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Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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einige Schritte entfernt und beobachtete das Treiben. Sein Blick, sein heftiger Atem und seine Haltung verrieten, dass zumindest bei ihm der entzückende Charme der Dame nicht ohne Wirkung blieb. Die Ausbeulung in seinen Beinkleidern war auch nicht zu übersehen.
    Asko war nicht sicher, ob er entsetzt oder dankbar sein sollte, weil sein alter Gegenspieler sich immer noch im Raum befand. Wenn er auch nur ein Fünkchen Anstand besäße, wäre er längst gegangen. Auf der anderen Seite hatte Asko keine Lust mit der Dame allein zu sein, die ihm als ‚Die Macht ‘ vorgestellt worden war.
    „Du wirst tun, was ich verlange!“, sagte sie und begann, ihm die Hemdknöpfe zu öffnen.
    „Frau Lybratte, das ist alles falsch und zudem gänzlich undenkbar“, sagte er und rang nach Atem. Er war schwach, er war vor einigen Minuten fast gestorben.
    „Ich habe dir das Leben gerettet“, sagte sie, als hätte sie seinen Gedanken gehört. „Aus einem bestimmten Grund. Lass mich dir ein wenig mehr Luft geben.“ Ihre Hand lag auf seiner nackten Brust, und sie beugte sich über ihn und berührte seine Lippen mit ihren. Sie atmete in ihn hinein, und er verschluckte sich fast. Er hustete und merkte, dass ihm das Atmen tatsächlich leichter fiel.
    „Frau Lybratte. Ich bin verheiratet, Sie sind eine verheiratete Frau …“
    „Verwitwet. Sehr kürzlich. Äußerst ärgerlich. Ich habe keine Hemmungen, Ihnen zu sagen, dass dieses hübsche Arrangement hier für eine Nacht ehelicher Freuden mit dem mir Angetrauten gedacht war. Leider gehört es nicht zu meiner Kunst, Tote wieder auferstehen zu lassen. So ein schlechter Zeitpunkt. Ganz als hätte er es mit Absicht getan. Also musste ich Ersatz finden.“
    Das klang durch und durch irrsinnig.
    „Aber …“
    „Ich bin verwitwet. Sie nicht, Herr von Orven. Sie haben eine hübsche Frau. Ich habe mit ihr gesprochen. Charmant, wirklich charmant. Ehrlich und aufrichtig um Sie besorgt. Sie werden tun, was ich von Ihnen verlange – für Sie. Wenn ich Sie geheilt habe, können Sie auch sie mit mehr lieben als nur Ihrem ehernen Denkapparat.“
    „Ich bin ein Ehrenmann, Frau Lybratte, und das hier …“
    „Wollen Sie nicht geheilt werden? Nicht wieder laufen können? Tanzen? Lieben? Ihre Ärzte können Sie nicht heilen. Ich schon. Ist das kein Angebot, über das Sie zumindest nachdenken sollten?“
    Seine Miene gefror. Dies war die ultimative Verführung, sündig in jeder Hinsicht. Die Schlange im Garten Eden hatte keine größere Belohnung versprochen. Jeder hatte seinen Preis, hieß es, und dieses Angebot war nicht zu überbieten. Keine Schmerzen mehr. Kein Zwangszölibat. Nimm den Apfel, erdulde die Schande. Nur war er eben nicht im Paradies, und als guter Katholik wollte er auch nicht in der ewigen Verdammnis landen. Einem Ungeheuer beiwohnen. Undenkbar.
    „Das ist eine ungeheuere Bestechung. Aber Sie müssen wissen, dass ich …“
    „Seien Sie nicht blöd!“, sagte Arpad. „Tun Sie es. Eine Nacht mit der schönsten Frau, die es gibt. Andere Menschen müsste man dazu wohl kaum dazu bestechen. Tun Sie ihr den Gefallen. Du lieber Himmel, von Orven, seien Sie kein Esel!“
    „Sie wissen nichts von unseren Gesetzen oder unserer Moral! Sie sind kein Mensch, Graf Arpad, und Sie auch nicht, Frau Lybratte. Ich weiß nicht, was Sie sind, aber ich werde nie …“
    „Tu es für deine Frau, kleiner Mensch“, sagte sie und sah ihm in die Augen, als suchte sie dort verzweifelt einen Schlüssel, mit dem sich die richtige Tür öffnen ließe.
    Für Charly? Aber gerade Charly würde er betrügen, wenn er es tat. Allerdings mochte Charly seine Weigerung, sich heilen zu lassen, genauso wenig verstehen wie der Vampir. Doch ganz sicher würde sie nicht wollen, dass er eine Nacht voller Leidenschaft mit einer anderen Frau verbrachte. Oder einem Dämon. Oder was immer sie war.
    „Dies ist die Nacht, um einen Erben zu empfangen“, fuhr die Dame fort und streichelte seine Wange. Ganz plötzlich wirkte sie sehr zuversichtlich. „Wenn du mich ablehnst, dann drehe ich das Spiel um und gehe zu ihr. Ich kann das, das weißt du. Ich kann deiner Frau ein Kind machen. Würdest du das vorziehen?“
    Arpad trat zu ihr. Sein Grinsen war ihm wie vom Gesicht gewischt.
    „Die Ehefrau dieses Mannes steht unter meinem Schutz!“, erklärte er. Die Dame lachte.
    „Was soll das heißen? Du kannst sie nicht beschützen. Er schon. Er muss nur zustimmen.“
    Asko sah den Vampir an. Ihre Blicke trafen sich, und er las die

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