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Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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automatisch tot umfallen? Vor dreißig Jahren wusste das auch jeder, und jeder hat dran geglaubt, ganz besonders die Fuhrunternehmer.“
    Sutton starrte ihn an, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder.
    „Wirklich“, brummte die Pflegerin in einem weiteren Versuch, sich von dem Vorwurf zu exkulpieren, dass sie so etwas wie Hexerei betrieb. „Ich habe überhaupt nicht …“
    „Können wir uns eventuell mit dem aktuellen Problem befassen?“, unterbrach Ian. „Eine junge Dame ist verschleppt worden. Sie braucht Hilfe. Wir brauchen alle Talente und Kräfte, die wir bekommen können, und es ist mir gänzlich einerlei, welchen Geschlechts diese Hilfe dann ist. Von mir aus könnten Sie alle beide gerne Hermaphroditen sein, das wäre mir auch egal.“
    „Die Katze … war ein Mädchen?“, fragte die Pflegerin.
    „Ja. Eine junge Dame. Ich habe sie hierher mitgebracht, damit man sie wieder in ihre eigentliche Gestalt zurückverwandelt.“
    „Wie ist sie …?“
    „Ich weiß nicht. Gehen wir erst mal in die Log… ins Institut und holen Hilfe.“
    Sie wandten sich um und erstarrten. Das gesamte Haus war von feinen Energielinien eingesponnen. Es sah aus wie eine riesige Fliege, die sich in einem riesigen Spinnennetz verfangen hatte. Vorsichtig blickten sie um sich, doch keinem der Passanten schien etwas Außergewöhnliches aufzufallen. Tatsächlich war es anstrengend, das Haus überhaupt anzusehen. Ians Augen tränten.
    „Heilige Maria, Mutter Gottes!“, rief die Frau aus.
    Sie starrten es völlig konsterniert weiter an. Dann wandten sie sich gemeinsam ab.
    „Meinen Sie, wir könnten durch das gleiche Fenster wieder einsteigen?“, fragte Ian.
    „Keine gute Idee“, gab Sutton zurück. „‚Bist du erst mal drinnen – im Netz der Spinne …’“
    „Ich hoffe, sie sind da drin nicht alle ins Koma gefallen!“ Die Pflegerin klang besorgt. „Es ist niemand da, der sich um sie kümmern kann! Wie furchtbar!“
    „Das wäre in der Tat ein furchtbarer Schlag für diese altehrwürdige Lo… Lehranstalt für höhere Bildung“, sagte Sutton und blickte auf die Pflegerin hinunter. Sie nickte.
    „Wir müssen Hilfe holen“, schlug sie vor.
    „Wir brauchen einen Plan“, fügte Ian hinzu. „Wir sollten noch mal mit der Mutter meines Wohnungsgenossen, Frau Treynstern, sprechen, die mir erst heute Morgen erzählt hat, dass sie ein sehr unheimliches Erlebnis mit einer ausnehmend schönen Dame hatte, die zufälligerweise Cattys Stiefmutter ist. Frau Treynstern weiß möglicherweise mehr. Ich hoffe, wir treffen sie zu Hause an.“
    „Was ist mit Ihrem Wohnungsgenossen? Würde der sie kennen?“
    „Wenn das eben Frau Lybratte war, dann ja, und er wüsste auch, ob es sich bei dem Mann um Lord Edmond handelte.“
    „Dann müssen wir zu ihm.“
    „Ins Zuchthaus? Das wird nicht einfach.“
    „Wieso Zuchthaus? Was hat er angestellt?“
    „Ich weiß nicht. Vermutlich war er zur falschen Zeit am falschen Ort. Er wurde bei der Festnahme schwer verletzt. Also scheidet er als Hilfe aus. Auch seine Mutter störe ich nur ungern. Die Polizei hat ihr angedeutet, dass er wohl nicht überleben wird.“
    „Heiliger Himmel!“ Fräulein Flenckmann war voller Anteilnahme. „Einer Mutter so etwas Schreckliches zu sagen!“
    „Schon. Aber sie und ihre Freundin wissen vielleicht mehr.“
    „Dann müssen wir sie aufsuchen“, entschied Sutton, der immer noch sehr damit beschäftigt schien, in seinen Kopf zu bekommen, dass diese Frau mehr konnte als Nachttöpfe schwenken. „Sagen Sie, Fräulein Flenckmann, wie sind sie nur aus diesem Fenster gekommen?“
    Sie sah ihn etwas entnervt an.
    „Genau wie Sie, Herr Sutton. Ich bin rausgeklettert.“
    „Das ist sehr erstaunlich. Sie müssen mir unbedingt sagen …“
    „Bruder Sutton“, unterbrach Ian, „sie ist nicht auf einem Besen rausgeritten, und für Besenreitstunden wäre es jetzt auch wirklich nicht der richtige Zeitpunkt. Gehen wir!“

Kapitel 73
    Thorolf heimzuschaffen war schmerzhaft gewesen. Obgleich Sophie sich mit ganzer Seele an die Möglichkeit klammerte, dass sie die verhutzelte Alte richtig verstanden hatte und er wieder aufwachen würde, sagte ihr ihr logischer Verstand, dass diese Hoffnung Selbstbetrug war. Er war tot. Wer tot war, blieb tot. Etwas anderes zu glauben, während man die Leiche mit sich führte, die diesen Glauben widerlegte, war unmöglich. Kalt und bleich lag er da, unbeweglich, ohne zu atmen. Dass sie sich überhaupt an einem

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