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Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York

Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York

Titel: Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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zwanzig Jahre einbuchten. Gute Nacht!«
    Sie knallte die Tür zu. Ich hörte, dass sie abschloss.
    Die 156. Straße, in der Jane wohnte, durchschneidet das Gelände des riesigen Melrose-Verschiebebahnhofes, der sich von der 153. bis zur 161. erstreckt. Die Gleise sind in Tunnels unter den Straßen durchgeführt. Die Zuführungsschienenstränge verlaufen vollständig unterirdisch.
    Ich zündete mir eine Zigarette an. Niemand war auf der Straße zu sehen. Ich ging nicht zurück, sondern schlenderte zur Morris Avenue, die die 156. Straße kreuzt. In dem Haus mit der Nummer 356 besaß Gus Fawess eine Wohnung. Ich dachte, dass es nicht falsch sein könnte, mich über Fawess' nächste Schritte rechtzeitig zu informieren. Ich suchte mir eine Türnische und richtete mich auf ein längeres Warten ein.
    Die Morris Avenue ist trotz ihrer großartigen Bezeichnung eine ziemlich schmale Straße mit ungepflegten düsteren Häusern. Von den Straßenlaternen brannten nur drei oder vier, soweit ich die Straße übersehen konnte. Vom Verschiebebahnhof dröhnte das Gewummer der Puffer.
    Von Zeit zu Zeit erschütterte unterirdischer Donner das Pflaster, wenn die Züge in die Tunnelröhren eintauchten.
    In der Stille hörte ich die Schritte einer Frau, das harte Schlagen hoher Absätze. Ich reckte den Hals, aber in der Nähe brannte keine Straßenlaterne. Außerdem standen geparkte Autos auf beiden Seiten und verdeckten die Sicht auf den Bürgersteig der anderen Seite.
    Dann geschah etwas Überraschendes. Eine starke Taschenlampe flammte auf. Ihr Lichtkegel erfasste die Gestalt einer Frau, die gerade die Lücke zwischen zwei abgestellten Fahrzeugen passierte. Ein eisiger Schreck fuhr mir in die Glieder. Die Frau war Jane Morteen.
    Nur wenige Zehntelsekunden riss das Licht Jane aus der Dunkelheit. Es erlosch so plötzlich, wie es aufgeflammt war. Als Jane schrie, lag schon wieder Dunkelheit über der Morris Avenue.
    Ich raste über die Fahrbahn. Janes Schreie verstummten, bevor ich noch den gegenüberliegenden Bürgersteig erreichte, aber aus einer Toreinfahrt, die sich genau dort befand, wo ich das Mädchen gesehen hatte, drangen die Geräusche kämpfender Körper.
    Ich stürzte mich in die Finsternis der Toreinfahrt. Ich prallte gegen Menschen. »Jane!«, brüllte ich.
    Zwei oder drei Sekunden lang wusste ich nicht, ob ich das Mädchen oder den Täter hielt. Dann traf ein harter Schlag meine Schulter. In dem Augenblick musste die Hand des Mannes von Janes Mund abgerutscht sein, denn sie schrie auf. Ich fühlte, dass ich Janes Körper berührte. Ich riss sie dem Mann aus den Händen und schleuderte sie herum, sodass ich sie gegen den nächsten Angriff deckte.
    Der Mann griff nicht an, sondern floh in langen Sätzen. Ich spurtete ihm nach. Die Toreinfahrt mündete in einen Hof. Ich stoppte. Gegen den Nachthimmel sah ich, wie der Mann sich über die Mauer rollte, die den Hof begrenzte. Ich rannte auf die Stelle zu, rannte mich in irgendwelchem Gerümpel fest und stieß eine Mülltonne um, bevor ich endlich die Mauer erreichte. Ich zog mich hoch und sprang auf der anderen Seite hinab.
    Das Gelände hinter der Mauer gehörte bereits zum Verschiebebahnhof, aber es waren Anlagen, die nicht mehr benutzt wurden. Die ersten Bogenlampen brannten in einer Entfernung von mindestens vierhundert Yards.
    Ich lauschte. Der Schotter der Gleise knirschte unter hastigen Schritten. Ich rannte und versuchte, Anschluss zu halten, aber wenn ich lief, konnte ich den anderen nicht hören. Er schien sich genau auszukennen. Ich hatte den Eindruck, dass der Abstand zwischen ihm und mir immer größer wurde.
    Ich wechselte die Richtung und lief auf die Bogenlampen zu. Ich hoffte, dort ein Telefon zu finden, von dem aus ich die Polizei alarmieren konnte.
    Ich kam nicht weit. Als ich eine verlassene Blockstelle passierte, schoss mir ein Lichtkegel ins Gesicht und blendete mich.
    Ich warf mich in den Lichtkegel hinein. Blind schlug ich nach dem Mann hinter der Lampe. Der Mann nutzte seinen Vorteil kalt aus. Er konterte mich so hart, dass ich mich auf dem Boden wieder fand, auf einem Boden, der mit kantigen Schottersteinen bedeckt war.
    »So nicht, mein Junge!«, sagte John Derriks kalte Stimme hinter der Taschenlampe.
    Ich stand auf. Derrik warnte: »Beim nächsten Angriff schlage ich härter zu.«
    »Härter oder nicht, Sergeant, auf jeden Fall schlagen Sie den Falschen. Miss Morteen wurde von einem Mann überfallen. Ich bin hinter ihm her!«
    »Hier ist niemand

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