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Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Transstate Insurance.«
    Harwood setzte sofort auf das richtige Pferd. »Ein Versicherungsdetektiv? Kommen Sie herein!«
    Er führte uns in einen Raum, der als Büro eingerichtet war. Über einem Stuhl hing eine Jacke. Harwood zog sie an. Auf dem linken Revers war ein schwarzes Band zum Zeichen der Trauer befestigt.
    Ich schätzte James Harwood auf vierzig Jahre. Er hatte ein energisches Gesicht, eine gerade Nase, ein festes Kinn und helle' Augen. Das blonde Haar lichtete sich über der Stirn.
    »Gibt es irgend etwas an Ethels Tod auszusetzen?« fragte er Boyce in aggressivem Ton. »Wenn diese verdammten Versicherungen zahlen sollen, ist ihnen jeder Weg recht, um sich von ihren Verpflichtungen zu drücken.«
    »Darum handelt es sich nicht, Mr. Harwood«, versuchte Boyce zu beschwichtigen. »Wir führen lediglich eine Untersuchung über mehrere Fälle durch. Es ist durchaus möglich, daß Sie rein zufällig in diese Untersuchung geraten sind.«
    »Erzählen Sie keine Märchen!« blaffte ihn Harwood an. »Sie haben die Versicherungssumme an mich ausgezahlt. Wenn Sie jetzt noch einmal darin herumstochern, so bedeutet das nichts anderes, als daß Sie mich verdächtigen, Ethel ermordet zu haben. Zum Teufel, ich weiß, daß ihr Versicherungsburschen fähig seid, einen Mann unschuldig auf dem Elektrischen Stuhl schmoren zu lassen, um eine Hand voll Dollar zu sparen.« Er wandte sich an mich. »Arbeitet das FBI schon für die Versicherung?«
    »Unsinn, Mr. Harwood«, wehrte ich sachlich ab. »Der bedauerliche Unglücksfall Ihrer Frau ist rechtskräftig abgeschlossen.«
    Ich zeigte auf Boyce. »Dieser Versicherungsfreund macht uns nur damit die Hölle heiß, daß er uns vorunkt, es könnten sich weitere fragwürdige Unglücksfälle ereignen. Selbstverständlich sind wir verpflichtet, solche Warnungen ernst zu nehmen. Wir können Unfälle in Zukunft nur verhüten, wenn wir alle, die schon geschahen, sorgfältig untersuchen. Aus diesem Grund bitten wir um Ihre Mitarbeit.«
    Harwood zog eine Schublade seines Schreibtisches auf, nahm eine Zigarre heraus und klemmte sie sich zwischen die Zähne. »Das hört sich schon vernünftiger an. Fragen Sie, G-man!«
    »Erzählen Sie mir, wie Sie Ihre Frau kennengelernt haben.«
    »Ich kaufte mir zwei Hemden, und sie bediente mich. Sie gefiel mir. Ich fragte nicht nur nach dem Hemdenpreis, sondern auch, ob sie mit mir ausginge. Zwei Monate später gingen wir zum Friedensrichter.«
    »Sie haben keine gemeinsame Wohnung mit Ihrer Frau besessen?«
    »Nein, wir wollten uns erst nach der Hochzeitsreise darum kümmern.«
    »Für welche Firma arbeiten Sie, Mr. Harwood?«
    »Zur Zeit für niemanden, Mr. G-man. Ethels Tod hat mich erschüttert. Ich mußte erst einmal darüber hinwegkommen. Jetzt bemühe ich mich um einen neuen Start.«
    »Mit welchen Leuten hatten Sie damals in Miami Kontakt?«
    »Verdammt, G-man, wie soll ich mich heute noch im einzelnen daran erinnern? Es waren nur Urlaubsbekanntschaften. Außerdem stellte die Polizei in Miami ähnliche Fragen, und ich beantwortete sie. Lassen Sie sich die Protokolle schicken.«
    »Was haben Sie mit dem Geld gemacht, das Ihnen die Versicherungsgesellschaft auszahlte?«
    »Ich habe es auf mein Konto gelegt.«
    »Bei welcher Bank unterhalten Sie Ihr Konto?«
    Er kniff die Augen zusammen. »Wollen Sie mein Geld nachzählen? Hören Sie, das paßt mir verdammt wenig!«
    »Ohne Gerichtsbeschluß kann ich Ihre Bank nicht zu einer Auskunft über den Stand Ihres Kontos zwingen, und einen Gerichtsbeschluß kann ich nur erwirken, wenn ich genug Verdachtsmaterial gegen Sie zusammenbringe.« Er zuckte die breiten Schultern. »Na ja, auf irgendeine Weise werden Sie doch herausfinden, mit welcher Bank ich arbeite. Also kann ich es Ihnen auch sofort sagen. Trade-Bank. Die Filiale in der 3. Avenue führt mein Konto.«
    »Eine letzte Frage. Warum versicherten Sie Ihre Frau mit dreiundzwanzigtausend Dollar?«
    »Sie selbst schlug diese Summe vor. Ich habe sie nie nach dem Grund gefragt.«
    Ich stand auf. »Danke, Mr. Harwood. Mag sein, daß wir uns noch einmal begegnen.«
    Als wir auf der Straße standen, fragte Boyce: »Werden Sie seine Konten überprüfen lassen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Keine Chance, einen entsprechenden Richterbeschluß zu erhalten. Harwood ist so unverdächtig wie jeder andere Mensch in den USA, der das Unglück hatte, seine Frau zu verlieren.«
    »Haben Sie nicht gesehen, wie er zusammenzuckte, als Sie ihn nach seiner Bank

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