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Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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und deine Sicherheit.“
    „Wieso? Wollen mich irgendwelche grünhaarigen Höhlenkreaturen angreifen? Sind die auf Künstler spezialisiert, aber lassen Juristen außer Acht?“
    „Du lieber Himmel, jetzt werde nicht sarkastisch. Ich bitte dich, sei ernst. Schau, als ich deinen Vater geheiratet habe …“ Sie verstummte. Es wurde still.
    „Ja?“, fragte er nach einer Weile.
    „Lieber Himmel, das ist noch schwieriger, als ich gefürchtet habe. Also. Um es klar zu sagen, auch bevor ich deinen Vater getroffen habe, gab es schon einen Bewunderer.“
    „Mit Sicherheit. Vermutlich sogar viele, wenn ich dich so anschaue.“
    „Es gab nur einen, der wichtig war. Er hat mir viel bedeutet, tut es noch. Wir sind immer noch Freunde. Wir schreiben uns Briefe.“
    „Er besitzt dein Porträt?“
    „Genau.“
    „Aber geehelicht hat er dich nicht?“
    „Nein.“
    „Also hast du Vater geheiratet?“
    „Richtig.“
    „Hast du ihn geliebt?“
    „Deinen Vater? Ich mochte ihn sehr und habe ihn geachtet. Er war ein guter Mensch, liebevoll und verlässlich. Ein guter Gatte und auch eine gute Partie. Er war so stolz auf dich! Er starb leider viel zu früh. Er hätte dich gerne heranwachsen sehen.“
    Wieder verfiel sie in Schweigen. Sie stand auf, ging zum Fenster und drehte ihm den Rücken zu.
    „Mama“, sagte er nach einiger Zeit. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass du mir eine Jugendsünde beichten willst. Bitte tu es nicht. Ich muss das nicht wissen. Ich würde es lieber nicht wissen. Du hattest in deiner Jugend einen Bewunderer, hast aber dann einen anderen geheiratet. Das ist nicht wirklich ungewöhnlich. Tatsächlich ist es schon fast der Normalfall. Du hast natürlich recht, als dein Sohn habe ich mir nie Gedanken darum gemacht, was für eine überwältigende Schönheit du in deiner Jugend gewesen sein musst. Auch nicht darüber, dass dir vermutlich Dutzende von Verehrern nachgestiegen sind, dir Gedichte geschrieben und Blumensträuße geschickt haben. An so was denkt man in Zusammenhang mit seiner Mutter nicht. Besonders nicht, wenn ich mich an die Standpauken erinnere, die du mir wegen meines zu freien Umgangs mit dem anderen Geschlecht gehalten hast.“
    „Jede einzelne davon hattest du redlich verdient. Selbst wenn deine Vorliebe für das andere Geschlecht und das Spiel der Liebe nicht unbedingt als Überraschung kam. Siehst du …“
    Die Eingangstür öffnete sich, und Sophie verstummte. Einige Augenblicke später betrat Ian das Wohnzimmer, grinste und blickte sich neugierig um.
    „Bin ich zu früh?“ Er zwinkerte und blieb stehen, als Sophie sich zu ihm umdrehte. „Oh, Sie sind es! Wie schön, Sie wiederzusehen! Ich hoffe, es geht Ihnen gut? Ich hatte Sie nicht hier erwartet. Das hätte ich vielleicht tun sollen … aber ich dachte …“ Er beendete den Satz nicht.
    Sie lächelte und gab ihm ihre Hand.
    „Sie dachten, Sie würden etwas früher kommen, um einen Blick auf Thorolfs Modell zu werfen?“
    Ian lief rot an.
    „Nein. Gewiss nicht, Frau Treynstern.“
    Sie lachte.
    „Ich habe sie getroffen“, sagte sie.
    „Du lieber Himmel, wie unangenehm!“
    „Eher für Thorolf als für mich. Er ist ein so sittenstrenger Mensch – gelegentlich.“
    Thorolf grollte vor sich hin.
    „McMullen, hast du dich mit meiner Mutter verbündet?“ Thorolf trat neben sie ans Fenster.
    „Gewiss nicht.“
    Thorolf fühlte sich zerrissen zwischen dem Gefühl, dass das frühe Eintreffen seines Quartiersgenossen ihn um eine Information gebracht hatte, die möglicherweise recht interessant geworden wäre, und der Erleichterung darüber, dass er sich nun die Beichte etwelcher Jugendsünden seiner Mutter nicht anhören musste. Besser, er wusste nichts. Sie sich als verhängnisvolle Schönheit vorzustellen, die den Männern die Herzen brach, bevor sie schließlich einen begüterten und respektierten Richter ehelichte, war nichts, was er zu tun wünschte. Er kannte sie zu gut, um zu glauben, dass sie wirklich etwas Böses getan hatte. Das mit Gewissheit nicht. Da war er sich sicher, und er verstand auch gar nicht, warum sie ihm nun unbedingt etwas erzählen wollte, das er gar nicht wissen mochte.
    Er versuchte, die Situation zu entschärfen, indem er sie ins Spaßige zog.
    „Du musst dir eins klar machen, wenn sie mich überredet, dass ich zurück nach Wien gehe und ein langweiliger Rechtsgelehrter werde, dann musst du dir eine neue Bleibe suchen.“
    „Dann werde ich es zu meiner Aufgabe machen, dich dazu zu

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