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Jenseits des Meeres

Titel: Jenseits des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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ersticken, das so lange in ihm gelodert hatte.
    „Wärt ihr jetzt nicht gekommen, hätte mich Kieran O’Mara zu meinen Leuten zurückgebracht, sobald ich mich von meinen letzten Verwundungen erholt hätte.“
    Trotz ihrer Rede blieb Jamie unerschütterlich mit dem Säbel in der Hand stehen. Und obgleich er widerwillig Bewunderung empfand für den Iren, der so vielen Engländern entkommen war, vermochte er den Hass nicht abzuschütteln, den er so lange schon in sich trug, während er auf der Suche nach dem Mann gewesen war, der die Clansführerin der MacAlpins entführt hatte.
    Kieran war ebenso starrköpfig wie Jamie. Diese Wilden wagten es, in sein Land einzudringen und die Herausgabe ihrer Führerin zu verlangen. Er fragte sich, ob Megan wohl die Wahrheit gesagt hatte. Hätte er sie tatsächlich zu ihren Leuten zurückgebracht? Oder hätte er versucht, sie zu überreden, bei ihm zu bleiben und fortan in Killamara zu leben? Nun hatte er offensichtlich keine Wahl mehr.
    Lady Katherine erkannte die ausweglose Situation. Mit Bridgets kleiner Hand in ihrer trat sie vor. „Megans Leute sind in Killamara willkommen. Ich weiß, dass ihr alle müde seid, denn Megan erzählte uns von der langen und beschwerlichen Reise von eurem Land zu unserem. Kommt! “
    Sie lächelte etwas rätselhaft, denn sie dachte an die Dienerschaft, die so schwer für diesen Tag gearbeitet hatte. Jetzt hätte man doch wenigstens einen Grund zum Feiern. „Wir haben ein Festmahl vorbereitet. Lasst uns miteinander reden und einen Weg zum Frieden zwischen unseren beiden Völkern finden.“
    Jamie schaute Kieran noch immer finster an, doch auf Megans bittenden Blick hin steckte er seinen Säbel in die Scheide zurück, erklärte sich mit dem Vorschlag der Lady widerstrebend einverstanden und ging neben Brice Campbell her.
    Megan, die nicht wusste, wie sie sich verhalten sollte, blieb erst einmal stehen. Lady Katherine verstand ihre missliche Lage durchaus: Ginge Megan mit den Highlandern, würde es so aussehen, als brüskierte sie Kieran. Falls sie indes neben Kieran ginge, machte es den Eindruck, als wäre er ihr wichtiger als ihre eigenen Leute.
    Also nahm Katherine Bridgets Hand, legte sie behutsam in Megans und gab den beiden einen kleinen Schubs. „Geht jetzt“, flüsterte sie, „und führt uns alle in den Speisesaal.“
    Die Highlander nahmen Aufstellung, als Megan mit Bridget durch ihre Reihen schritt. Dann marschierten sie hinter Jamie und Brice auf das Kastell O’Mara zu.
    Hugh Cleary legte sich Lady Katherines Hand auf den Arm. Die zärtlichen Blicke, die die beiden tauschten, sagten mehr als alle Worte. Auf ihrem Weg zum Kastell folgten ihnen Hughs Leute, die ihrerseits die Highlander im Auge behielten.
    Colin umarmte seine geliebte Cara, und Hand in Hand folgten sie den anderen.
    Allein Kieran blieb bei der Kapelle. Lange beobachtete er den Bischof, der zwischen den gefallenen Priestern umherging, sie segnete und dabei die Lippen in einem stillen Gebet bewegte.
    Tod. Rings um sich sah Kieran nur Tod. War ihm deshalb das Herz auf einmal so schwer? Oder spürte er, dass jetzt, da Megan das Gedächtnis wieder gefunden hatte, keine Aussicht mehr für eine gemeinsame Zukunft bestand?
    Sie war die MacAlpin, die Führerin ihres Clans. Die Loyalität ihrer Leute ging so weit, dass sie sogar über die Landesgrenzen hinweg die Suche nach ihrer Führerin aufgenommen hatten, um sie auf den ihr zustehenden Platz unter ihnen zurückzuführen. Da Megan nun ihr Ziel erreicht hatte, durfte er ihrem Glück nicht im Wege stehen.
    Während er über die Rasenflächen zum Kastell ging, nahm er seine Niederlage hin. Noch niemals hatte er sich innerlich so tot gefühlt. Er hatte so viel mit Megan geteilt, dass er sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorzustellen vermochte. Doch wenn er sie liebte, schuldete er es ihr zurückzustehen.
    Das Dienstpersonal unter Mistress Peake befand sich in froher Stimmung. Die Küchenmädchen bewegten sich zwischen den Männern umher. Sie trugen gebratene Schweine, Wild, Rebhühner und Tauben herein. Aileen und die anderen Mädchen sprachen mit den Highlandern und kokettierten sogar ganz offen mit ihnen. Immer wieder wurden die Humpen gefüllt, bis der bittere Geschmack der Rache fortgespült war.
    Bald merkten die gegnerischen Parteien, dass sie einen gemeinsamen Feind hatten, und begannen, von ihren jeweiligen Schlachten zu erzählen. Selbstverständlich wurde jede Geschichte ausgeschmückt. Da die Anspannungen nun hinter

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