchstwahrscheinlich trug die Frau ein Amulett gegen magische Beeinflussung. Wenn das so war, dann lag es nahe, dass sie wusste, wo sie gelandet war. Warum

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