Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
Vom Netzwerk:
beschäftigt war, sah er, wie die Dame ihr letztes Kleidungsstück in einer einzigen unglaublichen Sekunde von sich warf. Nun räkelte sie sich auf dem Bett in nichts als ihrer Haut, sie kuschelte sich gegen die Decken, rollte herum, schüttelte die hellblonden Locken über das Kissen wie Fäden aus seidigem Platin. Ein wenig, nur ein wenig öffnete sie die Beine.
    Er schloss die Tür. Sie lachte.
    Seine Gedanken gingen durcheinander und formten sich zu neuen Mustern. War sein Körper daran schuld, der nun vollends erwachte, oder war sie es? War das überhaupt wichtig, solange er noch in der Lage war, seine Prioritäten zu erkennen? Ein Seitensprung mit einem Dämon. Unzucht mit einer Teufelin. All seine Sinne rebellierten – nun, vielleicht rebellierten sie nicht gerade, aber sie waren zweifelsfrei ziemlich laut.
    Sie warf ihm einen Blick zu, der sich in sein Fleisch brannte.
    Sein Denken wand sich und suchte Auswege.
    Er tat dies für seine Frau. Er hatte gar keine Wahl. Dies war nichts als ein Opfer, das er der Liebe brachte, und es war wirklich nicht seine Schuld. Gewiss nicht. Jedenfalls nicht vollständig. Was konnte es schon ausmachen? Himmel, war sie schön! Er hatte noch nie eine Frau gesehen, die so entzückend war, so makellos, so … sein.
    Ihr Lächeln bedeutete ihm, dass sie seine Gedankengänge verstand. Sie hatte den Schlüssel zum Schloss gefunden.
    Seine Kleidung verschwand in einer Sekunde. Mit ihr schwanden auch die letzten Skrupel, gingen unter in einer Flut von Gefühlen.
    Er küsste sie. Ihr Mund war weich, sanft und unerwartet willfährig. Ihre Haut war wie Satin. Überall. Sein eigener Körper schien ... in jeder Hinsicht geheilt. Er funktionierte. Er tat, wozu er geschaffen war, und das war wahrlich ein befriedigendes Werk.
    Er kicherte nervös, und sie lachte mit ihm. Eine wunderbare Kreatur. Göttlich.
    Er war der Repräsentant der menschlichen Rasse. Also sollte er sich Mühe geben. Jetzt zu versagen wäre mehr als peinlich. Er war aus der Übung. Doch man konnte so etwas nicht gut vergessen.
    Nein, es fühlte sich nicht an, als hätte er irgendetwas vergessen.
    Seltsamer Gedanke …

Kapitel 77
    Die drei Männer liefen dreimal an dem Gebäude vorbei, ohne es zu finden, bevor sie schließlich merkten, dass sie genau vor ihrem Ziel standen.
    „Hier ist es wohl“, sagte Mr. Sutton und schob seinen Zylinder nach hinten, um sich nachdenklich an der Stirn zu kratzen. Er wirkte besorgt.
    „Ja“, pflichtete Thorolf bei, der nicht begriff, wie er das große Haus hatte übersehen können, obwohl er dort selbst einige Male Gast gewesen war. In der finsteren Nacht wirkte es ganz anders. So uneinladend.
    „Die Hintertür“, schlug Ian trocken vor.
    Das Gartentor war unverschlossen, und sie konnten ihr Glück kaum fassen. Ihre Schritte waren nicht eben leise auf dem Kiesweg, doch daneben zu laufen hätte bedeutet, von einem Blumenbeet ins nächste zu hüpfen.
    Die Hintertür schien auf sie zu lauern. Anders konnte man es nicht ausdrücken. Fast schien sie lebendig und feindlich gesinnt, auf keinen Fall einladend. Wieder hielten sie einen Moment inne.
    „Für Catty!“, verkündete Thorolf wie ein Ritter, der sich in die Schlacht stürzt, und drückte auf die Türklinke. Nichts.
    „Abgeschlossen“, bemerkte Ian lakonisch. Sutton trat vor und legte eine Hand ans Holz, strich sanft über das Schloss. Es roch nach Gewitter. Dann öffnete er seine Tasche und holte ein Seil hervor.
    „Ein Zauberseil?“, erkundigte sich Thorolf.
    „Nein. Nur Hanf.“ Er band ein Ende an die Klinke und trat dann zurück, während er das andere locker in der Hand hielt.
    „Treten Sie kräftig dagegen, Treynstern! Sie sind von uns der Größte.“
    Thorolf trat zu. Die Tür sprang auf, der Strick spannte sich und verhinderte, dass sie mit Getöse gegen die Wand schlug. Der Adept fing sie, während sie zurückschwang.
    „Das ist die Art von Magie, die Sie in Ihrer Loge lernen?“, murmelte Thorolf.
    „Nein, ein Trick, den ich von einem Londoner Einbrecher habe. Es gehört zu den Regeln der Loge, alles zu lernen, was einem nützlich sein kann.“
    „Bemerkenswert.“
    Thorolf betrat das Haus und schwankte. Zwei Paar Arme packten ihn und zogen ihn wieder heraus.
    „Langsam!“, warnte Ian.
    „Sehen Sie sich das Küchengesinde an!“, mahnte Sutton. „Sie liegen auf der Bank, auf dem Boden und wo immer sie gerade standen.“
    „Sind sie tot?“
    „Nein“, gab Ian zurück. „Ich spüre, dass sie

Weitere Kostenlose Bücher