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Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York

Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York

Titel: Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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vorbeigekommen.«
    »Ich wechselte die Richtung, weil ich die Polizei alarmieren wollte. Ich dachte, ich könnte dort drüben ein Telefon finden.«
    Immer noch hielt er die Lampe so, dass der Schein voll in mein Gesicht fiel. Ich spürte, dass er mir nicht glaubte. »Geh vor mir her! Beeil dich!«
    Ich setzte mich in Trab. Der Detective-Sergeant folgte mir. Wir erreichten die Mauer. »Auf der anderen Seite geschah es«, erklärte ich.
    Als wir in den Hof sprangen, musste Derrik erkennen, dass ich nicht gelogen hatte. Zwei Dutzend Leute hatten sich um Jane gesammelt. Jane lehnte an der Mauer. Im Licht von Derriks Taschenlampe sah Jane ziemlich zerzaust aus. Sie versuchte, tapfer zu lächeln.
    Derrik stellte ihr zwei, drei knappe Fragen. Dann rannte er los, um den Einsatz der Streifenwagen zu organisieren.
    »Wollen Sie eine Zigarette?«, fragte ich sie.
    »Ja, bitte.« Ich gab ihr Feuer. Ihre Hand zitterte. »Verdammt, ich habe meinen Nerven mehr zugetraut«, sagte sie.
    »Warum sind Sie noch einmal auf die Straße gegangen?«
    »Raskin rief mich an. Er wollte einen neuen Reportage-Auftrag mit mir besprechen.«
    »Mitten in der Nacht?«
    »Das kommt beim Zeitungsjob oft genug vor.«
    »Haben Sie den Mann gesehen, der Sie überfallen hat?«
    »Nein. Ich habe auch nicht gemerkt, dass er mir folgte. Ich habe keine Schritte gehört. Ich weiß nur, dass ich plötzlich im Lichtkegel stand. Gleich danach wurde ich in die Toreinfahrt geschleppt.«
    »Lauerte der Mann nicht in der Einfahrt auf Sie?«
    »Ich glaube nicht. Ich meine, dass er sich dicht hinter mir befunden hat, mich anleuchtete, mich packte und in die Einfahrt hineinriss.«
    Derrik kam zurück. Er brachte zwei uniformierte Cops mit, die die Neugierigen aus der Einfahrt drängten.
    »Sind Sie verletzt, Miss Morteen?«, fragte er. Jane tastete sich ab. »Nein, nur meine Kostümjacke ist zerrissen.«
    Derrik leuchtete sie an. »Die Jacke ist nicht zerrissen, sondern aufgeschlitzt«, stellte er fest.
    Jane fiel die Zigarette aus den Fingern. »Sie meinen, der Mann hat versucht, mich umzubringen?«
    Derrik antwortete nicht, sondern wandte sich an mich. »Du warst verdammt nahe dran, Grason. Bist du hinter dir selbst hergerannt?«
    »Nicht näher als Sie selbst, Sergeant. Sie befanden sich genau dort, wo der Mann hinrannte. Eine Taschenlampe besitzen Sie auch.«
    »Zwei Opfer wurden auf dem Bahngelände gefunden. Mörder seiner Sorte treiben sich häufig an den Schauplätzen ihrer Verbrechen herum«, entgegnete er.
    Ich grinste ihn an. Er begriff, was ich damit andeuten wollte. Er kam ganz nahe an mich heran. »Du wirst zu frech, Grason«, knurrte er.
    »Sergeant Derrik, glauben Sie wirklich, dass der Mann, der mich überfiel, Ripper II war?«, rief Jane.
    »Sieht so aus, als hätten Sie seine Bekanntschaft gemacht«, antwortete er. »Schade, dass Sie Ihre Kamera nicht schussbereit hatten.«
    ©
    Dieses Mal überließ ich es dem Detective und zwei Cops, das junge Mädchen nach Hause zu bringen. Derrik versuchte nicht, mich fest zu halten.
    Als ich mich durch den Kreis der Neugierigen drängte, stieß ich auf alte Bekannte, die sich am äußersten Rand dieses Kreises aufhielten: Gus Fawess, Gino Alicante und Dirty Mastic.
    Fawess vertrat mir den Weg. Ich hob beide Hände. »Fang nicht wieder an. Es ist der falsche Platz. Hier wimmelt es von Polizisten.«
    Er massierte die gebrochene Nase. »Stimmt es, dass Ripper II sich das Zeitungsgirl geholt hat?«, fragte er erstaunlich friedlich.
    »Er hat es versucht. Sie kam mit dem Schrecken und einer Jacke davon, die nicht mehr kunstgestopft werden kann.«
    »Wer hat verhindert, dass er sie killte?«
    »Ich«, antwortete ich fröhlich.
    Fawess ließ seine Nase los. Er stieß den Kopf gegen mich vor. »Hast du den Killer gesehen?«
    Statt einer Antwort grinste ich.
    »Hast du ihn erkannt?«, drängte er.
    »Ich war nahe genug dran.«
    »Na und?«, schrie er mich an.
    »Warum kümmerst du dich darum? Willst du den Schnüfflern die Arbeit abnehmen?«
    Er wechselte die Taktik, lachte und zeigte seine Zahnstümpfe. »Eigentlich gefällst du mir, Grason. Vielleicht kommen wir doch noch mal zusammen.« Er schlug mir auf die Schulter. »Wir treffen uns in dieser Ecke bestimmt wieder.«
    Er winkte seinen Trabanten. Sie gingen die Morris Avenue hinauf, aber ich sah, dass sie nicht das Haus betraten, in dem Fawess wohnte.
    Ich ging zum ›Shanghai‹ zurück. Zu dieser Stunde saßen nur wenige Gäste in der Kaschemme. Der chinesische

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