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Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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wäre er zu jung und dumm, um alles zu verstehen.
    Er würde McMullen fragen. Oder vielleicht sollte er doch erst hören, was seine Mutter zu sagen hatte. Er konnte McMullen immer noch fragen, was er wusste, wenn die Information seiner Mutter nicht ausreichte. Langsam wurde er neugierig.
    „Ich bringe dich hinunter und werde eine Droschke für dich holen. Von Orven wohnt ja nicht weit.“
    „Stimmt. Man kann es gut laufen. Ich bin hierher zu Fuß gekommen, und ich kann auch wieder zu Fuß zurückgehen, mein Junge.“
    „Es wird bald dunkel. Ich kann meiner lieben Mutter wirklich nicht zumuten, im Dunkeln durch die Straßen einer fremden Stadt zu laufen. Ich würde dich ja zu den von Orvens begleiten, aber ich muss mich für das Treffen fertigmachen.“
    „Das ist schon in Ordnung. Die Nacht hat mir nie Angst gemacht. Sie ist ein Freund. Meine Gastgeber werden dich vermutlich an irgendeinem Abend zum Dîner einladen. Aber wenn du jetzt mit mir ankämst, würden sie glauben, sie müssten dich gleich hereinbitten. Herr von Orven ist ein so überkorrekter Mensch, und Charlotte hat schon gesagt, dass sie dich gerne kennenlernen möchte.“
    „Ist sie hübsch?“
    „Sie sieht annehmbar aus, ist intelligent und hat Charme.“
    „Ah. Also nicht hübsch.“ Er grinste.
    „Also wirklich, du bist allzu schlimm!“
    Thorolf half ihr in die Pelerine. Auf einmal machte er sich Sorgen, weil er sie allein losschickte. Sie erschien ihm ein wenig verstört. Was immer in ihren Gedanken vorging, es schien sie recht mitzunehmen. Er blickte in ihre welken aber immer noch ebenmäßigen Züge und erkannte wie zum ersten Mal die außergewöhnliche klassische Schönheit darin. Er sollte sie malen.
    Sein Blick flog zu seinen Zeichnungen, die immer noch mit dem Gesicht nach oben auf dem Tisch lagen. Vielleicht sollte er sie erst malen, wenn er herausgefunden hatte, warum die Phantasie derart mit ihm durchging.
    Möglicherweise wäre er doch besser Jurist geblieben?

Kapitel 16
    „Es geht alles zu langsam“, beklagte sich die Macht.
    „Es geht voran“, entgegnete Esmalyn. „Schneller konntest du es nicht erwarten. Nicht bei Menschen. Nicht bei der Vorsicht, die wir walten lassen müssen. Nicht bei dem Widerstand, den wir auslösen könnten.“
    „Das Exemplar, das ich ausgesucht habe, ist nicht ideal“, beschwerte sich das Machtwesen.
    „Du hast es aus einem bestimmten Grund ausgewählt“, antwortete Esmalyn.
    „Ich weiß. Die Gründe haben sich nicht verändert.“
    „Dann kann deine Wahl nicht schlecht gewesen sein.“
    „Wie steht es mit dem, was du wählst?“
    „Bist du böse auf mich, weil ich in deinem Teich nach Resten angle, Asnahid?“
    „Darüber haben wir doch gesprochen. Ich wünschte, du wärst umsichtiger, und meine Wünsche sind etwas, auf dessen Erfüllung ich Wert lege. Das weißt du. Deine ungeschickten Finger in meinem Plan – das werde ich nicht zulassen. Deinen Spaß will ich dir aber wohl gönnen.“
    „Das freut mich. Denn dieser Spaß ist fühlbar, wenngleich auch nicht das einzige theoretisch Fühlbare. Es ist ein großer ... Teich.“
    Im weißen Licht von Nirgendwo schimmerten Schuppen, doch nur für einen Augenblick.
    „Was machen wir mit den Zaubermeistern?“, fragte Esmalyn. „Sie haben einen neuen Bann um ihre Sphäre gelegt. Mitten durch den Energiefluss. Das stört. Nicht sehr, aber immerhin spürbar. Sie haben Verluste erlitten. Das hat ihre Neugier angestachelt. Es gibt wahrlich nichts Ermüdenderes als die angestachelte Neugier eines menschlichen Meisters des Arkanen. Sie ist eine Naturgewalt von den Ausmaßen einer Mure.“
    „Ihr Wissen ist unzulänglich. Niemand weiß über uns Bescheid. Auch ist es wohl nicht mein Kommen und Gehen, das sie wahrnehmen.“
    „Bist du dir sicher?“
    „Nicht vollends.“
    „Als du schon einmal Ähnliches versucht hast, gab es Menschen, die dich entdeckten.“
    „Frauen. Ihr Wissen ist verloren. Ihr Talent liegt brach. Menschenmänner sind so schlecht darin, weibliche Konkurrenz zu ertragen, dass sie die wissenden Frauen zusammen mit ihrem Wissen vernichtet haben. Es können nicht viele übrig sein.“
    „Vielleicht nicht. Doch das Arkane ist Energie, und Energie verschwindet nicht spurlos.“
    „Halte mir keine Vorlesungen. Ich bin selbst Spezialist. Ich webe Energie. Ich strukturiere sie und balle sie zusammen. Ich baue Welten damit. Ich habe deine gebaut.“
    „Ich weiß, meine Macht. Ich weiß es und bin dankbar. Sie ist schön.“
    Die

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