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Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Titel: Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
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dunkel im Scheinwerferlicht. Deutlich war der Abdruck eines Reifenprofils zu sehen. Die Spur war allem Anschein nach ganz frisch.
    Kamera und Blitzgerät hatte ich in meinem Gerätekoffer, außerdem einige Tatorttafeln.
    Phil konnte mal wieder Gedanken lesen. »Am besten fotografieren wir die Spur. Wer weiß, ob sie noch gut ist, bis die Experten kommen.«
    Wir stiegen aus und holten das notwendige Material. Neben die Spuren legten wir einen Meßstab, um beim Vergrößern wieder auf die Originalgröße zu kommen. Dann blitzten wir das abgedrückte Profil aus den verschiedensten Blickwinkeln.
    Mit einigen Tatort-Kennzeichnungsschildern steckten wir die Fläche ab. Nach Möglichkeit sollten die Spurensicherungsbeamten noch einen Abdruck des Profils machen können. Zur Ermittlung des Fahrzeuges, von dem die Spuren stammten, war nicht nur das Aussehen des Profils maßgebend, sondern vor allem auch dessen Tiefe.
    Phil blickte sich kurz in der näheren Umgebung um. »Nein«, sagte er überzeugt, »hier hat dieser Wagen nicht gehalten. Auch ist hier nicht geschossen worden.«
    »Komm, wir fahren weiter«, schlug ich vor.
    Etwa 200 Yard vor uns lag der Waldrand. Dahinter mußte sich bis hinüber zum North Heampstead Turnpike, der nördlichsten Durchgangsstraße von Long Island, die die Nummer 25 A trägt, freies Feld erstrecken.
    Wieder kamen Phil und ich im gleichen Moment auf denselben Gedanken.
    Ich nahm mir vor, ohne Licht weiterzufahren. Wir stiegen wieder in den Wagen. Phil saß als erster auf seinem Sitz. Und seine erste Bewegung führte seine Hand zum Scheinwerferschalter. »Ich vertrage Stahlmantelgeschosse gar nicht gut«, erklärte er. »Außerdem wärst du einige Tage lang schlecht gelaunt, wenn jemand deinen Jaguar mit Löchern verunziert.«
    Ich wollte ihm antworten, aber da kam die Lautsprecherstimme des Sprechers in der County Zentrale der State Police wieder: »An alle! Achtung! Gesuchtes Fahrzeug, Continental, hellgrau, Lizenznummer 3 NK 4687, befindet sich nach Zeugenaussagen vermutlich mit hoher Geschwindigkeit auf der Fahrt von Charly 3 nach Charly 4. Achtung! Wagen fährt angeblich mit Standlicht! Achtung. Vorsicht bei der Begegnung! FBI meldet Maschinenpistolenfeuer aus Charly 4! Ende für alle! Zentrale ruft 24! 24 melden!«
    Ich fuhr den Jaguar langsam durch die Finsternis, dem fahlen Licht entgegen, das über dem weiten, freien Feld lag. Es war nicht schwer, ohne Licht zu fahren. Bevor Phil die Scheinwerfer ausgeschaltet hatte, sah ich noch, daß der Waldweg fast schnurgerade bis an den Waldrand führte.
    Am Himmel stand der leuchtende Halbkreis des Mondes im zweiten Viertel. Nach der Dunkelheit unter den Bäumen erschien das freie Gelände fast taghell. Trotzdem waren Einzelheiten, soweit sie sich nicht ein paar Yard von uns entfernt befanden, nicht einwandfrei zu erkennen. Überall gab es dunkle Schatten. Büsche, Obstbäume, Geräteschuppen.
    »Die tollsten Sachen werden erfunden«, knurrte Phil philosophisch, »aber uns arme Polizisten vergißt die Wissenschaft. Koppelungsmanöver im Weltall mögen ja ganz schön sein, aber eine Tarnkappe auf der Erde wäre praktischer.«
    In seiner lässigen Art drückte er damit das aus, was auch meine Sorge war.
    Wenn der Mann mit der Maschinenpistole sich noch in der Nähe befand, war er im Vorteil. Wir fuhren zwar ohne Licht, aber der Jaguar war im Mondlicht nicht zu übersehen, weil er sich bewegte. Der Wagen mit dem Schützen hingegen konnte in irgendeinem der unbeweglichen Schatten im Gelände sein.
    Vor uns lag der Weg, der sich um eine Nuance heller als die Felder auf beiden Seiten darbot.
    »Achtung, leichte Kurve!« sagte Phil.
    »Ich habe es gesehen«, bestätigte ich.
    Und dann knallte ein Schuß. In der Weite der Landschaft hörte er sich an wie ein dünner Knall eines Zündblättchenrevolvers. Aber ich konnte mir denken, daß in dieser kalten Herbstnacht in dieser Gegend keine Kinder spielten.
    Außerdem gab es bei Zündblättchenrevolvern kein Mündungsfeuer.
    »Am Wegrand links!« registrierte Phil.
    Fast gleichzeitig griffen wir zu unseren Waffen.
    ***
    »Stop!« sagte Sergeant Joe Hardlock zu seinem Fahrer Rick Helmer.
    Helmer steuerte den Streifenwagen an den Fahrbahnrand, schaltete die Zündung aus, ließ die Scheinwerfer verlöschen und knipste das Standlicht an.
    Hardlock wiederum nahm das Mikrofon. »Zentrale kommen!« brummte er gemütlich gegen die Membrane.
    Die Zentrale der New York City Police in Staten Island meldete sich.
    »Wir

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