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Jenseits von Raum und Zeit

Jenseits von Raum und Zeit

Titel: Jenseits von Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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mir verdammt egal. Und wenn man den ewigen Kreislauf durchbrechen kann, indem man die Mannschaft eines einzigen Captains opfert, dann bin ich bereit, diesen Preis zu zahlen. Ein geringer Preis.«
    Ich hörte ihn reden, aber seine Stimme drang wie aus unwirklicher Ferne zu mir. Sie erreichte mich nicht. Ich blickte zu dem Captain, dem er gesagt hatte, er solle den Mund halten.
    »Wie dieser Mann bereits sagte – warum erzählen Sie mir das alles?« fragte ich, nur um überhaupt etwas zu sagen.
    »Ich will, daß Sie dabei sind, Mac«, sagte Tarleton.
    Ich starrte ihn an.
    »Ich wollte es von Anfang an, aber …« Er runzelte die Stirn. »Vielleicht können Sie erraten, warum ich nicht schon früher mit Ihnen darüber gesprochen habe. Es fiel mir nicht leicht, Sie mit den anderen in den Kampf zu schicken. Und ich bin froh, daß Sie es heil überstanden haben. Verdammt froh. Vielleicht ist das – eine Art Zeichen der Vorsehung.« Seine Lippen verzerrten sich, was wohl ein Lächeln bedeuten sollte.
    »Es fiel Ihnen nicht leicht – aber Sie schafften es.« Ich weiß nicht sicher, ob ich das sagte oder nur dachte. Das Dröhnen in meinem Kopf wurde immer lauter. Glühende Schwärze drohte mich von allen Seiten zu umzingeln. Ich stieß sie zurück. Gerade jetzt wollte ich nicht zusammenklappen. Nicht hier, nicht vor Braze und dem kleinen Mann mit den flackernden Augen.
    »Wir waren Freunde, Mac«, sagte Tarleton. »Es gab eine Zeit …« Er stand wieder auf. Anscheinend brachte er es nicht fertig, längere Zeit auf ein und derselben Stelle zu bleiben. »Zum Teufel, es ist doch ganz einfach. Ich bitte Sie um Ihre Hufe.«
    »Ja, wir waren Freunde, Banny«, sagte ich. Einen Augenblick lang verspürte ich ein seltsames, hohles Gefühl. Mein Herz machte einen raschen Sprung, als ich an die lang vergessenen Jahre zurückdachte, an die alten Mauern der Militärakademie, an das Laub, das die Aschenbahn bedeckte, wenn wir auf ihr entlangmarschierten, in unseren schweren Übungsuniformen, in denen wir uns so groß und stark fühlten. Ich dachte an die Gesichter der Mädchen, an den Geruch der Nachtluft, dann ich und Banny in dem schnellen Auto, wie er mir die Feldflasche reichte … Und wieder Banny, wie er über den Platz rannte, wie die Menge schrie, als er den Arm zurückwarf und der Ball durch den blauen Himmel tanzte …
    »Aber Sie haben andere Freunde gefunden«, sagte ich. »Die haben Sie einen anderen Weg geführt, nehme ich an. Und irgendwo entlang dieses Weges blieb unsere Freundschaft auf der Strecke. Heute können wir sie begraben.«
    »Das stimmt«, sagte er. »Wir haben verschiedene Wege beschritten. Aber wir können trotzdem noch Gemeinsamkeit finden. Es liegt nicht an der Marine, Mac. Aber da ich nun einmal gelernt habe, mit der Marine zu leben, betrachte ich dies als die mir gemäße Lebensform. Das haben Sie nicht getan, Sie lehnten sich gegen die Marine auf. Sicher, Sie haben Ihre Verdienste. Aber keine, die honoriert werden. Was erwarten Sie eigentlich?
    Ein Medaille für Halsstarrigkeit? Verdammt, wenn ich nicht ein Auge auf Sie gehabt hätte, wären Sie schon längst …« Er brach ab. »Vielleicht genügt es, wenn ich Ihnen mitteile, daß Sie Ihr Kommando mir zu verdanken haben.«
    »Das wußte ich nicht«, sagte ich. »Jedenfalls war es wundervoll, so lange ich es noch hatte, ich bin Ihnen sehr dankbar. Warum haben Sie es mir eigentlich wieder weggenommen? Es war nicht schön, wie ich mein Schiff verlor, Banny. Da wäre es mir beinahe lieber gewesen, ich hätte es gar nicht erst gehabt.«
    Er setzte sich wieder und sah mir in die Augen. Aber ich blickte an ihm vorbei.
    »Ich entschuldige mich nicht«, stieß er hervor. »Ich habe getan, was ich eben getan habe. Jetzt läßt es sich nicht mehr ändern. Heute abend werde ich dem Kongreß Bericht erstatten. Ich muß mit mehreren Kabinettsmitgliedern und mit dem Präsidenten sprechen. Es wird nicht einfach sein. Ein falsches Wort an der falschen Stelle, und meine Sache ist verloren. Ich will ganz offen zu Ihnen sein, Mac. Ich brauche einen Mann, dem ich vertrauen kann.«
    Er streckte die Hand aus und legte sie auf meinen Arm – eine Karikatur der alten freundschaftlichen Geste, so bewußt vorgetäuscht wie die Liebesleidenschaft einer Hure. Ich schüttelte die Hand ab.
    »Seien Sie doch kein Narr«, sagte er mit leiser Stimme und beugte sich vor. »Glauben Sie denn, Sie haben eine andere Wahl?«
    »Das weiß ich nicht, Admiral«, sagte ich. »Aber es wird Ihnen

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