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Jenseits

Jenseits

Titel: Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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geschickt.«
    Tränen brannten in meinen Augen, auch wenn ich vom Verstand her natürlich wusste, dass dieses Ding nicht mehr meine Oma war. Aber von ihr hässlich und dumm genannt zu werden, tat trotzdem weh. Viel schlimmer, als es eigentlich sollte.
    »Dich umzubringen, war der leichteste Teil der Übung«, referierte sie weiter. »Das Problem war, dass du dich geweigert hast, tot zu bleiben . In dir steckt viel mehr von deinem Vater, als irgendeine von uns jemals geglaubt hätte.«
    »Und, weißt du was?«, sagte ich mit erhobenem Kinn, »das nehme ich als Kompliment!« Obwohl ich natürlich genau wusste, dass sie es ganz und gar nicht als solches gemeint hatte.
    »Und ich habe sie noch gewarnt, dass es deshalb gar nicht funktionieren konnte «, fauchte sie, als hätte ich gar nichts gesagt. »Aber denkst du, sie hätten mir zugehört? Natürlich nicht. Und jetzt sieh dir an, was passiert ist: Solange du nicht tot und an John Haydens Seite bist, wird er nie richtig glücklich sein. Und solange John Hayden nicht glücklich ist, gibt es auch nichts, das wir ihm wegnehmen können! Wie auch? Aber das lässt sich leicht ändern …«
    Und dann sprang sie … direkt in meine ausgestreckte Faust. Ich hatte es genau so gemacht, wie Dads Chauffeur es mir gezeigt hatte für den Fall, dass ich mich einmal verteidigen musste.
    Sie taumelte zurück und fiel mit einem Schrei, wie ich ihn noch nie aus der Kehle eines Menschen gehört hatte, nach hinten um. Der Laut war so schrill, dass sogar der rote Vorhang zerriss, der sich über meine Augen gelegt hatte.
    Das war der Moment, in dem John auftauchte.
    Wie immer mitten aus dem Nichts. In schwarzer Jeans und T-Shirt materialisierte er sich auf dem Innenhof der IHHS , inmitten eines Wolkenbruchs und während eines Faustkampfs zwischen seiner Freundin und deren von einer Furie besessenen Großmutter, als würde er das jeden Tag machen.
    »Lass uns verschwinden«, sagte er mit vollkommen ruhiger Stimme zu mir, schlang mir einen Arm um die Hüfte und trug mich davon.
    Kein Hallo.
    Kein: »Hi, Pierce. Das war ’ne knackige Rechte eben.«
    Kein: »Schön dich zu sehen. Tut mir leid, dass deine Betreuerin letzte Nacht umgebracht wurde. Und, ja, jetzt seh ich auch, dass deine Oma wohl von einer Furie besessen ist, auch wenn ich bis jetzt immer behauptet habe, sie wären nicht hinter dir her. Muss mich wohl getäuscht haben.«
    Nur: »Lass uns verschwinden.«
    »Um dich kümmere ich mich noch!«, schrie ich über die Schulter dem Ding hinterher, das einmal meine Oma gewesen war. Ich glaube, zu dem Zeitpunkt war ich ein bisschen hysterisch.
    John schleifte mich um die nächste Ecke und auf den Eingang zum B-Flügel zu.
    »Nein«, sagte er in demselben Tonfall wie an jenem Tag in dem Juweliergeschäft – als wäre er ein Businessclass-Passagier, der keine Lust auf noch ein paar Extra-Erdnüsse hat. »Du wirst dich nicht um sie kümmern.«
    »Was soll das heißen?«, fragte ich und wischte mir die Haarsträhnen aus dem Gesicht, um sehen zu können, wohin er mich brachte. »Weißt du denn nicht, was sie ist? Sie ist eine Furie! Du hast gesagt, sie wären nicht hinter mir her. Und stell dir vor, was ich gerade herausgefunden habe: Sie sind es doch! Meine eigene Großmutter ist eine. Und sie hat mich umgebracht! Sie hat den Schal gestrickt, über den ich gestolpert bin, bevor ich starb. John, sie versucht schon länger, dir wehzutun, als ich überhaupt auf der Welt bin …«
    Aber er ließ mich einfach nicht los, so sehr ich auch strampelte. Erst, als wir so weit von meiner immer noch tobenden Großmutter entfernt waren, dass er das Gefühl hatte, ich wäre in Sicherheit – beziehungsweise sie. Und selbst dann, als er mich am anderen Ende des Durchgangs wieder abstellte, presste er mit den Händen meine Schultern gegen einen der Spinde in meinem Rücken, sodass ich mich keinen Millimeter bewegen konnte.
    »Ich weiß«, sagte er nur mit ernstem Gesicht.
    Entsetzt schaute ich ihn an. »Du weißt es? Das mit meiner Großmutter? Woher ? «
    »Nicht das mit deiner Großmutter«, widersprach er kopfschüttelnd. »Auch wenn es nur allzu logisch ist. Eigentlich hätte ich von selbst dahinterkommen müssen. Ich meinte, du hattest recht damit, dass die Furien hinter dir her sind.«
    »Ich hab’s die ganze Zeit über gewusst!«, platzte es aus mir heraus. »Mein Diamant wird schwarz, wenn eine in der Nähe ist.« Ich hielt ihn ihm unter die Nase. Er sah aus wie ein Teerklumpen. »Genauso sah er bei

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