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Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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ihm. Halblanges schwarzes Haar warf Schatten auf die ebenmäßigen Züge.
    „Ist es ... soweit?“, fragte er schwer atmend und rang nach Luft.
    Arpad nickte.
    „Gibt es etwas Religiöses, das Sie gerne noch tun würden?“, fragte er. Die Fey hatten keine Religion. Keinen Frömmigkeit, keinen Gott, keine Gesetze, keine Gebote. Gern hätte er hinzugefügt, dass sie auch kein Mitleid und keine Gnade kannten, doch er wusste, dass es nicht stimmte.
    Beten war unter diesen Umständen nicht leicht.
    So schloss Asko die Augen und kämpfte um ein Maß an Würde. Er war Soldat gewesen. Ein Jahr hatte ihm das Schicksal als Zuwaage erteilt, nachdem er in der Schlacht niedergeschossen worden war. Es war ein Jahr voller Schmerzen gewesen. Doch auch ein gutes Jahr. Jetzt mit Würde zu sterben war alles, was blieb. Er spürte den starken Arm unter seinen Schultern. Eine Hand stützte seinen Kopf, drehte ihn zur Seite. Der Pfefferminzgeruch wurde stärker. Eine Art Nebel kam über Askos Gemüt, ließ ihm keinen Gedanken außer dem einen Bild, Charly im Kerzenschein mit wirrem, offenem Haar. Sie lächelte. Die Welt wurde zu ihrem Lächeln, und fast konnte er so etwas wie Dankbarkeit dafür empfinden, dass sein Scharfrichter ihm einen solchen letzten Wunsch erfüllte.
    „Du lieber Himmel, euch beide kann man auch nicht allein lassen“, unterbrach eine liebliche Frauenstimme. „Ich dachte, du wärst hierhergekommen, um deinen Freund zu retten, Vampir. Jetzt ist er doch zur Mahlzeit geworden? Ah, die unüberwindbaren Zwänge des Fleisches …“
    Asko öffnete die Augen und blickte in das Gesicht des Vampirs direkt über ihm. Lange, spitze Zähne waren ihm gewachsen, und er sah nun endlich genau nach dem aus, was er war: eine wilde, reißende Bestie. Dann veränderte sich das Gesicht. Schwarze Augen sprühten vor frustriertem Zorn.
    „Es tut mir ausnehmend leid“, fuhr die Frau fort. „Ich kann dir deine Mahlzeit nicht lassen. Ich brauche den netten Herrn noch.“
    Asko konnte sie nun klar erkennen, Frau Lybratte im feschen Abendkleid, gekleidet wie für eine der Soireen. Das Kleid hatte ein tiefes Decollete, und sie glitzerte fast vor extravaganter Schönheit. Ihm wurde klar, dass sie eben sein Leben gerettet hatte, doch er vermochte keine wirkliche Dankbarkeit für die Unterbrechung zu empfinden. Er war sich nicht einmal sicher, ob der andere ihn nicht bereits gebissen hatte. Er hob schwach eine Hand an seinen Hals, doch er fand dort keine Wunden oder Spuren.
    Die Frau beobachtete die Bewegung.
    „Ich bin gerade noch rechtzeitig gekommen, lieber Herr von Orven. Dafür erwarte ich Ihre Dankbarkeit. Heb ihn hoch und bring ihn hierher, Vetter.“
    „Warum sollte ich?“ Der Vampir wirkte wie ein Hund, der sich einen Knochen nicht fortnehmen lassen wollte.
    „Weil ich es so will und du weißt, dass ich dich auch dazu zwingen kann. Aber auch weil es bedeutet, dass du mit zurück in die Welt der Menschen kommen darfst, an der dir so viel liegt. Dein Lieblingsrestaurant. Oder genauer, dein einziges Restaurant. Du möchtest doch nicht hier verrotten – ganz ohne Vorräte?“
    Der Vampir änderte den Griff an Askos Körper und stand auf. Dabei einen ausgewachsenen Mann zu tragen schien ihn nicht weiter anzustrengen.
    „Wenn Sie mir bitte folgen wollen“, bat Lucilla höflich und öffnete mit einer zarten Bewegung eine Passage direkt neben sich. „Hier hinein bitte. Hier hätten wir ihn gerne. Leg ihn aufs Bett.“
    Das Wolkenreich verschwand, und sie standen in einem eleganten Schlafzimmer, das mit entschieden zu vielen Blumen geschmückt war. Gewächshausrosen, Maiglöckchen. Fast sah es aus wie ein Brautzimmer. Die plötzliche Übermacht an Farben und Gerüchen machte Asko schwindlig. Der Tod war noch immer in seinen Gedanken. Doch er schien zunächst in einige Ferne gerückt zu sein. Dies war seltsam. Wie eine kleine Lebensflamme begann seine Neugier in ihm zu glühen.
    Der Vampir sah sich um und begann zu lachen.
    „Aufs Bett? Du willst ihn auf dem Bett haben?“
    Im Gesicht der Dame konnte man Ärger lesen. Sie hob die Augenbrauen, sagte jedoch nichts, deutete nur auf ein großes Bett, das in Seide und Brokat gehalten war. Hauchzarte Spitzenvorhänge hingen vom Betthimmel und verdeckten Teile davon. Alles wirkte luxuriös.
    „Rosa?“, lachte Arpad respektlos. „Rosa! Oh, Mächtiger! Wer hätte das gedacht?“
    „Farfola!“ Ihre Stimme schnitt wie ein Messer. „Erspar mir deine Kommentare. Leg ihn dort

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