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Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tisch«, knarrte er in seinem krachharten Englisch, das nach vierzig Jahren Amerikaaufenthalt immer noch seine Herkunft aus dem Osten Europas verriet.
    Der Fremde wandte sich ab und schob sich zwischen den Tischen hindurch. In den Gehirnen der Männer und Frauen, die ihn bisher belauert hatten, fiel die Entscheidung. Kein Opfer für uns. Einer, der sich nicht fürchtet. Vielleicht trägt er eine Kanone. Vielleicht warten draußen seine Leute. Die Karten wurden aufgehoben, Gespräche wurden fortgesetzt, hier und da ertönte Gelächter.
    Der Mann mit der dunklen Brille trat an jenen Tisch, den Sid Carowsky ihm bezeichnet hatte. »Guten Abend, Beska«, begrüßte er den Mann, der allein am Tisch saß.
    Ciro Beska hob den schweren Schädel, dessen viereckiger Unterkiefer weit vorsprang. Seine kleinen, bösartigen Augen lagen tief in den Höhlen, die von dichten Brauen überschattet wurden.
    Über der niedrigen Stirn wucherte kurzgeschorenes schwarzgraues Haar.
    Ciro Beska sah aus, wie sich ein phantasievoller Hollywoodregisseur einen besonders gemeinen Verbrecher vorstellt. Er sah nicht nur so aus. Beska hatte in seiner Ganovenlaufbahn die letzten Skrupel längst hinter sich gelassen.
    »Ich kenne dich nicht«, knarrte er. »Nimm die Brille ab.«
    Der Fremde folgte der Aufforderung nicht, sondern setzte sich an Beskas Tisch. »Ich habe einen Job für dich.« Er brachte seinen Mund nahe an Beskas Ohr und flüsterte auf ihn ein. In Ciros Gesicht zuckte kein Muskel. Er gab nicht zu erkennen, ob er sich für das Angebot des Mannes interessierte. Erst als der Unbekannte sein Flüstern einstellte, lachte Beska plötzlich auf. »Du nimmst mich auf den Arm!« grölte er. »Das ist kein ernsthafter Job.«
    »Jedes Wort stimmt. Mag sein, daß es später ernste Dinge für dich zu tun gibt. Ich weiß es noch nicht, wie die Sache weiterläuft.«
    Das düstere Gesicht des Ganoven verfinsterte sich noch mehr. »Hängen die Bullen schon dazwischen?«
    »Nein«, antwortete der andere schnell. Beska merkte nicht, daß er zu schnell antwortete.
    »Wieviel?« knurrte er.
    »Dreiundzwanzighundert Dollar!« Beskas Schädel ruckte herum wie der Turm eines Panzers. »Wieviel?« wie-/derholte er.
    »Zweitausenddreihundert Dollar!«
    »Für jeden?«
    »Für jeden, falls mehr als einer notwendig werden sollte.«
    Beska wiederholte den Satz, den er zuerst gesagt hatte: »Nimm die Brille endlich ab!«
    »Draußen«, sagte der Fremde. »Draußen werde ich sie abnehmen.«
    Beide Männer standen auf. Mit seinem Auftraggeber verließ Ciro Beska die Car Inn.
    ***
    Allan Boyce betrat genau sechs Tage nach seinem ersten Besuch zum zweitenmal mein Büro. Wir begrüßten uns. Ich bot ihm einen Stuhl an.
    »Falls Sie gekommen sind, um sich nach dem Stand unserer Nachforschungen nach den 23 000Dollar-Witwern zu erkundigen, kann ich Ihnen leider nur wenig Positives melden.«
    Ich öffnete einen Aktenordner. »Sie haben uns Unterlagen über acht Fälle eingereicht. Wir konnten feststellen, daß Harold Willis, der erste 23 000-Dollar-Witwer, vor acht Monaten in Newtown im Delirium starb. Sergio Perez, Witwer Nr. 2, verschwand kurz nach dem Tode seiner Frau nach Südamerika. Über Nr. 3 und 4, John Golsby und Gordon Kilborn, konnten wir nichts herausfinden. Nr. 5, Harry Knight, kam bei einer Kneipenschlägerei an einem Messerstich um. Nr. 6, Andrew Pommer, ist verschollen, aber das Zentralarchiv in Washington enthält Angaben über einen Andrew Pommer gleichen Alters, der auf ein zwanzigjähriges, nahezu lückenloses Vorstrafenregister zurückblicken kann. Nichts schließlich über Jack Dale, dessen Frau bei einem Flugzeugabsturz starb, und nichts über Nr. 8, James Harwood, der seine Frau per Bootsunglück verlor.«
    Der Privatdetektiv schob eine Karte über den Tisch. »Mit James Harwood kann ich Ihnen dienen. Die Versicherungsgesellschaft erhielt eine Anfrage, die die Zahlung bestimmter Kosten betraf, die ihm im Zusammenhang mit dem Tod seiner Frau entstanden sind. Nach der angegebenen Adresse muß sich James Harwood in New York aufhalten.«
    Ich las den Absender: »James Harwood, W. 38. Straße 411 Wohnung D 14.«
    »Haben Sie sich schon um den Mann gekümmert?« — Boyce verneinte.
    »Wollen wir ihn uns zusammen ansehen?«
    Eine Viertelstunde später läutete ich an der Tür von D 14. Ein breitschultriger Mann öffnete. »Mr. Harwood?« fragte ich. Der Mann nickte. Ich hielt ihm den Ausweis hin. »Ich bin FBI-Beamter. Das ist Allan Boyce. Er arbeitet für

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